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AKADEMIE
09.12.2020

Stephan Kisling: Doppelmission für TSG und DFB

Seit dieser Saison ist Stephan Kisling in doppelter Mission unterwegs: Neben seinem Hauptberuf als Koordinator Athletiktraining der TSG-Akademie kümmert sich der 37-Jährige im Auftrag des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) um die Fitness der U20-Nationalmannschaft. Diese neue Situation ist nicht nur für Kisling persönlich eine spannende Erfahrung, sondern bietet auch der TSG einen Mehrwert.

Der Kontakt zum DFB kam über Kruno Banovcic, dem Fitness-Koordinator der U-Nationalmannschaften, zustande. „Wir kennen uns von verschiedenen Lehrgängen und vom Studium der Sportwissenschaft in Frankfurt, wobei er seines gerade beendet hatte, als ich meines begonnen habe“, so Kisling, der seit 2011 als Athletiktrainer in Hoffenheim arbeitet und von der U12 bis zur U19 alle Teams der TSG-Akademie betreut hat. Nachdem geklärt war, ob und wie ein eventueller Nebenjob beim Deutschen Fußball-Bund mit der Tätigkeit in der Akademie vereinbar ist, begab sich Kisling zum Vorstellungsgespräch in die DFB-Zentrale. Neben Banovcic nahm auch Nicklas Dietrich, ehemaliger Athletiktrainer der TSG und seit 2015 in Diensten der Nationalmannschaft, an diesem Treffen teil.

Es gab noch weitere Kandidaten, doch Kisling hinterließ anscheinend den besten Eindruck. Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht klar, welchem Jahrgang er zugeordnet wird, da die Trainerteams von U18 bis U20 rotieren, schließlich wurde es die U20. Cheftrainer ist mit Guido Streichsbier ebenfalls ein früherer Hoffenheimer. „Wir kannten uns nicht, denn seine TSG-Zeit endete, als meine begann. Aber bei unserem ersten Treffen hat es sofort gepasst“, so Kisling, der nun also seit Sommer für alle Maßnahmen der DFB-U20 von der TSG freigestellt wird.

„Das ist für mich eine neue Herausforderung, zumal es sich bei der U20 um Spieler handelt, die sich im ersten oder sogar schon im zweiten Herrenjahr befinden. Ich betrachte dieses Engagement aber auch als eine wertvolle und zudem durchgängige Fortbildung“, freut sich Kisling. Der Austausch mit anderen Athletiktrainern werde intensiviert, das berufliche Netzwerk durch den Kontakt zu den DFB-Experten und den Kollegen der abstellenden Vereine erweitert. „Von dieser Konstellation profitiere nicht nur ich persönlich, sondern natürlich auch die TSG.“

"Das hat was, wenn die Hymne ertönt"

Kisling ist weiterhin Koordinator der Akademie-Athletiktrainer, aber wegen seiner zusätzlichen Tätigkeit beim DFB nach sechs Jahren in der U19 zur U16 zurückgekehrt. Seine Fehlzeiten werden durch den neuen U15-Athletiktrainer Ludwig Ruf, der ihn bei Abwesenheit in der U16 vertritt, aufgefangen. „Die Vertretung mit Ludwig läuft super, so dass die Jungs immer bestens versorgt sind. Momentan ist aber alles überschaubar, zumal bis März alle Länderspiele und Maßnahmen abgesagt sind“, so Kisling. Bei der ursprünglich geplanten U19-EM in Nordirland, die als Qualifikation für die U20-WM 2021 in Indonesien gedient hätte, wäre der gebürtige Nürtinger dabei gewesen. Doch wegen der Corona-Pandemie wurde das Turnier erst verschoben und schließlich aus dem Terminkalender genommen. Bei der WM starten nun, sofern sie stattfindet, die fünf besten europäischen Verbände gemäß UEFA-Koeffizientenrangliste. Deutschland gehört nicht dazu. „Das ist schade, das wäre eine spannende Erfahrung gewesen“, bedauert Kisling.

Nach mehreren Monaten ohne Mannschaftstraining kam die U20 im September in Norddeutschland zu ihrer ersten Maßnahme zusammen, die zwei Testspiele gegen Dänemark beinhaltete.. „Wir haben auf dem ehemaligen Jugendgelände des Hamburger SV trainiert. Uwe Seeler hat uns regelmäßig zugeschaut und Horst Hrubesch war auch mal da“, berichtet Kisling vom Besuch zweier HSV-Legenden.

Im Oktober folgte die zweite Maßnahme, diesmal in Freiburg. Teile des Staff reisen in der Regel einen Tag vor den Spielern an, um die Abläufe zu besprechen. Neben Kisling und Cheftrainer Streichsbier gehören Ex-Nationalspieler Hanno Balitsch und der ehemalige KSC-Profi Gunther Metz als Co-Trainer sowie Torwarttrainer Manuel Schneider zum Team. „Die Tage sind durchgetaktet“, berichtet Kisling: Gemeinsames Laufen im Trainerteam am Morgen, anschließend Frühstück, eine Aktivierung als Trainingsvorbereitung und schließlich die Einheiten auf dem Rasen, deren Ablauf und Intensität sich nach der zeitlichen Phase der Maßnahme richtet. Nach dem Training arbeitet Kisling je nach Bedarf noch individuell mit den Spielern.

Das Testspiel gegen die Schweiz in Lörrach gewann die DFB-U20 mit 3:1. „Das hat schon was, wenn vor dem Spiel die Hymne ertönt“, sagt Kisling. Bislang war das nur bei Freundschaftsspielen der Fall. Vielleicht hört sie der TSG-Athletiktrainer bald auch mal bei einem größeren Turnier.

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