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AKADEMIE
23.10.2020

Jonas Hofmann: Von der Akademie in die Nationalelf

Das war schon frech, wie Jonas Hofmann im Champions-League-Spiel von Borussia Mönchengladbach bei Inter Mailand dem slowenischen Keeper Samir Handanovič die Kugel zum 2:1 durch die Beine schob. Der gebürtige Heidelberger strotz derzeit nur so vor Selbstvertrauen. Die starken Leistungen im Trikot der „Fohlen“ bescherten ihm kürzlich beim 3:3 gegen die Türkei sogar sein Debüt für die DFB-Elf. Wir sprachen mit dem Neu-Nationalspieler über seine aktuelle Gefühlswelt – und natürlich über seine Beziehung zur TSG Hoffenheim.

Jonas, im höheren Fußballer-Alter von 28 Jahren hast Du Dein Debüt in der deutschen Nationalmannschaft gefeiert. Wie hast Du diese Tage erlebt?

"Es waren natürlich sehr schöne Tage. Viele Bekannte haben sich bei mir gemeldet und mich beglückwünscht. Das hat mich sehr gefreut."

Eine erstmalige Berufung in diesem Alter ist eher selten. Was sind Deiner Meinung nach die Gründe dafür, dass es nicht schon früher geklappt hat?

"Natürlich bin ich nicht mehr der Jüngste, aber für mich gibt es im Fußball beziehungsweise generell im Sport nur gut oder schlecht und kein jung oder alt. Ich denke, dass ich in den vergangenen Monaten konstant gute Leistungen gebracht habe und dass das in den Jahren davor nicht so der Fall war. Was auch daran liegt, dass mich des Öfteren Verletzungen aus der Bahn geworfen haben. Man braucht immer viel Zeit, um sich dann wieder heranzukämpfen und wieder sein höchstes Level zu erreichen."

Du hast von 2004 bis 2011 bzw. von der U13 bis zur U19 für die TSG Hoffenheim gespielt. Welche Erinnerung hast Du an diese Zeit?

"Die Jugendzeit in Hoffenheim und Zuzenhausen war damals extrem lehrreich. Wir hatten in der TSG-Akademie hervorragende Bedingungen, um uns schon in jungen Jahren enorm weiterzuentwickeln. Ich habe so viele positive Erinnerungen, die ich gar nicht alle aufzählen kann. Zusammengefasst war es eine unglaublich schöne Zeit – inklusive der negativen Erfahrungen, die man in jungen Jahren auch erleben muss – die ich nie vergessen werde und für die ich dem Verein ebenfalls sehr dankbar bin."

Hast Du noch zu ehemaligen Weggefährten oder zu aktuellen Mitarbeitern aus Hoffenheim Kontakt?

"Zu dem einen oder anderen besteht noch Kontakt, zu manchen sogar noch ein sehr enger. Ich finde es schön, immer mal wieder alte Weggefährten zu treffen oder zu erfahren, wohin sie es verschlagen hat."

Wie sehr hat Dich diese Zeit in der TSG-Akademie in Deiner Entwicklung beeinflusst?

"Die Zeit hat mich sehr beeinflusst. Nicht nur auf das Sportliche bezogen, sondern auch darauf, wie ich mich menschlich entwickelt habe. Wie eben schon angesprochen machst Du in der Jugend Erfahrungen, die Dich Dein Leben lang begleiten werden."

Du bist gebürtiger Heidelberger und in St. Leon-Rot aufgewachsen. Wie oft verschlägt es Dich noch in die Heimat?

"So oft es geht. Bis letzte Woche war das noch häufiger möglich. Durch die vielen Englischen Wochen ist das jetzt nicht mehr so oft der Fall, aber ich freue mich jedes Mal darauf, nach Hause zu kommen."

Du hast in Deiner Laufbahn schon sehr viel erreicht. Welche weiteren Ziele hast Du Dir gesetzt?

"Mit Borussia Mönchengladbach wollen wir an unsere vergangene Saison anknüpfen und uns als Mannschaft weiter festigen. Des Weiteren wollen wir so lange wie möglich in drei Wettbewerben mitspielen und das Maximale aus uns herausholen. Beim DFB hoffe ich, so lange wie möglich dabeibleiben zu können. Mein erster Einsatz war, denke ich, ordentlich und ich konnte mich für weitere Aufgaben empfehlen."

Viele Spieler in unserer Akademie träumen wie auch Du damals von einer Karriere als Bundesliga-Profi. Welchen Rat kannst Du ihnen mit auf den Weg geben?

"Ehrgeiz. Ehrgeiz. Ehrgeiz. Das war mein Schlüssel zum Erfolg. Aus Ehrgeiz entstehen all die anderen Dinge, die benötigt werden, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, es einmal in die Bundesliga zu schaffen. Man kann mit seiner eigenen Leistung vieles beeinflussen. Klar: Man braucht immer einen Trainer, der einen fördert und spielen lässt. Man muss zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Aber wenn man ehrgeizig genug ist, alles dafür zu tun und in vielen Situationen auch einiges zu opfern, dann ist man auf einem guten Weg."

Hast Du einen Plan für die Zeit nach Deiner aktiven Laufbahn?

"Ich habe mich mit meinem besten Kumpel selbstständig gemacht. Wir besitzen mittlerweile drei Subway-Filialen und erweitern unsere Firma immer mehr. Des Weiteren habe ich eine Baufirma gegründet und im Immobilien-Bereich einiges vor."

 

Zur Person

* 14. Juli 1992 in Heidelberg

TSG Hoffenheim von 7/2004 bis 6/2011, seit 1/2016 Borussia Mönchengladbach

DFB-Junioren-Pokalsieger 2010 mit der TSG Hoffenheim

Champions-League-Finalist 2013 mit Borussia Dortmund

DFL-Supercup-Sieger 2013 und 2014 mit Borussia Dortmund

1 Länderspiel für den DFB

155 Bundesliga-Spiele (17 Tore) für Borussia Dortmund, 1.FSV Mainz 05 und Borussia Mönchengladbach

66 Junioren-Bundesliga-Spiele (21 Tore) für die TSG Hoffenheim

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