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FRAUEN
11.02.2021

Michaela Specht: „Werden immer besser“

Im vergangenen Sommer zog sich Michaela Specht eine Schienbeinkopffraktur zu und verpasste die gesamte Hinrunde in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Gegen Bayer 04 Leverkusen feierte die Innenverteidigerin ihr Pflichtspiel-Comeback. Im Interview spricht die 23-Jährige über ihre Verletzungszeit, den Weg zurück auf den Platz und die Ziele für das anstehende Duell mit dem VfL Wolfsburg.

Hallo Michi, nach deiner im August erlittenen Knieverletzung hast du am Sonntag gegen Leverkusen dein Comeback gefeiert und standest direkt in der Startelf. Wie hast du den 6:0-Erfolg erlebt?

„Es war ein sehr, sehr schöner Tag für mich. Schon im Auto auf dem Weg zum Stadion musste ich immer wieder grinsen, weil ich so dankbar war, wieder dabei zu sein. Das Spiel lief dann auch noch wirklich gut, auch wenn es am Anfang – wie immer gegen Leverkusen – schwer war. Wir wussten aber, dass wir Räume bekommen würden und haben dann in der zweiten Halbzeit schnell den Sack zu gemacht. Wir hatten insgesamt auch gute Werte, beispielsweise wenige Ballverluste und viele Chancen.“

Hinter dir liegt die erste längere Verletzungspause in deiner Laufbahn. Wie bist du mit dieser Situation umgegangen?

„Am Anfang war es schon schwierig, vor allem weil man immer auf Hilfe angewiesen ist. Nur als Beispiel: Auf Krücken kann man sich nicht einfach einen Kaffee machen und sich dann irgendwo hinsetzen, weil man die Tasse gar nicht tragen kann. Aber ich hatte das Glück, dass ich mein Bein recht schnell wieder belasten konnte. Ich habe dann auch schon früh wieder angefangen, mit dem Ball zu arbeiten und konnte Ende November erste Einheiten auf dem Platz absolvieren. In den ersten Zweikämpfen hat man dann schon noch Hemmungen, aber das gibt sich nach ein, zwei Wochen.“

Es heißt ja oft, dass man nach so einer Verletzung stärker zurückkommt. Stimmt das?

„Ich sage immer: Das Fußballspielen verlernt man nicht. Und da mein Knie gar keine Probleme macht würde ich schon sagen, dass ich das Niveau von vor meiner Verletzung bereits wieder erreicht habe. Ich habe in den vergangenen Monaten definitiv neue Erfahrungen gesammelt, allein weil man in der Reha ein ganz anderes Umfeld hat. Man entwickelt ein anderes Bewusstsein, ich checke zum Beispiel morgens immer als erstes, wie es meinem Knie geht. Außerdem musste ich lernen, mich in Geduld zu üben. Ich wollte am liebsten sofort zurück ins Mannschaftstraining und musste immer wieder ausgebremst werden. Das war für mich schon nervig. Aber am Ende war es der richtige Weg. Dass ich jetzt wieder auf dem Platz stehe, ist nach so einer Verletzung alles andere als selbstverständlich.“

Seit Mitte Oktober ist die TSG unbesiegt und gegen Leverkusen habt ihr einmal mehr eure starke Form unter Beweis gestellt. Was ist das Erfolgsrezept?

„Wir hatten ein schweres Auftaktprogramm und vielleicht waren wir innerhalb der Mannschaft auch noch nicht so abgestimmt, sodass es anfangs nicht so lief. Wir machen nun aber gefühlt jede Woche einen Schritt nach vorne und werden immer besser. Außerdem haben wir ein extremes Selbstverständnis entwickelt und gehen jedes Spiel mit der Überzeugung an, dass wir gewinnen. Hinzu kommt sicherlich die individuelle Weiterentwicklung jeder Spielerin. Im Training haben wir enorme Qualität und eine hohe Intensität.“

Am Sonntag trefft ihr auf den VfL Wolfsburg. Gegen den Tabellenzweiten habt ihr noch nie einen Punkt geholt.

„Wir sind die letzten Aufeinandertreffen auch immer sehr optimistisch angegangen, wurden dann aber enttäuscht. Trotzdem fahren wir am Wochenende nach Wolfsburg, um etwas zu holen.“

Wie lautet die Devise für das Spiel am Sonntag?

„Wir wollen oben angreifen. Es geht für uns nicht nur darum, den dritten Tabellenplatz zu verteidigen, sondern wir wollen in der Tabelle nach oben schauen und aktiv sein.“

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