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13.05.2018

Rapps Rückkehr ins Niederrheinstadion

Viel Positives gab es aus dem Halbfinal-Hinspiel um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft gegen den FC Schalke 04 (0:1) nicht mitzunehmen. Nichtsdestotrotz wird die U19 zum Rückspiel am Dienstag voller Zuversicht antreten, den Einzug ins Finale doch noch packen zu können. Marcel Rapp und sein Trainerteam haben sich einiges einfallen lassen. Für den Coach ist der Auftritt im Oberhausener Niederrheinstadion zudem alles andere als ein Auswärtsspiel.

Normalerweise tragen die Schalker A-Junioren ihre Heimspiele in Gelsenkirchen-Ückendorf, 20 Autominuten am anderen Ende der Stadt gelegen, aus. Doch der Rasenplatz der Gesamtschule Ückendorf genügt nicht den Ansprüchen eines Spiels dieses Kalibers, das zudem live im Fernsehen übertragen wird. Also weichen die „Knappen“ für die Partie gegen die TSG Hoffenheim ins Niederrheinstadion in Oberhausen aus. Das hat seine besten Zeiten hinter sich und kommt nun völlig unverhofft zu einer Live-Präsenz in den deutschen Wohnzimmern.

Stichwort Wohnzimmer: Die 1926 auf einer Halbinsel zwischen der Emscher und dem Rhein-Herne-Kanal hineingepresste Spielstätte war auch einmal Marcel Rapps sportliches Zuhause. Im Sommer 2000 wechselte der gebürtige Pforzheimer vom Karlsruher SC zu Rot-Weiß Oberhausen, blieb aber nur ein halbes Jahr beim Zweitligisten. Ok, „Wohnzimmer“ ist vielleicht etwas übertrieben, gerade mal ein Spiel absolvierte der damalige U21-Nationalspieler für das „Kleeblatt“, als er beim 1:0-Heimsieg am zweiten Spieltag gegen den MSV Duisburg für Thorsten Judt eingewechselt wurde. In der Winterpause zog Rapp zum Regionalligisten FC Carl Zeiss Jena weiter.

Bis 1973 erstklassig

Die letzte Zweitliga-Begegnung wurde hier am 8. Mai 2011 ausgetragen, als RWO der SpVgg Greuther Fürth am vorletzten Spieltag mit 1:4 unterlag und die Chancen auf den Klassenverbleib auf den Nullpunkt sanken. Damals im Kader und mittlerweile auf der Trainerbank des heutigen Regionalligisten: Mike Terranova, der ab Juni gemeinsam mit Rapp den Fußballlehrer-Lehrgang in Hennef beginnen wird. Am Sonntag beendete Rot-Weiß mit einem 1:1 gegen die SG Wattenscheid 09 die Saison in der West-Staffel auf Platz neun.

Heute fasst das Niederrheinstadion 21.318 Zuschauer. Der Rekordbesuch liegt bei knapp 45.000. Im Juni 1950 war das, als es im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft zwischen Preußen Dellbrück und Kickers Offenbach zum Wiederholungsspiel kam, das Offenbach 3:0 gewann. Und dann war da noch die Bundesliga-Zeit der Oberhausener, die von 1969 bis 1973 dauerte. In seiner Premierensaison stand RWO sogar zwei Spieltage (4-5) an der Spitze, ein Jahr später wurde der Rot-Weiße Lothar Kobluhn mit 24 Treffern sogar Bundesliga-Torschützenkönig – vor Gerd Müller. 1973 stieg Oberhausen ab und kehrte nie wieder in die Erstklassigkeit zurück.

„Bundesliga-Erfahrung“ hat im Niederrheinstadion lediglich die Anzeigetafel, die einst im Leverkusener Ulrich-Haberland-Stadion (heute BayArena) stand und Ende der 90er, als RWO nach Jahren in der Versenkung wieder in die Zweite Liga zurückgekehrt war, über den Rhein-Herne-Kanal nach Oberhausen verschifft wurde. Nach und nach brachte sie jedoch immer weniger Lämpchen zum Leuchten, ehe sie ihren Geist ganz aufgab. Heute wird sie analog betrieben. Eingehüllt in eine Backsteinoptik-Folie, in die zwei Löcher eingelassen sind, zeigen Papiertafeln den aktuellen Spielstand an.

Abfahrt am Montag

Die Zahl auf der Papiertafel auf der rechten Seite muss am Dienstagabend größer sein als die auf der linken, damit die Hoffenheimer A-Junioren das Finale erreichen, das am 27. Mai dann in der Sinsheimer Arena steigen würde. Bei einem Sieg mit mehr als einem Tor Differenz sind sie direkt durch, bei nur einem Tor Unterschied geht es direkt ins Elfmeterschießen. Das Ergebnis ist zweitrangig, da die Auswärtstorregel nicht zur Anwendung kommt, eine Verlängerung gibt es nicht.

Marcel Rapp wird mit seinem Team am Montag nach dem gemeinsamen Mittagessen in Richtung Oberhausen aufbrechen. Zwei Trainingseinheiten stehen auf dem Plan, ehe es am Dienstagabend ernst wird. Beim Wiedersehen mit dem Stadion, das vor 18 Jahren seine sportliche Heimat war, entscheidet sich, ob Rapp und Co. eine starke Saison mit dem Einzug ins Endspiel um die Deutsche Meisterschaft krönen. Es wäre das vierte Finale einer Hoffenheimer U19 seit 2014.

Halbfinale Deutsche A-Junioren-Meisterschaft | Rückspiel
FC Schalke 04 – TSG 1899 Hoffenheim
Dienstag, 18 Uhr, Niederrheinstadion, Oberhausen

Daten & Fakten zum Spiel »

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