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AKADEMIE
03.09.2020

Julius-Hirsch-Preis für „Zahor“-Projekt

Große Ehre für die TSG-Akademie und den Verein Centropa: Das Filmprojekt "Zahor - erinnere dich", in dem an die aus Hoffenheim vertriebenen jüdischen Brüder Menachem Mayer und Fred Raymes erinnert wird, ist vom Deutschen Fußball-Bund mit dem dritten Preis des Julius-Hirsch-Preises ausgezeichnet worden.

Mit dem seit 15 Jahren verliehenen Preis werden Vereine, Institutionen oder Einzelpersonen ausgezeichnet, die sich für Demokratie und Menschenwürde sowie gegen Antisemitismus, Rassismus und jede Form der Diskriminierung einsetzen. In diesem Jahr würdigt die Jury unter anderem das Engagement der TSG-Akademie.

In Zusammenarbeit mit Centropa Deutschland hatte die Akademie 2018 den in deutscher, hebräischer und englischer Sprache veröffentlichten Kurzfilm „Zahor – erinnere dich“ produziert. Darin wird die Geschichte der beiden Holocaust-Überlebenden Heinz und Manfred Mayer aus Hoffenheim. erzählt, die sich später in Fred Raymes und Menachem Mayer umbenannten. Sprecher des Films in allen drei Sprachen ist der damalige Akademie-Spieler und heutige TSG-Profi Ilay Elmkies.

„Für mich als Jude in Deutschland ist die Verleihung des Julius-Hirsch-Preises etwas ganz Besonderes“, sagt Elmkies. „Mein Dank gilt Michael Heitz und dem gesamten Team, das diesen tollen Film gemacht hat. Er leistet einen wichtigen Beitrag in der Holocausterziehung und ermahnt uns alle dazu, dass so etwas nie wieder passieren darf. Dafür tragen wir alle Verantwortung.“

Wanderweg-Projekt fließt in Auszeichnung mit ein

Neben Elmkies sowie den am Projekt beteiligten Mitarbeitern von Centropa und der TSG-Akademie war Michael Heitz von der Sinsheimer Albert-Schweitzer-Schule maßgeblich an den Projekten beteiligt. „Durch den Julius-Hirsch-Preis werden die vielfältigen Projekte der TSG-Akademie und von Anpfiff ins Leben zur Erinnerungsarbeit ausgezeichnet. Dabei hat das Zahor-Projekt mit unserem ehemaligen Schüler Ilay Elmkies die Jury besonders überzeugt. Mit dieser Auszeichnung wird außerdem das Leben und Engagement der Brüder Menachem Mayer und Fred Raymes gewürdigt“, sagt Heitz.

Bereits vor rund zehn Jahren hatten Nachwuchsmannschaften der TSG wichtige Erinnerungsarbeit geleistet, als sie den Menachem-und-Fred-Wanderweg gestalteten, der von Hoffenheim nach Neidenstein führt. Auch dieses Projekt würdigte der DFB mit der Verleihung des Preises. In seinem Glückwunschschreiben hebt DFB-Präsident Fritz Keller unter anderem den originellen Projektansatz sowie die historische und methodische Tiefe des Projektes hervor: „Die Kooperationspartner haben sich dafür eingesetzt, ein Stück jüdischer Lokalgeschichte und Kultur zu erschließen, nach innen und außen zu vermitteln und schließlich die Lehren aus dieser Geschichte in die Gegenwart zu tragen.“

Antrieb für weitere Projekte

Auch das Engagement von Ilay Elmkies hat beim DFB Eindruck hinterlassen. „Die intensive Einbindung des israelischen Nationalspielers Ilay Elmkies schafft Aufmerksamkeit, Glaubwürdigkeit und Identifikation sowie eine sichtbare Anbindung zum Fußball. ,Zahor – erinnere dich‘ zeigt beispielhaft die Chancen von Sport und Kultur zur nachhaltigen Vermittlung historischer und politischer Bildung“, so Keller in seinem Glückwunschschreiben an die TSG.

Akademie-Leiter Dominik Drobisch freut sich über die Ehrung und betont, die Relevanz derartiger Projekte: „Für uns ist das eine tolle Auszeichnung, die einen enorm hohen Stellenwert genießt. Unser Dank gilt Centropa und vor allem Michael Heitz, ohne den es dieses Projekt in der Form nicht gegeben hätte. Wir nehmen den Preis als Ermutigung für zukünftige Projekte entgegen, die sich gegen Diskriminierung und Antisemitismus sowie für Menschlichkeit und ein friedliches Miteinander einsetzen.“

Als weitere Preisträger ehrte der DFB den Verein Hawar.Help mit seinem Projekt „Scoring Girls“, das sich für geflüchtete und sozial benachteiligte Mädchen einsetzt, sowie den Erfurter Verein „Spirit of Football“, der Workshops und Integrationskurse für Jugendliche weiterführender Schulen und für Kinder aus geflüchteten Familien anbietet. Traditionell wird der Julius-Hirsch-Preis in öffentlichem Rahmen feierlich überreicht. Aufgrund der Corona-Pandemie stehen Ort, Zeit und Form der Preisverleihung im Herbst 2020 allerdings noch nicht abschließend fest.

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