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03.11.2020

Tom Strauß: Alles, nicht nur Hochdeutsch

Schwäbische Trainer haben bei der TSG eine lange Tradition, mit dem neuen U12-Chefcoach Tom Strauß reiht sich ein weiterer Übungsleiter in diese Reihe ein. Was den gebürtigen Stuttgarter von den anderen teilweise illustren TSG-Schwaben an der Seitenlinie unterscheidet: Er spricht im Gegensatz zu einem Werbeslogan aus den 90er Jahren tatsächlich Hochdeutsch. „Das ist in meiner Generation durchaus normal, dass die Leute nicht mehr so schwäbeln wie die Älteren“, sagt Strauß. „Aber wenn es darauf ankommt, kann ich das schon auch.“

Ein bisschen Bundesliga-Flair kam neulich schon auf, als der 2009er Jahrgang der TSG in Koblenz auf die Altersgenossen von Bayer Leverkusen traf. Früher hießen die Gegner der U12 noch SG Dühren/Eschelbach oder SG Weiler/Hilsbach/Waldangelloch. Da setzte es in der Regel Kantersiege, so dass sich die Verantwortlichen dazu entschlossen, das Team aus dem normalen Spielbetrieb zu nehmen und sich fortan in Testspielen mit anderen Leistungszentren messen zu lassen.

„Das hat aus meiner Sicht nur Vorteile“, sieht Tom Strauß die Tatsache, dass es keine Tabelle gibt, gelassen. Der 26-Jährige ist seit Sommer für die Entwicklung der U12-Talente hauptverantwortlich. „Wir können den Terminplan selbst gestalten und uns mit starken Gegnern auf hohem Niveau messen. Gerade das Spiel gegen Leverkusen hatte einen besonderen Reiz und hat die Jungs deutlich weitergebracht.“

Über die Kickers zur TSG

Der gebürtige Stuttgarter Strauß stieß im Dezember 2018 zur TSG, zunächst als Trainer im Kinderperspektivteam, dann als Co von Arne Stratmann in der U12. Er selbst spielte in seinem Heimatverein TSV Rohr aktiv Fußball und entschied sich früh für die Trainerbank. „Es macht mir viel Spaß, jungen Fußballern auf verschiedene Weise Dinge zu vermitteln und verschiedene Charaktere zu einem Teamgefüge zu formen“, sagt Strauß, der seine Trainerlaufbahn schon während seines Lehramtsstudiums (Mathe, Geschichte, Technik und Sport) in Ludwigsburg startete.

Vom TSV Rohr zog Strauß weiter in den benachbarten Stadtteil Degerloch, Heimat der Stuttgarter Kickers, wo er dreieinhalb Jahre die U11- und U12-Teams trainierte, ehe ihn sein Weg in den Kraichgau führte. „Ich bin sehr dankbar für die Erfahrungen, die ich bei den Kickers sammeln durfte“, sagt Strauß. „Die Zeit hat mich sehr geprägt. Alles war ein bisschen professioneller und die zu bewältigenden Herausforderungen waren größer.“

Jetzt sind die Rahmenbedingungen nochmal ganz andere. Als U12-Trainer in Hoffenheim stehen dem 26-Jährigen mehr Ressourcen zur Verfügung und mit Arne Stratmann als Koordinator für diesen Altersbereich sowie dem Trainerstab mit Hannes Ehrhard (Co), Pierre Weinberger (Torhüter), Nadine Gayer (Athletik) und Benjamin James (Individual) gleich mehrere Experten für diesen Altersbereich zur Seite. Dafür kommen aber deutlich mehr organisatorische Aufgaben auf Strauß zu. „Hier wird ein großer Aufwand betrieben und den Trainern einiges abgenommen. Aber die Trainingsarbeit von der Planung bis zur Durchführung bis zur Nachbearbeitung erfordert dennoch viel Einsatz“, so Strauß, der im selben Atemzug sagt: „Ich sehe das auch als Weiterentwicklung für mich und bin dankbar, diese Chance zu erhalten.“

Frei in der Vermittlung der TSG-Prinzipien

Im Juli hat Strauß sein erstes Staatsexamen abgelegt und kann sich nun vorerst voll und ganz auf seine Aufgabe bei der TSG konzentrieren. „Wir arbeiten sehr viel im individuellen Bereich und vermitteln den Jungs grundlegende taktische Inhalte sowie die Prinzipien der TSG-Philosophie.“ Stand jetzt, so Strauß, sei die U12 auf einem guten Weg: „Wir bewegen uns jedes Wochenende auf Top-Niveau. Das wiegt das Fehlen eines Ligabetriebs absolut auf.“

Für das Spiel gegen Leverkusen fuhren die Hoffenheimer nach Koblenz, um dem Werkself-Nachwuchs auf halber Strecke entgegenzukommen. In drei Drittelzeiten à 30 Minuten behielt die TSG-U12 mit 3:2 (1:0, 2:2, 0:0) die Oberhand. Für die 15 Spieler, die zum Einsatz kamen, waren das herausragende Erfahrungen und ein großartiger Entwicklungsschritt.

„Ich bin in der Art und Weise, wie ich die TSG-Inhalte vermittle, sehr frei“, weiß Strauß das Vertrauen, das ihm und seiner Arbeit geschenkt wird, sehr zu schätzen. „Selbstverständlich stehen wir aber mit den Koordinatoren in ständigem Austausch und halten uns an die vorgegebenen Spielformen.“

Einen „Vorbild-Trainer“, an dem sich Strauß orientiert, gibt es nicht. „Wenn ich etwas sehe, das ich für richtig und gut halte, dann nehme ich das mit. Egal ob das nun Pep Guardiola ist oder ein x-beliebiger anderer Trainer.“

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