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AKADEMIE
02.05.2018

U17-EM startet am Samstag mit vier Hoffenheimern

Mit Antonis Aidonis, Amid Khan Agha, Daniel Klein (alle Deutschland) und Amadou Onana (Belgien) sind gleich vier Spieler der TSG Akademie bei der 36. U17-Europameisterschaft vom 4. bis 20. Mai in England dabei. Am Mittwochabend fliegt der DFB-Tross nach einem Kurz-Trainingslager in Lübeck (Bild) von Hamburg aus auf die Insel. Ein Überblick über die EM-Historie, die Spielorte, den Modus und die Gegner der Hoffenheimer.

EM-Fakten

u17 england 2018 logoDie U17-Europameisterschaft wird seit 1982 jedes Jahr (einzige Ausnahme: 1983) ausgetragen. Rekordsieger ist Spanien mit neun Siegen, die Iberer sind zugleich auch Titelverteidiger. Bei der vergangenen EM in Kroatien besiegten sie im Halbfinale Deutschland und im Endspiel England – jeweils nach Elfmeterschießen.

Deutschland hat sich bislang drei Mal (1984, 1992, 2009) in die Siegerliste eingetragen. Fünf Mal landete die DFB-U17 auf Platz zwei, die letzten beiden Male 2012 (Niklas Süle) und 2015 (Dennis Geiger) mit Hoffenheimer Beteiligung. Die Auswahl Belgiens hat bislang zwei Bronzemedaillen gewonnen: Die erste bei der Heim-EM 2007, die zweite 2015 in Kroatien. Ärgerlich: Beide Male scheiterten die „Roten Teufel“ erst im Elfmeterschießen jeweils am späteren Sieger.

Modus und Austragungsorte

Seit 2015 wird die U17-EM mit 16 anstatt wie bislang mit acht Nationen ausgetragen. Der Erste und der Zweite der vier Vorrundengruppen qualifizieren sich für das Viertelfinale, ab hier geht es im K.o.-System weiter.

England ist zum zweiten Mal nach 2001 Ausrichter einer U17-Europameisterschaft. In den zurückliegenden acht Jahren standen die „Three Lions“ vier Mal im Halbfinale: Zwei Mal gewannen sie den Titel, im vergangenen Jahr mussten sie sich im Finale den Spaniern nach Elfmeterschießen geschlagen geben.

Die Spielorte befinden sich alle in kleineren Städten in den Midlands bzw. in South Yorkshire. Als einzige Stadt mit zwei Spielorten ist Burton upon Trent vertreten, das die kleine Arena (7.000 Zuschauer) seines abstiegsbedrohten Zweitligisten Burton Albion FC zur Verfügung stellt. Zudem wird im St. George’s Park gespielt, das sich im Niemandsland vor den Toren der 72.000-Einwohner-Stadt befindet und das nationale Fußballzentrum beherbergt. Das Stadion der Universität von Loughborough, deren Mannschaft in der neunten Liga spielt, fasst 3.000 Zuschauer und wird wie der St. George’s Park lediglich Vorrundenspiele sehen.

Weitere Austragungsorte sind Walsall, Chesterfield und Rotherham. Im 2012 eröffneten New York Stadium kämpft derzeit der Drittligist Rotherham United um den sofortigen Wiederaufstieg, hier findet am 20. Mai auch das Endspiel statt.

Die Qualifikation

Einzig England als Gastgeber war für dieses Turnier automatisch qualifiziert. Deutschland und Portugal erhielten als die Nationen mit dem höchsten UEFA-Koeffizienten ein Freilos für die erste Phase und starteten direkt in der Eliterunde, wohingegen zum Beispiel Titelverteidiger Spanien als Vierter in der UEFA-Wertung auch die erste Phase überstehen musste.

Belgien setzte sich zunächst auf Malta mit drei Siegen gegen Malta, Nordirland und die Schweiz durch. Die Eliterunde spielte die Auswahl von Trainer Thierry Siquet in Kroatien – und stand nach einem enttäuschenden 1:1 gegen Zypern und einem 0:1 gegen Schweden mit dem Rücken zur Wand. Nur dank eines abschließenden 2:1-Siegs gegen Kroatien schafften die „Roten Teufel“ gerade noch den Sprung auf den EM-Zug. Sie landeten in ihrer Gruppe hinter Schweden auf Platz zwei, genau wie die deutsche Auswahl, die sich in Griechenland nach einem 2:2 gegen Norwegen (mit Tor von Aidonis zum zwischenzeitlichen 2:1) und einem klaren 3:0-Erfolg über Griechenland im abschließenden Match gegen Schottland ein 0:1 leistete. Ab hier wurde es kompliziert: Sieben der acht Eliterunde-Gruppenzweiten qualifizierten sich ebenfalls für die EM, berechnet wurde die Tabelle durch die Ergebnisse gegen die jeweiligen Gruppenersten und -dritten. Deutschland landete hier auf Platz eins, Belgien auf Rang … sieben.

Das Hoffenheim-Quartett

Gleich vier Hoffenheimer sind bei der U17-EM dabei. So viele Talente hat die Akademie bislang noch nicht für ein großes Turnier abgestellt. Was die Vier – und vor allem ihr Trainer – von dem Abstecher auf die Insel erwarten, steht hier.

Die DFB-Auswahl

Antonis Aidonis ist in der Qualifikation eine feste Größe im Team von Bundestrainer Michael Prus gewesen und dürfte auch in England gesetzt sein. Nach einem Kurz-Trainingslager in Lübeck fliegt der DFB-Nachwuchs am Mittwochabend von Hamburg aus nach Birmingham. Anschließend reist die U17 im Bus weiter in die Turnierregion und wird in Coventry residieren. Für die Europameisterschaft hat sich die Mannschaft ein eigenes Teammotto überlegt. Unter dem Slogan #BisZumSchluss leben die Spieler ihren Traum von der ersten Europameisterschaft, an der sie teilnehmen.

Auch die Belgier haben sich kurz vor dem Abflug in ihrem Zentrum für Nationalteams in Tubize bei Brüssel zusammengezogen – und den gemeinsamen Turnier-Hashtag #REDTOGETHER entworfen, mit dem sie auf den sozialen Kanälen unterwegs sein werden.

Die Gegner

Von den Namen her haben die Deutschen die härtere Gruppe: Die Niederlande, Serbien und Spanien sind richtig dicke Bretter. Kees van Wonderen, Trainer von Auftaktgegner „Oranje“, rekrutiert sein Team hauptsächlich aus den Akademien der drei großen Klubs Ajax, PSV und Feyenoord. Ein Name sticht allerdings heraus: Der einzige „Legionär“ im Team, Daishawn Redan, steht bereits beim Chelsea FC unter Vertrag und hat in 20 Einsätzen für Oranje-U17 schon 17 Treffer erzielt. Der gebürtige Amsterdamer stammt aus dem Ajax-Nachwuchs, konnte aber dem Angebot der „Blues“ nicht widerstehen und ist nun für deren U18 am Ball, die er mit seinen Toren ins Youth-League-Finale beförderte. Die Niederlande setzten sich in der Eliterunde mit drei Siegen durch.

Serbien ist für die Robustheit seiner Nachwuchsteams bekannt, die Umstellung zum Männersport erfolgt in den ehemaligen jugoslawischen Staaten meist etwas früher. Das Team von Coach Ivan Jević marschierte ungeschlagen durch die gesamte Qualifikation und ließ in der Eliterunde sogar die Spanier hinter sich, die allerdings ebenso ohne Niederlage blieben. Die meisten Tore steuerte Milutin Vidosavljević vom Belgrader Stadtteilklub FK Čukarički bei. Spanien zählt automatisch zu den Favoriten, zudem geht das Team von Coach Santi Denia als Titelverteidiger an den Start. In der Qualifikation blieben die Spanier zwar unbesiegt, kamen aber auch drei Mal nicht über ein Remis hinaus. Erstaunlich: Die Branchengrößen Real Madrid und FC Barcelona stellen nur fünf Akteure, dafür stehen drei Talente bereits bei Pep Guardiolas Manchester City unter Vertrag. Einer von ihnen, Nabil Touaizi, Stürmer mit marokkanischen Wurzeln, kam bereits als U15-Spieler von Valencia zu den Citizens. Mit vier Toren ebnete er der "Sub17" in der Quali den Weg.

Amadou Onana und die Belgier bekommen es mit Irland, Bosnien-Herzegowina und Dänemark zu tun. Liest sich etwas leichter, aber aufgepasst: Irland ist die einzige Nation, die sämtliche Qualifikationsspiele gewonnen hat, und an Dänemark scheiterte Dauer-Mitfavorit Frankreich.

Die Termine

Das ist der Fahrplan für die Hoffenheimer:

Samstag, 5. Mai: Deutschland – Niederlande, 15 Uhr | Irland – Belgien, 17:45 Uhr
Dienstag, 8. Mai: Serbien – Deutschland, 13 Uhr | Bosnien-Herzegowina – Belgien, 19 Uhr
Freitag, 11. Mai: Spanien – Deutschland, 19 Uhr | Belgien - Dänemark, 13 Uhr

In der K.o.-Runde kommt es direkt zum Elfmeterschießen, wenn es nach 80 Minuten Unentschieden steht. Im Viertelfinale trifft der Erste der Belgien-Gruppe auf den Zweiten der Deutschland-Gruppe – und umgekehrt, so dass es theoretisch hier zum direkten Aufeinandertreffen der Hoffenheimer EM-Fahrer kommen könnte.

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