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19.04.2018

Marcel Rapp: „Das sind ganz besondere Situationen“

Anspannung ja, Nervosität nein. 48 Stunden vor dem Bundesliga-Spitzenspiel gegen den FC Bayern München gibt sich U19-Trainer Marcel Rapp gelassen. Bei den fünf Abiturienten im U19-Team sieht das vielleicht ein bisschen anders aus. Sie haben die schriftliche Deutsch-Prüfung absolviert, morgen steht Englisch an.

„Wir freuen uns sehr, dass wir überhaupt so ein Spiel bestreiten dürfen“, sagt Rapp über die Top-Begegnung der Staffel Süd/Südwest, die nicht nur vorentscheidenden Charakter, sondern auch internationales Interesse geweckt hat. „Es gehört zu einer optimalen Ausbildung dazu, dass die Jungs auch Spiele unter einer gewissen Anspannung bestreiten. Diese Situation haben wir jetzt, weil wir sie uns auch erarbeitet haben. Jetzt müssen wir den nächsten Schritt machen, und der heißt: gewinnen.“

Beim 1:2 in der Hinrunde kassierten die Hoffenheimer ihre erste von nur zwei Saisonniederlagen. Die Enttäuschung beschränkte sich damals auf die null Punkte, nicht aber auf die Leistung, denn der Auftritt auf dem Bayern-Campus war sehr gut. „Das war eine Begegnung auf sehr hohem Niveau“, erinnert sich Rapp. „Ich hoffe, dass am Samstag viele Zuschauer ins Dietmar-Hopp-Stadion kommen und ein ähnlich attraktives Spiel sehen werden. Wir wollen jedenfalls unseren Beitrag dazu leisten.“

Ein gewisser Druck sei natürlich da, will Rapp die Bedeutung des Gipfeltreffens gar nicht klein reden. „Aber den bauen nicht wir Verantwortliche auf. Das Medieninteresse ist ja auch plötzlich um ein Vielfaches größer, da steigt der Druck automatisch. Die Jungs müssen am Samstag ihre Jobs erfüllen, der Rest kommt dann von alleine.“

Eine eingeschworene Gemeinschaft

Bei einem Sieg würde die Rapp-Elf aus den ausstehenden zwei Bundesliga-Spielen mindestens noch einen Zähler benötigen, um die vierte Süddeutsche Meisterschaft in fünf Jahren unter Dach und Fach zu bringen. Platz zwei hat sie jetzt schon sicher. Was macht den Erfolg dieser Truppe aus? „Viele Jungs spielen schon seit der U14 zusammen in Hoffenheim, sind auch außerhalb des Platzes befreundet. Das ist eine eingeschworene Gemeinschaft, in die sich aber auch die Neuzugänge gut integriert haben.“

Mit 65 Toren in bislang 23 Partien, also fast drei pro Spiel, stellt die U19 zwar die ligastärkste Offensive und mit David Otto (25 Tore) sogar den treffsichersten Schützen nicht nur in der Staffel Süd/Südwest, sondern deutschlandweit – aber Rapp will auch die Leistung der Defensivabteilung nicht unterbewertet wissen. „Unsere Offensivbilanz sieht gut aus, aber ohne eine funktionierende Abwehr würden wir nicht oben stehen.“

Rekorde in Reichweite

Ganz nebenbei könnte die U19 auch noch ein paar vereinsinterne Rekorde knacken. Schlägt sie die Bayern und gewinnt sie auch die zwei weiteren ausstehenden Spiele, würde die Punkte-Bestmarke aus der Saison 2014/15 fallen und um einen Zähler auf 66 verbessert werden. Einige weitere Rekorde – wie etwa meiste erzielte oder wenigste kassierte Tore – liegen noch im Bereich des Möglichen.

„Damit beschäftigen wir uns nicht“, so Rapp, der betont: „Der Gewinn der Staffel-Meisterschaft und die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft sind keinesfalls Pflicht. Dass wir das aber gerne erreichen würden, ist selbstredend. Die Halbfinals und das eventuelle Endspiel um die Deutsche Meisterschaft wären ganz besondere Spiele und Situationen, weil die Jungs hier lernen, Leistung zu bringen, wenn es darauf ankommt.“

Von August bis Mitte April hat die U19 den Grundstein dafür gelegt, am Samstag ein besonderes Spiel austragen zu dürfen und zeigen zu können, was sie draufhat. Gegen die Bayern kann sie den Weg für weitere Spiele dieser Art bereiten.

TSG 1899 Hoffenheim – FC Bayern München
Samstag, 11 Uhr, Dietmar-Hopp-Stadion

Der Eintritt ist für Frauen und Jugendliche sowie Ermäßigte aller Art (Rentner, Studenten etc.) frei, erwachsene Männer zahlen 1 EUR.

Daten & Fakten zum Spiel »

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