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14.03.2018

Rückblick: Der Weg ins DFB-Pokal-Finale 2010

Noch einen Schritt ist die U19 vom Einzug ins DFB-Pokal-Finale entfernt. Wenn es dem Team von Trainer Marcel Rapp am Samstag gelingt, in 90 oder mehr Minuten beim 1.FC Kaiserslautern zu bestehen, stünde zum zweiten Mal nach 2010 eine Hoffenheimer A-Jugend im Endspiel in Berlin, das für den 19. Mai angesetzt ist. Achtzehn99.de erinnert an Weg ins Endspiel von 2010.

Der Parcours in Richtung DFB-Pokal-Finale begann ziemlich genau ein Jahr vor dem 15. Mai 2010 – jenen Tag, als die U19 von Trainer Guido Streichsbier im Berliner Amateurstadion Hertha BSC durch zwei Tore von Denis Thomalla 2:1 bezwang. In der Saison 2008/09 musste sich die TSG erst noch durch den Gewinn des Badischen Pokals für den DFB-Pokal qualifizieren. Alfred Schön hatte das Traineramt von Guido Streichsbier übernommen, der interimsmäßig in die U23 aufgerückt war. Die Bundesliga Süd/Südwest pausierte einen Monat, und zwischen dem 23. und 24. Spieltag absolvierte die Schön-Elf mal eben mehrere Pokal-Begegnungen.

Die erste als Späteinsteiger in der zweiten Runde beim VfR Mannheim. In einer einseitigen Partie gewann die Schön-Elf klar mit 7:0 (2:0), zu den Torschützen zählte unter anderem auch der heutige U23-Spieler Robin Szarka. Im Achtelfinale wartete der SV 98 Schwetzingen, gegen den die Hoffenheimer mehr Mühe hatten als erwartet. Dennis da Silva und Christoph Hemlein schossen die 2:0-Pausenführung heraus, am Ende zitterte sich die U19 mit einem 2:1-Sieg über die Zeit.

Grundstein: BFV-Pokalsieg gegen Walldorf

Eigentlich standen mit Pascal Groß, Manuel Gulde und Marco Terrazzino drei Spieler im U19-Kader, die im Jahr zuvor noch die deutsche U17-Meisterschaft gewonnen hatten. Da sie aber offiziell zu den Profis hochgezogen worden waren und sich bereits im „Sommerurlaub“ befanden, musste Schön ohne sie planen. Am 9. Juni 2009, einem Dienstag, waren die Drei allerdings als Zuschauer dabei, als ihre Kollegen am Mannheimer Alsenweg im Viertelfinale beim SV Waldhof Mannheim antraten – und mühelos 4:0 gewannen. Die Tore erzielten Hemlein (13.), Dennis da Silva (39.), Kerim Agaç (60.) und David Suworow (90.). Während die Partie so dahinplätscherte, feixten Groß und Co. am Spielfeldrand über gemeinsam erlebte Anekdoten. Keine zwölf Monate später sollte eine weitere hinzukommen, weil sie gemeinsam im Finale stehen und den Pokal in den Berliner Himmel strecken würden…

Die Bundesliga-Saison beendete die U19 mit einer 1:3-Heimniederlage gegen Jahn Regensburg auf Platz sechs. Trotz der missglückten Generalprobleme hatten die Schön-Schützlinge im Halbfinale beim SVK Beiertheim nicht die geringste Mühe und qualifizierten sich mit einem 6:0 (2:0)-Erfolg für das BFV-Pokal-Endspiel, das nur vier Tage später in Ubstadt-Weiher ausgetragen wurde. Der Gegner hieß FC-Astoria Walldorf und hatte im anderen Halbfinale den KSC mit 3:1 bezwungen. Co-Trainer Thorsten Stoll übernahm das Zepter, da weder Streichsbier, dessen U23-Saison beendet war, noch Schön einsatzbereit waren.

Neben acht Spielern, die ein Jahr zuvor Deutscher B-Jugend-Meister geworden waren, stand auch Umberto Tedesco, jüngerer Bruder des späteren TSG- und heutigen Schalke-Trainers Domenico, auf dem Platz. Die Partie wurde erst durch Claudio Bellanave zwei Minuten vor dem Ende entschieden, der aus kurzer Distanz zum 2:1 traf. Für die TSG war es nach 2007 der zweite Erfolg im Badischen Pokal. Damals schieden die A-Junioren anschließend in der ersten DFB-Pokal-Runde zu Hause gegen Hansa Rostock nach Elfmeterschießen aus. Der zweite Auftritt sollte erfolgreicher werden.

Über Cottbus ins Finale

Zur Saison 2009/10 kehrte Streichsbier auf die Kommandobrücke zurück. In der ersten DFB-Pokal-Runde musste sein Team zunächst beim FC Augsburg antreten, der damals noch in der A-Junioren-Regionalliga spielte, es den Hoffenheimern bei deren 1:0-Sieg allerdings sehr schwer machte. Auch hier fiel der erlösende Treffer erst zwei Minuten vor dem Ende, diesmal durch Tedesco. Zuvor hatte Jonas Hofmann, heute Borussia Mönchengldbach, einen Elfmeter verschossen.

Im Achtelfinale kam die Frankfurter Eintracht ins Dietmar-Hopp-Stadion. Das Trio Gulde, Groß und Terrazzino hatte sich bei den Profis nicht durchsetzen können und kehrte zu den A-Junioren zurück, was Streichsbier in die Karten spielte. Alle Drei trugen sich beim 5:1 (3:0) gegen die Hessen in die Torschützenliste ein. Zum Viertelfinale bei den Stuttgarter Kickers reisten die Hoffenheimer schließlich als haushoher Favorit an. In Degerloch schossen Terrazzino, Groß (je zwei) und Bellanave einen ungefährdeten 5:0 (2:0)-Erfolg heraus – Halbfinale.

In der Runde der letzten Vier genoss die Streichsbier-Elf Heimrecht und empfing vor 800 Zuschauern im Dietmar-Hopp-Stadion den FC Energie Cottbus. „Ich wusste, dass es knapp werden würde. Die Mannschaften aus den neuen Bundesländern sind immer sehr diszipliniert“, sagte der Trainer nach der Partie. „In der ersten Halbzeit habe ich etwas unser schnelles Passspiel vermisst, aber mit dem 1:0 im Rücken lief es dann im zweiten Abschnitt besser. Unterm Strich war es ein verdienter Sieg.“

Das 1:0 hatte Terrazzino kurz vor dem Pausenpfiff erzielt, nach dem Wechsel schraubte Groß auf 2:0 und in der Schlussminute auf 3:1. Zum ersten Mal stand eine Hoffenheimer U19 im DFB-Pokal-Finale. „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!“ hallte es aus dem Kabinentrakt des Dietmar-Hopp-Stadions. Der Rest ist bekannt: Einen Monat später bejubelten die Hoffenheimer den Pokalsieg.

Am Samstag, 12 Uhr, wird das DFB-Pokal-Halbfinale beim 1.FC Kaiserslautern im Fröhnerhof in Mehlingen angepfiffen. Anschließend wird erneut in einer Kabine „Berlin, Berlin!“ gesungen. Die Frage ist, in welcher.

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