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FRAUEN
17.05.2018

Ab Sommer auf Deutschland-Tournee

Die Messlatte lag nach zwei Meisterschaften in Folge hoch. Doch trotz eines großen Umbruchs im Sommer sammelte die TSG II auch in dieser Saison fleißig Punkte und tütete die Qualifikation für die ab der kommenden Spielzeit eingleisigen 2. Bundesliga bereits frühzeitig ein. Aber nicht nur das: Am letzten Spieltag sicherte sich die Mannschaft von Siegfried Becker und Lena Forscht mit einem Sieg gegen den 1. FFC Niederkirchen sogar den dritten Titel in Folge.

Ein großer personeller Umbruch führte im vergangenen Sommer dazu, dass im Zweitligateam trotz zweier Meisterschaften in Folge kleine Brötchen gebacken wurden. Die TSG II startete mit dem Ziel in die Saison, am Ende einen der ersten sechs Tabellenplätze zu belegen, um sicher für die eingleisige 2. Bundesliga, die mit der kommenden Spielzeit eingeführt wird, qualifiziert zu sein. Diese Aufgabe erfüllte das Zweitligateam bereits sechs Spieltage vor Saisonende und am letzten Spieltag schaffte die TSG II das, was im vergangenen Sommer kaum vorauszusehen war. Mit einem Sieg sicherte sich die Mannschaft von Siegfried Becker und Lena Forscht erneut die Meisterschaft in der 2. Bundesliga Süd. Unter den Stolz über die erfolgreiche Saison und die rasante Entwicklung der jungen Mannschaft mischen sich auch die Gefühle für das, was nun kommt.

14 Teams aus ganz Deutschland umfasst die eingleisige 2. Bundesliga in der kommenden Saison. Statt nur in den Süden Deutschlands geht es für die TSG II dann auch nach Wolfsburg, Meppen oder Potsdam. „Dass der Aufwand für die Vereine durch die Zusammenführung der Nord- und der Südstaffel deutlich größer wird, liegt auf der Hand“, betont Ralf Zwanziger, Leiter des Mädchen- und Frauenfußballförderzentrums der TSG. „Ob der Aufwand dann für unsere junge Mannschaft in einem Verhältnis mit der sportlichen Qualitätssteigerung steht, wird die Zukunft zeigen.“ Der DFB erwartet durch die Umstrukturierung „eine Entwicklung hin zu einer sportlich ausgeglichenen, leistungsorientierten Spielklasse mit professionelle Rahmenbedingungen – eine Liga der Talente.“ Neben den längeren Auswärtsfahrten erwarten die TSG auch vier zusätzliche Spieltage aufgrund der Aufstockung von zwölf auf 14 Teams, „eine positive Entwicklung“, wie Zwanziger findet.

Durchdachte Kaderplanung

In der 2. Bundesliga dürfen zweite Mannschaften nur als U20-Teams zuzüglich drei älterer Spielerinnen im Spieltags-Kader antreten. Die Kaderzusammenstellung muss also gut durchdacht sein. „Wir müssen die fünf Jahrgänge, die spielberechtigt sind, ausgewogen besetzen“, so Zwanziger. „So verhindern wir, dass unser Konstrukt jedes Jahr zusammenbricht, wenn der älteste Jahrgang aus dem Raster fällt. Gleichzeitig führen wir die jungen Spielerinnen frühzeitig heran.“  Mit Johanna Kaiser, Jana Beuschlein, Annika Eberhardt, Selina Häfele und Madita Giehl stehen derzeit fünf Spielerinnen im Kader der TSG II, die nach der U20-Regelung nicht mehr spielberechtigt wären. „Gerade zu Beginn dieser Saison waren die fünf enorm wichtig für uns, sie haben die Entwicklung der Mannschaft mit in die Wege geleitet“, verraten Siegfried Becker und Lena Forscht, Trainerduo des Zweitligateams.

Der Sprung von der zweiten Liga in Deutschlands höchste Spielklasse soll durch die Einführung der eingleisigen Liga und der damit verbundenen größeren Leistungsdichte verkleinert werden. Doch umso schwieriger wird der Schritt vom Juniorinnen- in den Frauenbereich. „Für uns liegt auf der Hand, dass wir in der Förderung der Jugend noch mehr Gas geben müssen, um diesen Sprung einfacher zu machen“, so Zwanziger. Die Verzahnung der einzelnen Teams sei extrem wichtig, betonen auch Becker und Forscht. Dass die zweite Mannschaft so gut abschneide, liege auch daran, dass ihr der entsprechende Stellenwert zugesprochen werde.

Ehrgeizige Talente

Dass das Zweitligateam zum dritten Mal in Folge die Konkurrenz in der Süd-Staffel hinter sich gelassen hat, spricht für sich. „Wir hatten mit der neu zusammengewürfelten Mannschaft im Sommer noch viele Baustellen“, blicken Becker und Forscht zurück. „Hinzu kam der dünne Kader, der durch viele Ausfälle immer kleiner wurde. Die Schritte, die die einzelnen Spielerinnen dann schon während der Vorbereitung gemacht haben, sind beeindruckend.“ Da immer wieder Spielerinnen aus dem Zweitligateam bei der Bundesligamannschaft mittrainieren, steht die TSG II oft nur mit knapp über zehn Spielerinnen auf dem Trainingsplatz, der Konkurrenzkampf ist überschaubar. Doch die jungen Talente lernten schnell, dass der Ehrgeiz, an den eigenen Fähigkeiten zu arbeiten, trotzdem unabdingbar ist. Und er ist die Grundlage dafür, dass sich die TSG II in Zukunft auch in der eingleisigen 2. Bundesliga durchsetzen kann. „Die Spielerinnen müssen einen großen Willen haben, gerade bei dem Aufwand, der neben der Schule oder dem Studium auf sie wartet“, weiß Ralf Zwanziger. „Mit dem Konzept von ‚Anpfiff ins Leben‘ können wir sie hierbei aber sehr gut unterstützen.“ Nach drei Jahren als Ligaschreck ist bei Siegfried Becker und Lena Forscht auch Vorfreude zu spüren, denn „gegen neue interessante Gegner, die Fußball spielen und nicht nur auf die Defensive setzen, macht es einfach mehr Spaß.“

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