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SPIELFELD
10.10.2019

Meine Narbe: Ermin Bičakčić

Ermin Bičakčić ist ein Publikumsliebling bei der TSG Hoffenheim. Die Fans feiern den Verteidiger für seinen bedingungslosen Einsatz. Doch der hat seinen Preis: Mehrere Erinnerungen an harte Zweikämpfe und Verletzungen zieren den Körper des 29-Jährigen. In SPIELFELD zeigt der bosnische Nationalspieler seine „Lieblings“-Narbe und erzählt die Geschichte dahinter.

Du hast auf dem Platz keine Angst und schonst weder Dich noch den Gegner. Von den unzähligen Duellen hast Du ein paar Narben davongetragen, welche hat für Dich einen besonderen Stellenwert?

„Ganz klar: die Narbe zwischen meinen Augen. Sie ist eine Erinnerung an das Spiel gegen Ingolstadt im April 2016. Wir waren im Abstiegskampf und haben einen wichtigen 2:1-Sieg geholt. Es war ein hartes Spiel im sportlichen Überlebenskampf, die Narbe ist die passende Erinnerung an Spiel, Abstiegskampf und eine überragende Rückrunde.“

Was ist genau passiert?

„Ich wollte eine Ingolstädter Ecke rausköpfen und habe mich nur auf den Ball konzentriert – und bin in der Luft mit Benni Hübners Ellenbogen zusammengeprallt. Er spielte damals noch für Ingolstadt und zieht ja ebenfalls nie zurück – und dann hat es geknallt. Die Haut zwischen meinen Augen ist sofort aufgeplatzt. Ich wurde neben dem Tor mit vier Stichen genäht, ich habe einen Turban vom Arzt bekommen und weitergespielt – obwohl ich wegen des Verbandes kaum etwas sehen konnte.“

Eine Auswechslung war keine Option?

„Nein, auch wenn es sehr schmerzhaft war. Ich dachte zuerst, meine Nase sei gebrochen. Dann habe ich alles abgetastet und gemerkt, dass sie okay ist – dafür war aber meine komplette Hand voller Blut. Als ich das gesehen habe, hatte ich einen richtigen Blackout, das hatte ich vorher so noch nie erlebt: Ich bin aufgesprungen und es war gut, dass in dem Moment kein Gegenspieler in der Nähe war, da hätte ich für nichts garantieren können. Dann habe ich aber das liebe Gesicht unseres Physiotherapeuten Sören Johannsen gesehen und mich wieder beruhigt.“

Wie ging es nach dem Spiel weiter?

„Das Adrenalin hatte mich im Spiel ziemlich gepusht und die Schmerzen ausgeschaltet. In der Kabine wurden dann die vier Fäden, die ich am Spielfeldrand bekommen hatte, gezogen und die Wunde wurde desinfiziert und mit acht Stichen genäht. Das war ziemlich unangenehm und nicht so einfach, weil die Wunde sternförmig aufgeplatzt war und direkt zwischen den Augen lag. Aber ich habe es sogar filmen lassen, weil ich sehen wollte, wie so etwas aussieht. Danach musste ich im Training etwas aufpassen, aber das war nicht weiter schlimm. Ich habe mir ja schon öfter Cuts zugezogen und auch mal die Nase gebrochen. Meine Mutter war im Stadion und sie war sehr besorgt. Außer der Narbe ist nichts zurückgeblieben. Und sie passt ja ganz gut zu Eisen-Ermin."

20191011 sap tsg hoffenheim bicakcic narbe nahaufnahme

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