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28.11.2018

Nach dem Duell mit Donezk bleibt das Glas halbvoll

Auf dem halbvollen Glas steht: Nach fünf Spieltagen ungeschlagen, als einziger deutscher Vertreter eine Runde weiter. Auf dem halbleeren: Trotz Überlegenheit nur Unentschieden gespielt und den vorzeitigen Gruppensieg verpasst. Das 1:1 gegen Schachtar Donezk am Dienstag schmeckte zunächst wie das halbleere Glas. Bei Licht betrachtet hat die U19 allerdings in ihrer Premieren-Youth-League-Saison Großartiges geleistet – und steht im Frühjahr auf jeden Fall in der K.o.-Runde.

Für die ukrainischen Medienvertreter hatte diese Partie eine große Bedeutung. Nach den jüngsten Vorfällen in der Kertsch-Meerenge und der damit verbundenen erneuten Zuspitzung des zuletzt etwas in Vergessenheit geratenen Ukraine-Konflikts ist der Fußball eine willkommene Ablenkung. Allerdings hatten sie nichts Positives in die Heimat zu übermitteln. Der spanische Trainer Andrés Carrasco musste ihnen in den Katakomben des Dietmar-Hopp-Stadions erklären, warum es auch im fünften Spiel nicht mit dem ersten Dreier geklappt hatte und sein Team international bereits ausgeschieden ist, da für die „Bergarbeiter“ nun nur noch bestenfalls Platz drei möglich ist, es in der Jugend aber den „Fallschirm“ Europa League nicht gibt.

Schachtars Qualität in Schach gehalten

So richtig zufrieden waren die Hoffenheimer aber auch nicht. Das 1:1 fühlte sich zunächst auch für sie wie eine Niederlage an. „Der Einzug ins Achtelfinale wäre auf jeden Fall möglich gewesen, daher überwiegt gerade ein bisschen die Enttäuschung“, sagte TSG-Kapitän Benjamin Wallquist. „Wir waren die bessere Mannschaft und hatten bei einem Lattentreffer Pech. Nach dem 0:1 sind wir in der zweiten Halbzeit stark zurückgekommen, haben nichts zugelassen und hatten deutlich mehr Ballbesitz. Leider ist es uns nicht gelungen, diesen in hundertprozentige Torchancen umzumünzen.“ Immerhin reichte es zum Ausgleich durch Amadou Onana, der eine Luis-Görlich-Flanke per Direktabnahme ins Netz jagte (55.) und seine Freude über seinen ersten Treffer im TSG-Trikot nicht nur laut herausbrüllte, sondern später auch auf Instagram mit anderen teilte.

Zum dritten Mal in Folge glichen die Hoffenheimer einen 0:1-Rückstand aus, zum ersten Mal erzielten sie aber weniger als zwei Tore, auch wenn das 2:1 gefühlt bis zum Schlusspfiff in der Luft lag. Weil im Parallelspiel Lyon Manchester City 2:0 bezwang und bis auf einen Punkt heranrückte, haben die Hoffenheimer den vorzeitigen Einzug ins Achtelfinale also verpasst, allerdings wollte Wallquist die Kirche auch im Dorf lassen: „Wir haben Donezk schlechter aussehen lassen, als sie sind, und ihre Qualität in Schach gehalten“, gewann der Österreicher dem Auftritt der U19 durchaus etwas Positives ab.

Fernduell mit Lyon

Stürmer David Otto, der per Kopf das vermeintliche 2:1 aus Abseitsposition erzielt hatte, ging selbstkritisch mit dem Remis um: „Donezk stand tief mit Fünferkette, da ist es generell schwierig. Allerdings müssen dann auch die wenigen Chancen mal reichen.“ Mit Domenico Alberico und Alfons Amade bildete Otto erneut das U20-Trio, das in der Youth League eingesetzt werden darf. Überhaupt schickte Trainer Marcel Rapp zum fünften Mal dieselbe Startformation ins Rennen. Am 12. Dezember in Manchester muss er mindestens eine Änderung vornehmen, da Onana gelbgesperrt fehlen wird.

Am letzten Spieltag kommt es also zum Fernduell mit Lyon um Platz eins. Die Hoffenheimer verteidigen dann in Manchester ihren Ein-Punkte-Vorsprung auf die Franzosen, die nach Donezk reisen müssen. „Wenn wir wie beim 5:2 im Oktober unsere Chancen wieder eiskalt nutzen und das nötige Glück haben, können wir auch in Manchester gewinnen, auch wenn City brutal starke Einzelspieler hat“, glaubt Otto. Sein Kapitän sieht es ähnlich, erinnert aber daran, dass es auch noch einen zweiten wichtigen Wettbewerb gibt. „Manchester ist in zwei Wochen, jetzt müssen wir am Sonntag beim VfB Stuttgart ran.“ Und der ist gerade Tabellenführer. Bei aller Youth-League-Euphorie bleibt die Bundesliga das Kerngeschäft.

Dennoch, ein bisschen freuen dürfen sich die U19-Jungs schon. Denn egal, wie das Fernduell endet, im kommenden Jahr geht es auf jeden Fall international weiter. Entweder schon am 19./20. Februar in den Playoffs, oder erst am 12./13. März im Achtelfinale. Oder an beiden Terminen. Das Glas ist also halbvoll.

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