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MÄNNER
26.09.2018

Dietmar Hopp von Solidarität beeindruckt

Die Hassplakate, Hetzparolen und Beleidigungen durch Anhänger von Borussia Dortmund gegen Dietmar Hopp vor und während der Bundesliga-Partie zwischen der TSG Hoffenheim und Borussia Dortmund (1:1) am vergangenen Samstag in der WIRSOL Rhein Neckar-Arena haben nicht nur Fassungslosigkeit und Empörung hervorgerufen, sondern auch eine Welle der Solidarität mit dem TSG-Mehrheitsgesellschafter ausgelöst. Auf den am Sonntag von der TSG-Geschäftsführung veröffentlichten "Offenen Brief" haben viele Institutionen und Personen aus Sport, Politik und Wirtschaft reagiert.

Seit dem Wochenende erreichten die TSG Hoffenheim und Dietmar Hopp persönlich hunderte von Mails, Anrufen und Briefe, in denen die massiven verbalen und visuellen Attacken gegen den 78-Jährigen verurteilt werden. Zudem fordern viele Menschen, diese Ereignisse mit Nachdruck zu verfolgen und mit entsprechenden Konsequenzen zu ahnden. Viele der Zuschriften stammen auch von BVB-Fans, die sich für die Aktionen "schämen" und von der Gruppe distanzieren, die diese Schmähungen initiiert und im Stadion umgesetzt haben.

Auch aus der Bundesliga erfährt Dietmar Hopp enormen Zuspruch. "Ein Schulterschluss in der Liga und Solidarität wären richtig. Man kann nicht jemanden diffamieren, der viel geleistet und sich nichts hat zuschulden kommen lassen", sagte Freiburgs Trainer Christian Streich. Die Entgleisungen einiger Dortmunder Fans würden sich nicht gehören. Dietmar Hopp sei "ein Mensch, der die Region unterstützt und ganz viel tut".  Fortuna Düsseldorfs Trainer Friedhelm Funkel zeigte sich entsetzt: "Es ist ganz, ganz schlimm, wie Dietmar Hopp angefeindet wird. Er ist ein Mann, der den Fußball liebt, der selbst gespielt hat, der unglaublich viel für soziale Zwecke tut und seine Mittel in der Region zur Verfügung stellt, in der er selbst groß geworden ist. Er ist eben kein Investor aus China. Jeder würde sich wünschen, einen Dietmar Hopp zu haben."

Unterstützung aus der Bundesliga

Ralf Rangnick, der selbst fünf Jahre in Hoffenheim arbeitete, ist ebenfalls fassungslos: "Ich kenne kaum jemanden, der sich im deutschen Fußball – zumindest nicht, dem ich begegnet bin – uneigennütziger engagiert hat als er", sagte der 60 Jahre alte Trainer und Sportdirektor von RB Leipzig. "Mir persönlich tut es in der Seele weh. (...) Ich glaube, es gibt kaum jemanden, der so viel seines verdienten Geldes zurückgegeben hat in Verbesserungen verschiedenster Lebensbereiche", erklärte Rangnick: "Ich habe selten einen integreren Menschen erlebt."

Mit einem deutlichen Statement hat sich auch die Führung des deutschen Rekordmeisters FC Bayern München zu Wort gemeldet. In einem gemeinsam unterschriebenen und auf der Klub-Homepage veröffentlichen Appell würdigen Präsident Uli Hoeneß und Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge nicht nur die zahlreichen Verdienste des "untadeligen Charakters" Dietmar Hopp, sondern rufen den Fußball dazu auf, "sich gegen Aggressionen dieser Art zu solidarisieren. Wir müssen zusammenstehen, um solche Entgleisungen zu unterbinden", heißt es unter anderem in dem Schreiben. Die Bayern-Bosse fordern neben Solidarität und einem gemeinsamen Handeln "den Erhalt und die Pflege von Anstand und Sitten".

Dank von Dietmar Hopp

Klar Position bezogen haben auch der Bundesverband Deutscher Stiftungen sowie die DFB-Stiftung Sepp Herberger. Auf ihrer Facebook-Seite schreibt die Institution: "Wie kein zweites Team stehen die `Helden von Bern‘ für Teamgeist, Fairness und Zusammenhalt. Gerade in der Heimatregion Herbergers engagiert sich Dietmar Hopp als Stifter und Mäzen beispielgebend für die Gesellschaft. Sein Engagement geht dabei weit über den Fußball hinaus. Für all‘ das gilt ihm unser Respekt, unsere Solidarität und unsere Wertschätzung."

 

Dietmar Hopp ist es ein Bedürfnis, allen zu danken, "die mir auf so überwältigende und beeindruckende Art und Weise nicht nur ihre Betroffenheit, sondern vor allem Zuspruch, Sympathie und Unterstützung übermittelt haben. Die vielfältigen Reaktionen verdeutlichen, dass die unfassbaren Attacken gegen meine Person und meine Familie nicht nur mich geschockt haben. Niemand will den Fußball einigen wenigen Kriminellen ausgeliefert sehen", sagt der TSG-Gesellschafter, der auf eine umfassende Aufklärung der Vorkommnisse setzt. "Ich kann nur hoffen, dass die Verbandsspitze und die Vereinsverantwortlichen diesem widerwärtigen Verhalten ein Ende setzen. Die Möglichkeit dazu haben sie!"

TSG reagiert auf DFB-Untersuchung

Der Aufforderung durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB), Stellung zu den Vorkommnissen zu nehmen, wie das Plakat, auf dem Dietmar Hopp ins Fadenkreuz eines Zielfernrohrs gerückt wird, am Ordnungsdienst vorbei in die Dortmunder Fankurve gelangen konnte, ist die TSG Hoffenheim umgehend nachgekommen. Dabei konnte sich der Klub auch auf eine aufgrund der Brisanz der Partie präventiv veranlasste Sicherheitsbeobachtung beziehen. Der DFB selbst hatte auf Bitten der TSG hin einen Sicherheits-Beobachter zum Spiel in die WIRSOL Rhein Neckar-Arena nach Sinsheim geschickt. Der attestierte dem Klub und dem Ordnungsdienst, alle Vorschriften eingehalten und die notwendigen Schritte einwandfrei abgewickelt zu haben. Dazu zählten auch die Material- und Bannerkontrollen. Dennoch ist einigen BVB-Anhängern mit enormer krimineller Energie gelungen, diffamierende Banner in den Gästeblock zu schleusen. Erste Erkenntnisse legen nahe, dass einzelne Teile dieser Transparente in andere Fanklub-Banner eingenäht waren. Diese wurden im Gästeblock dann offenbar aufgetrennt, herausgelöst und zusammengebaut.

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