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30.03.2019

Real: Klub der Superlative und Heimat der Weltstars

Am kommenden Mittwoch kommt Real Madrid ins Dietmar-Hopp-Stadion! Im Viertelfinale der Youth League erwartet die U19 der TSG Hoffenheim den Nachwuchs der „Königlichen“. Achtzehn99.de stellt den erfolgreichsten Fußball-Klub der Welt in aller Kürze vor.

Wo anfangen? Und vor allem: wo aufhören? Über Real Madrid, die „Königlichen“, ist eigentlich alles gesagt. Was lässt sich über den erfolgreichsten Fußball-Klub der Welt schreiben, was nicht schon jeder wüsste? Die unzähligen Titel, die lange Liste an historischen Spielern von Alfredo Di Stéfano und Ferenc Puskás bis zu Zinédine Zidane und Cristiano Ronaldo, das „Weiße Ballett“, die „Galaktischen“... Die glorreiche Geschichte dieses Vereins ist untrennbar mit dem Namen Santiago Bernabéu verbunden, der vor 70 Jahren das Fundament für das heutige Image goss.

32 Jahre, so lange dauerte die Durststrecke vom Gewinn des Europapokals der Landesmeister 1966 bis zum Triumph 1998 in der Champions League, wie der Wettbewerb mittlerweile hieß. 32 Jahre, in denen der Klub nicht die wertvollste europäische Trophäe gewann. Unvorstellbar. Sicher, da waren die Siege im UEFA-Pokal 1985 und 1986, 16 nationale Meisterschaften und sieben Pokalsiege, aber zum Selbstverständnis der Madrilenen gehört es eben, sich nur mit dem Maximum zufriedenzugeben.

Dass Real Madrid zum führenden Verein in Spanien und schließlich weltweit wurde, ist dem Engagement eines Mannes zu verdanken, der auch 41 Jahre nach seinem Tod allgegenwärtig ist, weil das Stadion nach ihm benannt ist: Santiago Bernabéu. Früher als alle anderen hatte der einstige Spieler (1912-27) und spätere Präsident Reals (1943-78) erkannt, welche Strahlkraft der Fußball auf die Bevölkerung hat und wie er von den Sorgen des Alltags ablenken kann. Als er den Klub während des Zweiten Weltkriegs übernahm, hatte dieser die 1928 eingeführte spanische Meisterschaft erst zwei Mal gewonnen. Die Nummer eins der Stadt war Atlético. Staatliche Fördermittel zum Wiederaufbau des durch den Krieg personell und infrastrukturell in Mitleidenschaft gezogenen Vereins gab es nicht. Santiago Bernabéu kümmerte sich darum.

Als 1955 der Europapokal der Landesmeister erstmals ausgetragen wurde, hatte sich Bernabéu eine Millionentruppe zusammengestellt, was damals, weil völlig unüblich, für großes Aufsehen sorgte, denn es war normal, dass auch die größten Klubs ihre Spieler aus dem nahen Umkreis rekrutierten. Bernabéu jedoch warf schon damals mit dem Geld um sich und holte Argentinier, Ungarn, Brasilianer – einfach das Beste, was zu haben war. Eine Weltauswahl, die natürlich die erste Ausgabe der Königsklasse (und die vier darauffolgenden) gewann. Und weil er Gefallen an seinem Starensemble gefunden hatte, lotste Bernabéu gleich den besten Spieler des ersten unterlegenen Finalgegners, den Stürmer Raymond Kopa vom französischen Meister Stade Reims, auch noch nach Madrid. Das Image des gierigen, mit den Scheinen wedelnden und unersättlichen Klubs war geschaffen und für immer zementiert. Acht Jahre, von Februar 1957 bis März 1965, blieb Real in der spanischen Meisterschaft in 121 Heimspielen ungeschlagen. Weltrekord.

Als das „Weiße Ballett“ ausgetanzt hatte, vollzog sich der erste große Umbruch der modernen Ära nicht ohne Probleme. Mit seinen ausschließlich spanischen Spielern wurde Real Mitte der 60er Jahre „El Madrid Yé-yé“ genannt, in Anlehnung an den Refrain des Beatles-Songs „She Loves You“. Yé-yé war in jenen Tagen die gängige Bezeichnung für wilde, junge Menschen, die eben jenem Lifestyle der Musiker aus Liverpool folgten. 1966 holte Madrid ein sechstes Mal den Cup der Landesmeister, dann war es mit der Real-Herrlichkeit vorerst vorbei. Zumindest auf internationaler Bühne. Doch auch in Spanien erlebten die Madrilenen nun ihre schwärzesten Stunden, ein achter und ein neunter Rang in der Primera División in den weitgehend titelfreien 70ern sind die bis heute schlechtesten Platzierungen. Ausgerechnet in jenen Jahren, als Günter Netzer (1973-76) und Paul Breitner (1974-77) als erste deutsche Legionäre ihre Zelte in Madrid aufgeschlagen hatten. Viele weitere – Bernd Schuster, Ulli Stielike, Bodo Illgner, Christoph Metzelder, Sami Khedira, Mesut Özil oder Toni Kroos – sollten diese Tradition später fortsetzen.

Auf den europäischen Thron kehrte Real erst 1998 zurück, als der Serbe Predrag Mijatović mit seinem Treffer das Champions-League-Finale gegen Juventus Turin entschied. 20 Jahre nach Bernabéus Tod waren die „Königlichen“ endlich wieder da, wo sie ihrer Meinung nach hingehören, und läuteten eine zweite glorreiche Epoche mit insgesamt sieben Königsklassen-Triumphen ein – zuletzt drei Mal hintereinander, was natürlich bei allem Respekt vor der Jugendarbeit einer sehr aufwendigen Transferpolitik zu verdanken ist. Bestes Beispiel ist Gareth Bale. Für den Waliser machte der aktuelle Präsident Florentino Pérez mal eben 101 Millionen Euro locker. Bale dankte es unter anderem mit zwei Toren zum jüngsten Champions-League-Erfolg gegen Liverpool, kommt aber derzeit nur auf 56 Prozent Spielzeit. Wohl dem, der sich einen derart starken Spieler für die Bank leisten kann. Acht der 20 spanischen Erstligisten verfügen über einen Kader, der in Summe weniger als Bales damalige Ablösesumme wert ist, die sich jedoch über Ausrüsterverträge und Trikotverkäufe dank einer weltweiten Fanbasis locker refinanziert. In der Bale-Ära fügte Real seinem Briefkopf vier Weltpokale hinzu. Die Silberware aus diesem Wettbewerb fehlten bis dahin erstaunlicherweise noch im Trophäenschrank des Klubs.

Anfang März diesen Jahres erlebte Real allerdings einen Tiefpunkt. Drei Niederlagen in wenigen Tagen gegen den Erzfeind FC Barcelona besiegelten den K.o. in Meisterschaft und Pokal, zudem flog der Dreifach-Königsklassensieger in hohem Bogen durch eine 1:4-Heimpleite gegen Ajax Amsterdam aus der Champions League, woraufhin der zweite Trainerwechsel vollzogen wurde und der im Sommer 2018 zurückgetretene Zinédine Zidane, der mit Real als Spieler und als Trainer Titel holte, schwupps auf die Bank zurückkehrte. Es gilt als sicher, dass sich im Sommer der königliche Geldbeutel weit öffnen wird. Eine schmachvolle Saison wie diese darf es nicht noch einmal geben.

Klubdaten

VOLLSTÄNDIGE BEZEICHNUNG
Real Madrid CF (Club de Fútbol)

LAND
Spanien

STADT
Madrid [3.223.000 Einwohner]

GRÜNDUNG
6. März 1902

ERFOLGE

33 x Meister: 1932, 1933, 1954, 1955, 1957, 1958, 1961, 1962, 1963, 1964, 1965, 1967, 1968, 1969, 1972, 1975, 1976, 1978, 1979, 1980, 1986, 1987, 1988, 1989, 1990, 1995, 1997, 2001, 2003, 2007, 2008, 2012, 2017.

19 x Pokalsieger: 1905, 1906, 1907, 1908, 1917, 1934, 1936, 1946, 1947, 1962, 1970, 1974, 1975, 1980, 1982, 1989, 1993, 2011, 2014.

10 x spanischer Supercup: 1988, 1989, 1990, 1993, 1997, 2001, 2003, 2008, 2012, 2017.

13 x Champions League (Europapokal der Landesmeister): 1956, 1957, 1958, 1959, 1960, 1966, 1998, 2000, 2002, 2014, 2016, 2017, 2018.

2 x UEFA-Pokal: 1985, 1986.

4 x europäischer Supercup: 2002, 2014, 2016, 2017.

4 x Weltpokal: 2014, 2016, 2017, 2018.

FARBEN
Weiß, Blau

STADION
Estadio Santiago Bernabéu [81.044]

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