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AKADEMIE
06.06.2019

Wehmütiger Rückblick und hohe Erwartungen

Am Mittwoch wurden die Halbfinal-Hinspiele um die Deutsche B-Junioren-Meisterschaft ausgetragen. „Wir wären sehr gerne dabei gewesen“, bedauert TSG-U17-Trainer Danny Galm, dessen Team zwar jede Menge vereinsinterne Rekorde brach, aber die Süddeutsche Meisterschaft – und somit das DM-Halbfinale – knapp verpasste. „Die Enttäuschung ist da“, sagt Galm, blickt aber im Gespräch mit achtzehn99.de zuversichtlich nach vorn.

Herr Galm, Hand aufs Herz: Welches Saisonziel hatten Sie im Sommer ausgegeben?

Wir haben den Punkteschnitt der Meister in den zurückliegenden zehn Jahren errechnet: 59 Punkte. Das war die Vorgabe.

Ihr Team holte 62 Zähler, Ziel also erreicht!

Aber unter Strich steht eben nur Platz zwei in der Bundesliga Süd/Südwest. Ich hätte jetzt sehr gerne die Halbfinal-Spiele gegen den 1.FC Köln vorbereitet, anstatt schon jetzt einen Saisonrückblick zu machen. Eine gewisse Enttäuschung ist da.

Es war doch jetzt aber nicht alles schlecht?

Natürlich nicht. Wir haben insgesamt eine tolle Saison erlebt, in der wir dynamischen, attraktiven Fußball gespielt und die beste Offensive gestellt haben. Ich denke gerne an unsere gute Vorbereitung im Sommer und an den Evergrande Cup in Madrid zurück…

…den Ihre Mannschaft gegen starke Konkurrenz gewonnen hat!

Dass wir eine ordentliche Runde spielen würden, hatte sich bereits beim Bundesliga-Cup in Schwäbisch Hall abgezeichnet, weil schnell klar wurde, dass alle an einem Strang ziehen. Dann sind wir mit vier Siegen in die Saison gestartet und selbstbewusst nach Madrid geflogen, wo wir ein Gruppenspiel gegen Valencia klar verloren haben. Das war die einzige Mannschaft, die uns in diesem Jahr dominiert hat. Im Finale haben wir dann den Spieß umgedreht und das Turnier gewonnen. Höhepunkt war aber das 5:0 im Halbfinale gegen den FC Porto.

Woran hat es letztlich gelegen, dass in der Bundesliga am Ende „nur“ Platz zwei heraussprang?

Wir waren defensiv zu anfällig, haben nur fünf Mal zu null gespielt. Ohne Stabilität in der Defensive gewinnt man keine Titel. Zudem haben wir in Wehen und zu Hause gegen den späteren Absteiger Heidenheim verloren. Hinzu kommt ein Unentschieden in Unterhaching, wo wir unsere schlechteste Saisonleistung gezeigt haben. Bei allem Respekt vor diesen Teams: Es muss unser Anspruch sein, sie zu schlagen.

Gegen den Meister FC Bayern haben Sie zwei Mal verloren…

Deswegen hat es das Team von Trainer Miro Klose auch verdient. Aber ich bleibe dabei: Valencia war die einzige Mannschaft, die uns – in einem Spiel – dominiert hat. In München verschießen wir fünf Minuten vor Schluss einen Strafstoß und verlieren 2:3. Bei drei Punkten Rückstand in der Abschlusstabelle kann sich jeder ausrechnen, was möglich gewesen wäre. Ich habe selbst je ein U17- und ein U19-Finale gespielt (mit dem VfB Stuttgart, Anm. d. Red.) und genau diese Erfahrung, sich mit den Besten zu messen, hätte ich den Jungs gewünscht.

Trainer heben ungern einzelne Spieler hervor. Wollen Sie es trotzdem tun?

Nein, aber ein Blick auf die Homepage gibt ja genügend Auskunft: Wir hatten mit Marco John, Maxi Beier und Kerim Çalhanoğlu drei Jungs bei der U17-EM im deutschen Kader. Und Melayro Bogarde, der die Vorrunde bei uns absolviert hat, bevor er in die U19 hochgezogen wurde, wurde mit den Niederlanden Europameister. Zudem haben Benni Sejdinović, Kev Krüger, Topas Kronmüller, Ian Werner, Armindo Sieb und Melkamu Frauendorf ihre ersten Länderspiele bzw. DFB-Lehrgänge absolviert. Pech hatte Fabian Messina, der für die italienische Nationalmannschaft nominiert war, sich aber dann das Schlüsselbein brach.

Mit Maxi Beier hatten Sie auch den Bundesliga-Torschützenkönig in Ihren Reihen!

Maxi hat beim Saisonabschluss einen Ball, den alle Teamkollegen mit einem witzigen Spruch signiert haben, geschenkt bekommen. Er hat neben seinen 18 Toren auch zehn Assists geliefert und war somit hinter Kerim Çalhanoğlu mit zwölf zweitbester Vorbereiter.

Wie geht es für die Jungs jetzt weiter?

Da ich die meisten Spieler auch schon in der U16 betreut habe, haben wir Gespräche über die Entwicklung in den letzten eins bis zwei Jahren geführt. Diese Feedbacks sind durchweg positiv verlaufen, die Top-Spieler haben auch kritische Anmerkungen gut angenommen, die fünf, für die es in Hoffenheim nicht weitergeht, akzeptieren die Entscheidung und haben sie auch verstehen können.

Also in der neuen Saison auf ein Neues. Wann geht es los?

Am 29. Juni beginnen wir mit den Laktattests, am 1. Juli geht es dann erstmals auf den Platz. Mit Mamin Sanyang, Armindo Sieb und Melkamu Frauendorf bleiben uns ja drei Spieler aus dem aktuellen Kader erhalten und aus der U16 kommen tolle Jungs hoch, die unter Kai Herdling und im Jahr davor unter Wolfgang Heller in der U15 herausragende Leistungen gezeigt haben. Hinzu kommen zwei externe Neuzugänge und ein U15-Spieler. Das ist eine Mannschaft mit sehr hoher Qualität, und ich freue ich mich, neue Ziele anzugehen.

59 Punkte?

Ich möchte keinen Druck aufbauen, aber mit diesem Kader müssen wir wieder um den Titel spielen und es ist sogar möglich, den ein oder anderen internen Rekord nochmals zu knacken.

Welche Klubs werden noch um den Titel konkurrieren?

Ich sehen neben uns die Bayern, Mainz und Stuttgart vorne. Und es wird wieder ein Überraschungsteam mitmischen, in diesem Jahr war das Frankfurt.

Die Bayern haben das Halbfinal-Hinspiel gegen Köln 0:1 verloren. Ihr Tipp fürs Finale?

Ich wünsche den Bayern, dass sie das Ding drehen und ins Finale einziehen. Der Gegner wird dann aller Voraussicht nach Dortmund sein und ich hoffe, dass die Bayern dann Meister werden. Denn somit würde sich im kommenden Jahr auch der Zweite unserer Staffel für die Endrunde qualifizieren!

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