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15.08.2020

U19 gewinnt in Unterzahl badischen Pokal

In einem hart umkämpften Spiel hat die U19 das Finale des badischen Verbandspokals für A-Junioren gegen den SV Sandhausen mit 3:2 (1:2) für sich entschieden. In Dielheim hatte Nick Breitenbücher die TSG-Talente in Führung gebracht, ehe Benjamin Sejdinović nach einer Notbremse vom Platz flog und der SVS noch vor der Pause zwei Treffer erzielte. In der zweiten Halbzeit sorgten dann Kevin Krüger sowie Bambasé Conté mit dem goldenen Tor drei Minuten vor Schluss für den Sieg und das Ticket für den DFB-Pokal.

Es war ein hartes Stück Arbeit, doch nach 90 umkämpften und schweißtreibenden Minuten in der sengenden Hitze des Dielheimer Sportplatzes hatte es die U19 der TSG zum sechsten Mal geschafft, den badischen Pokal zu gewinnen. Damit nimmt die Mannschaft von Trainer Marcel Rapp in der kommenden Saison auch am DFB-Pokal der Junioren teil. „Das war unser großes Ziel“, so der Cheftrainer.

Bei Temperaturen um die 30 Grad hatte Rapp eine extrem junge Startelf auf den Dielheimer Rasen geschickt. Nur zwei ältere Jahrgänge fanden sich unter den elf TSG-Talenten wieder. Mit Umut Tohumcu und dem belgischen Neuzugang Abdoul Camara begannen außerdem zwei Akteure, die noch für die U17 spielberechtigt wären. Sein Debüt im TSG-Trikot feierte der österreichische Innenverteidiger Gabriel Haider, der erst im Laufe dieser Woche verpflichtet worden war, aber direkt in seiner ersten Partie als Hoffenheimer zu überzeugen wusste.

Die Sandhäuser waren als Oberligist der Außenseiter in diesem Finale und doch war von Anfang an zu spüren, dass sich der Zweitliganachwuchs, der mit Maximilian Krüger und Erdem Özdemir zwei Ex-Hoffenheimer in der Startelf aufbot, gegen den Bundesligisten aus Hoffenheimer etwas zutraute.

Platzverweis und Rückstand innerhalb einer Minute

Das erste Ausrufezeichen setzte dennoch die TSG. Bereits nach sechs Minuten bediente Valentin Lässig seinen Teamkameraden Bambasé Conté, der sich zentral vor dem Strafraum etwas Platz verschaffte und den Ball perfekt zu Stürmer Nick Breitenbücher durchsteckte, der eiskalt zur frühen TSG-Führung einschoss. Die hielt jedoch nur drei Minuten, denn dann fand ein langer Sandhäuser Ball aus dem Mittelkreis SVS-Stürmer Vincent Fitze, der die Kugel stark verarbeitete und Tim Böff im TSG-Tor überwand.

Die Rapp-Elf behielt in der Folge über weite Strecken die Spielkontrolle, ließ aber in ihren Offensivaktionen häufig noch den letzten Punch vermissen. Sandhausen hatte hingegen deutlich seltener den Ball, startete jedoch immer wieder gefährliche Konter. So flog in der 28. Minute ein langer Ball über die TSG-Abwehr und in den Lauf eines SVS-Stürmers. Innenverteidiger Benjamin Sejdinović konnte seinen Gegenspieler zwar noch stellen, brachte ihn jedoch regelwidrig zu Fall, sodass Schiedsrichter Patrick Mattern die Rote Karte zückte. Zudem gab es Freistoß kurz vor dem Strafraum. Diesen konnte Böff zwar parieren, allerdings nicht festhalten, sodass Sandhausens Felix Jung zum 2:1 für den Oberligisten abstauben durfte.

Ein Rückstand in der erbarmungslosen Hitze und mehr als eine Stunde in Unterzahl – nach einer halben Stunde schien der Pokalsieg in großer Gefahr zu sein. Rapp wechselte erstmals und stellte von Dreier- auf Viererkette um. Es dauerte eine Weile, bis seine junge Mannschaft die Rückschläge verdaut hatte, aber kurz vor der Halbzeit schaltete sie noch mal einen Gang hoch und kam nun auch wieder zu Chancen. Doch nach schöner Vorarbeit von Turan Çalhanoğlu flog Tohumcus Direktabnahme aus 14 Metern über das Tor (36.) und auch Florian Bährs Gewaltschuss aus halblinker Position sauste knapp am Winkel des Sandhäuser Tores vorbei (40.).

TSG belohnt sich für druckvolle zweite Halbzeit

Die Schlussphase der ersten Hälfte machte Mut für die zweite Halbzeit und in der Tat drückte die TSG nun dem Spiel immer mehr ihren Stempel auf – und das in Unterzahl. Der Lohn für das Engagement der Rapp-Schützlinge folgte in der 54. Minute: Innenverteidiger Noah König führte einen Freistoß im Mittelfeld schnell aus und setzte damit Tohumcu auf der rechten Seite in Szene. Der deutsche Junioren-Nationalspieler nahm Tempo auf, drang in den Strafraum ein und fand mit seinem Querpass in den Fünfmeterraum den eingewechselten Kevin Krüger, der die Kugel über die Linie drückte.

Die TSG wollte nun mehr und es auf keinen Fall auf eine Verlängerung mit weiteren schweißtreibenden 30 Minuten in Unterzahl ankommen lassen. Der ebenfalls neu ins Spiel gekommene Rolands Bočs wirbelte über die linke Seite nach vorne und bediente Conté, der sich in guter Schussposition im Sechzehner aber noch blocken ließ (59.). Eine Viertelstunde später war wieder Bočs der Vorlagengeber über die linke Seite, doch die Flanke des Letten köpfte Camara am langen Pfosten aus sechs Metern am Tor vorbei.

Angriff um Angriff rollte nun auf das Sandhäuser Tor zu und nahezu jede Offensivaktion lief über Conté, der das Spiel in der zweiten Halbzeit an sich riss. Und so war es kein Wunder, dass es eben jener 17-jährige Mittelfeldspieler war, der drei Minuten vor Schluss das erlösende 3:2 erzielte. Tohumcu hatte sich geschickt im Mittelfeld um seinen Gegenspieler gedreht und Krüger links im Strafraum bedient, dessen Rückpass Conté aus zehn Metern an den Innenpfosten setzte, von wo aus der Ball ins Tor sprang.

„Wir geben immer Gas“

Grenzenloser Jubel und eine gehörige Portion Erleichterung auf der TSG-Bank! Erst recht, als nach fünf Minuten Nachspielzeit der Schlusspfiff ertönte und die TSG nach 2007, 2009, 2010, 2011 und 2019 zum sechsten Mal den badischen Pokal gewonnen hatte. „Uns war klar, dass es kein Selbstläufer werden wird, aber gerade mit der frühen Roten Karte war es natürlich ein harter Brocken“, musste TSG-Cheftrainer Rapp zugeben, der sich im Vorfeld als großer Fan des DFB-Pokals zu erkennen gegeben hatte und daher unbedingt den Verbandspokal gewinnen wollte.

Davor, wie sich seine Mannschaft nach der Roten Karte gefangen und sogar gesteigert hatte, zog der Fußballlehrer seinen Hut: „Die Jungs haben es nach dem Platzverweis besser gemacht als zuvor. Das zeigt, dass wir eine gute Mannschaft sind und immer Gas geben. Am Ende sind wir dann nicht unverdient als Sieger vom Platz gegangen.“

Mit der silbernen Trophäe und dem DFB-Pokal-Ticket im Gepäck geht die U19 nun noch einmal in eine einwöchige Pause, ehe sich die Rapp-Truppe den letzten Feinschliff für den Saisonstart in der A-Junioren-Bundesliga gibt. Anfang Oktober soll dann auch die erste Runde des DFB-Pokals ausgetragen werden – mit dem badischen Vertreter TSG Hoffenheim.

 

TSG 1899 Hoffenheim – SV Sandhausen 3:2 (1:2)
Hoffenheim: Böff – Haider, König, Sejdinović – V. Lässig – Abd. Camara, Bähr – Conté, Tohumcu – Breitenbücher, Çalhanoğlu / Weiß, K. Krüger, Bočs.
Sandhausen: Büsken – Franz, Schwab, Özdemir – Moldsen – Igbokwe, M. Krüger – Xhaka, Schmidt – Fitze, Jung / Rottmann, Tohum, Ilic, Catovic, Hamka.
Tore: 1:0 Breitenbücher (6.), 1:1 Fitze (9.), 1:2 Jung (29.), 2:2 K. Krüger (54.), 3:2 Conté (87.). Zuschauer: 250. Schiedsrichter: Patrick Mattern (Mannheim). Karten: Rot für Sejdinović (28./Notbremse); Gelb für Weiß / Schwab, Fitze, Ilic.

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