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AKADEMIE
08.11.2018

Das Abenteuer geht weiter

Bereits nach dem vierten Spieltag steht fest, dass die U19 der TSG auch im kommenden Jahr international spielen wird. Durch ihr 3:3 (1:1)-Unentschieden bei Olympique Lyon hat sich die Mannschaft von Trainer Marcel Rapp das Weiterkommen in der UEFA Youth League vorzeitig gesichert. Es war ein typisches Hoffenheimer Youth-League-Spiel – voller Dramatik, mit einer starken Teamleistung und mal wieder mit einem Happy End.

Als Schiedsrichter Milovan Milačić um 15.51 Uhr die Youth-League-Partie zwischen der U19 der TSG und der von Olympique Lyon abpfiff, war dem Trainerteam und den Spielern der Gäste aus dem Kraichgau zunächst gar nicht bewusst, dass sie gerade Historisches geleistet hatten. Durch das 3:3 (1:1) im Groupama OL Training Ground im Schatten des imposanten Stadions der OL-Profis qualifizierte sich die Mannschaft von Trainer Marcel Rapp gleich bei der ersten Teilnahme – und in sechs Jahren Youth League nach Schalke 04 (zwei Mal), Borussia Dortmund und Bayern München erst als fünfte deutsche Mannschaft überhaupt – für die K.o.-Runde der Youth League.

Doch so richtig Bescheid wusste nach dem Abpfiff eben niemand. „Wir hatten gar nicht auf dem Schirm, was bei welchem Ergebnis passiert. Aber das zeigt ja schon, dass wir immer nur von Spiel zu Spiel gedacht haben und es einfach genießen, uns hier mit den Besten zu messen“, sagte Rapp, dem rund 20 Minuten nach dem Abpfiff mit der sich festigenden Gewissheit übers Weiterkommen dann aber doch ein Siegerlächeln über die Lippen huschte.

Umstellung nach der Pause greift

Auch bei den Spielern waren die Eindrücke des dramatischen Spiels noch zu frisch, um die Gesamtsituation beurteilen und sich über das vorzeitige Erreichen der K.o.-Phase zu freuen. Einige ärgerten sich gar noch, dass der durchaus mögliche Sieg in der Nachspielzeit verpasst wurde. Mit etwas Abstand wich die Anspannung dann aber doch der Freude und dem Stolz. „Am Anfang der Youth-League-Saison hätten wir sicherlich nicht gedacht, dass wir schon nach dem vierten Spieltag eine Runde weiter sein würden“, so TSG-Torwart Daniel Klein. „Wir haben aber auch von Anfang an richtig Gas gegeben und uns das verdient.“

Klein war im Groupama OL Training Ground einer der Garanten für den so wertvollen Punkt. Mit mehreren starken Paraden verhinderte der 17-Jährige einen frühen Rückstand der TSG. „Ich habe schon bei den ersten zwei, drei Bällen gemerkt, dass ich heute gut drauf bin.“ Das 0:1 in der 35. Minute konnte zwar auch er nicht verhindern, doch da es in der ersten Halbzeit bei diesem einen Gegentreffer blieb und Domenico Alberico in der Schlussminute des ersten Durchgangs einen Handelfmeter verwandelte, ging es trotz Lyoner Dominanz mit einem 1:1 in die Pause.

Nach einer Umstellung war die TSG dann in den zweiten 45 Minuten deutlich besser im Spiel und verdiente sich somit auch die zwischenzeitliche 2:1-Führung durch einen Kopfballtreffer von David Otto (62.). Dass die Gastgeber wiederum ausglichen (68.) und acht Minuten vor Schluss sogar abermals in Führung gingen, gehörte ebenso zur Dramatik der Partie wie der erneute Hoffenheimer Ausgleichstreffer in der Schlussminute.

Geschwill beweist nun auch international seine Treffsicherheit

Für das Tor zum vielumjubelten 3:3 war Linksverteidiger Max Geschwill verantwortlich. „Nach der Flanke von Samu (Samuel Lengle, Anm. d. Red.) ist der Ball irgendwie zu mir durchgerutscht. Ich habe dann nicht lange nachgedacht, sondern gleich abgezogen. Als der Ball reinging, war das natürlich ein unbeschreibliches Gefühl“, sagte Geschwill.

Als Jungjahrgang absolvierte der gebürtige Schwäbisch Haller in dieser Saison jedes Spiel – ob in der A-Junioren-Bundesliga, dem DFB-Pokal oder eben der Youth League. Auch in Lyon war Geschwill einer der Leistungsträger und bestach durch Geradlinigkeit und mutiges Vorwärtsverteidigen. „Es war ein schweres Spiel, in dem wir in der ersten Halbzeit keinen Zugriff bekommen haben. Nach der Umstellung lief es in der zweiten Halbzeit besser – auch für mich persönlich, weil es dann für mich einfacher war, anzulaufen und etwas nach vorne zu machen“, so der 17-Jährige, der wenige Tage zuvor erstmals für die deutsche U18-Nationalmannschaft berufen wurde.

Gruppensieg in eigener Hand

Das Abenteuer Youth League bestanden Geschwill, Klein & Co. auch in Lyon wieder mit Bravour. Die Vergleiche gegen internationale Gegner genießen die TSG-Talente in vollen Zügen. „Es ist ein super Gefühl, im Ausland zu spielen“, sagt Klein, der seit der U14 bei der TSG im Tor steht und seitdem auch mit Geschwill in einer Mannschaft spielt. Auch für den in dieser Saison vom offensiven Mittelfeldspieler zum Rechtsverteidiger umfunktionierten Last-Minute-Torschützen sind die Youth-League-Spiele ganz besondere Partien: „Es macht einfach Spaß, sich mit Topteams aus dem Ausland zu messen. Das Tempo und die Einzelspieler sind schon noch mal was anderes als in der Bundesliga . Diese Spiele tun meiner Entwicklung gut, denn man passt sich ja auch immer dem Niveau seiner Gegenspieler an.“

Weitere derartige Erfahrungen sind nun sicher – und zwar eben nicht nur bei den letzten beiden verbliebenen Gruppenspiele daheim gegen Schachtar Donezk (27. November) und auswärts bei Manchester City (12. Dezember), sondern auch noch in den Playoffs gegen einen Vertreter des Youth-League-Meisterwegs oder bei Gruppensieg gar direkt im Achtelfinale.

Mit einem Sieg gegen Donezk wäre Platz eins in der Gruppe F bereits sicher. Auch das nächste Youth-League-Spiel der U19 verspricht also Spannung und Dramatik. Klein, Geschwill und ihre Teamkameraden können’s kaum abwarten.

 

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