TSG verliert intensives Auftaktspiel
Personal und Taktik:
Trainer Julian Nagelsmann entschied sich für eine Änderung in der Startelf gegenüber dem 6:1 im Pokal in Kaiserslautern: Anstelle von Steven Zuber begann Florian Grillitsch im zentralen defensiven Mittelfeld. Aber die taktische Ausrichtung blieb bei einem 3-5-2. Vor Torwart Oliver Baumann agierte die Dreierkette mit Ermin Bicakcic, Kevin Vogt und Kasim Adams. Auf den Außenpositionen kamen rechts Pavel Kaderabek und Nico Schulz auf der linken Seite zum Einsatz. Leonardo Bittencourt, Florian Grillitsch und Vincenzo Grifo bildeten das Mittelfeld. Als Stürmer nominierte Nagelsmann das Gespann aus Adam Szalai und Joelinton.
Den Bayern nahm Trainer Niko Kovac im Vergleich zum 1:0 im Pokalspiel bei Drochtersen/Assel drei Umstellungen vor: Für Rafinha, Mats Hummels und Arjen Robben begannen David Alaba, Niklas Süle und Kingsley Coman. Während die Münchner keinen Neuzugang in der Anfangsformation aufboten, setzte Nagelsmann auf die im Sommer zur TSG gekommenen Adams, Grifo und Bittencourt sowie den von Rapid Wien zurückgekehrten Joelinton.
Gegen den Meister blieb die TSG ihrem taktischen System treu, trotz des teilweise großen Drucks, den das Team von Kovac ausübte. Mit Leidenschaft und zweikampfbetont ging "Hoffe" zu Werk. Schiedsrichter Bastian Dankert entschied sich für eine strenge Regelauslegung und zeigte Adams, Bittencourt, Kaderabek und Schulz nach Fouls die Gelbe Karte. Auf der anderen Seite kassierte Torschütze Thomas Müller in der giftig geführten Nachspielzeit der ersten Hälfte die Gelbe Karte nach einem rustikalen Einsatz gegen Bittencourt.
In der zweiten Halbzeit brachte Nagelsmann für Grifo den Schweizer WM-Teilnehmer Zuber. Die TSG versuchte, die zweiten 45 Minuten mit mehr Offensivaktionen zu prägen. Die Bayern blieben gefährlich mit dem für Coman eingewechselten Arjen Robben, aber das nun mutigere Nagelsmann-Team entfacht nun Druck auf den Favoriten. Nach einem schnellen Vorstoß, eingeleitet von Bicakcic, wird das Engagement belohnt. Adam Szalai erzielt das 1:1, nachdem erneut Bicakcic auf dem Boden liegend mit einem Pass die Vorarbeit leistete.
Die TSG zog sich nicht zurück, sie wollte die Führung. Mit Kevin Akpoguma für Kasim Adams, der ein kampfstarkes Bundesliga-Debüt feierte, und Havard Nordtveit für Kevin Vogt, der verletzt den Platz verließ, musste Nagelsmann die Defensive gegen die Münchner stärken.
Das vorentscheidende 2:1 fiel aus Hoffenheimer Sicht sehr unglücklich, da die Elfmeterentscheidung zugunsten der Bayern offenbar unberechtigt war. Aber Schiedsrichter Dankert erkannte nicht auf "Schwalbe" von Ribery, sondern auf Foul von Nordtveit. Der Videobeweis wurde in dem Fall nicht bemüht, er kam erst bei der Elfmeter-Ausführung zum Einsatz. Danach stürmten nur noch die Bayern.
Szene des Spiels:
Nordtveits Tackling in der 78. Minute gegen Ribery, der den Ball über den Norweger chippt und dann selbst abhebt. Dankert gibt dennoch Elfmeter.
Zahl des Spiels: 3.500
So viele Fans begleiteten ihre TSG nach München.