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AKADEMIE
09.10.2019

Noah Botić: „Socceroo“ mit kroatischen Wurzeln

Vergangene Woche hatte er noch beim Pokalspiel in Nöttingen mal schnell das 1:0 erzielt – am Sonntag verabschiedete sich der U19-Angreifer Noah Botić dann via Madrid in Richtung Chile, wo er sich mit seinen Kollegen der australischen U17-Nationalmannschaft auf die bevorstehende WM in Brasilien (26.10. bis 17.11) vorbereiten wird. Achtzehn99.de hat mit dem 17-Jährigen über das Großereignis und seinen persönlichen Werdegang gesprochen.

Vor zwei Jahren, bei der U17-WM in Indien, waren die „Socceroos“ zum Zuschauen verdammt. Dass sie nun in Brasilien dabei sind, ist zu einem nicht unerheblichen Teil auch Botićs Verdienst. Die vier Startplätze für den asiatischen Verband wurden bei der U16-Asien-Meisterschaft 2018 vergeben – und mit fünf Treffern avancierte der heutige Hoffenheimer zum besten Torschützen des Turniers. Im entscheidenden Viertelfinale gegen Indonesien (3:2) markierte er das 3:1.

In der WM-Gruppe B treffen Botić und Co. nun auf Ungarn, Ecuador und Nigeria. „Natürlich wollen wir gewinnen“, sagt der TSG-Angreifer – und meint damit nicht nur die Gruppenphase. Das Selbstvertrauen bezieht er aus der Tatsache, dass das aktuelle Team seit zwei Jahren eingespielt ist und viele Tests mit europäischen Nationen bestanden hat. „Ich bin von Anfang an dabei, bei allen Spielen und Maßnahmen“, rechnet Botić damit, auch in Brasilien zu den Stammkräften von Trainer Trevor Morgan zu gehören. 1999 stand die australische U17 übrigens schon einmal im Finale einer U17-WM und scheiterte nur haarscharf am großen Coup: Nach torloser regulärer Spielzeit verlor sie das Elfmeterschießen dramatisch mit 7:8. Finalgegner: Brasilien.

Beste Entwicklungsmöglichkeit gesucht

Noah Botić war damals noch nicht geboren. Als Sohn kroatischer Einwanderer – der Vater aus Split, die Mutter gebürtige Australierin mit kroatischen Wurzeln – kam Noah am 11. Januar 2002 in Sydney auf die Welt. In einem Land also, in dem Fußball hinter Australian Football und Rugby nur die dritte Geige spielt. „Ich habe immer nur Fußball gespielt und nichts anderes“, war für Noah, dessen älterer Bruder Jacob Torwart ist, schon immer klar, wohin die Reise gehen soll. Problem: Die Ausbildungsmöglichkeiten in seiner Heimat sind begrenzt.

„Ich habe die beste Entwicklungsmöglichkeit für mich gesucht und wollte schon immer unter einem Top-Trainer trainieren“, so Botić, der nach mehreren Stationen bei kleineren Klubs in und um Sydney schließlich den Sprung nach Europa wagte. In der Geburtsstadt seines Vaters absolvierte er ein Probetraining bei Hajduk Split und machte sich beim Spiel der Profis gegen den aktuellen Champions-League-Teilnehmer Dinamo Zagreb ein Bild von der Fußball-Euphorie im Land seiner Vorfahren. Zuletzt war er aber wieder für die U20 der Rockdale Citys Suns in der australischen National Premier League (2. Liga) am Ball.

Jetzt also Hoffenheim. 3.000 Einwohner anstatt der knapp fünf Millionen Sydneys. „Hier ist es sehr ruhig, aber ich mag das. Das Leben ist nicht so hektisch, und ich bin mehr in der Natur als sonst“, so Botić. Heimweh? „Nein. Klar vermisse ich meine Familie, aber das sind nunmal die Opfer, die ein Fußballer bringen muss, wenn er seine Ziele erreichen will.“

Die Eingewöhnungszeit war sehr kurz, aber Noah Botić hat sie ordentlich gemeistert. „Die Infrastruktur hier ist phänomenal und mit dem, was ich bisher kannte, nicht zu vergleichen.“ Beim 3:0-Erolg im Bundesliga-Spiel beim FC Ingolstadt feierte der Australier seine Torpremiere, nach der Rückkehr aus Brasilien sollen weitere folgen.

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