Alle Ergebnisse TSG eSPORTS TSG IST BEWEGUNG TSG Radio
AKADEMIE
22.12.2017

Dirk Mack: „Gehen zuversichtlich ins neue Jahr“

Ein weiteres spannendes Jahr liegt hinter der TSG Akademie und ihrem Direktor Nachwuchs, Dirk Mack, der für die sportlichen Geschicke der Teams von der U23 bis zu den Kinderperspektivteams verantwortlich ist. Die Entwicklung der Akademie-Teams geht in die richtige Richtung, findet Mack, der im Gespräch mit achtzehn99.de auf 2017 zurück- und auf 2018 vorausblickt.

Herr Mack, mit welchem Gefühl gehen Sie als Direktor Nachwuchs aus dem Akademie-Jahr 2017?

Dirk Mack: Ich denke, dass wir ein gutes zweites Halbjahr hatten – sowohl was die Ergebnisse als auch was die Entwicklung der einzelnen Spieler angeht. Ich glaube auch, dass wir im Trainerbereich mit dem Zugang von Pellegrino Matarazzo als Cheftrainer für unsere U17 noch mal einen Zuwachs an Qualität bekommen haben, sodass wir zuversichtlich in das Jahr 2018 gehen können.

Mit dem zweiten Halbjahr sind Sie also zufrieden. Wie sieht es mit dem ersten Halbjahr – also der Rückrunde der vergangenen Saison – aus?

Mack: Die war eher schwankend. Bei der U23 war es zwar relativ konstant, aber bei der U19 sehr wechselhaft – gerade was die Auswärts- und die Heimbilanz angeht (beste Auswärtsmannschaft und schwächste Heimmannschaft der Liga, Anm. d. Red.). Das hat sich dann natürlich auch im Tabellenplatz gespiegelt. Bei der U17 war es ähnlich. Nachdem sie den Anschluss nach oben verpasst hat, war der Fokus ein Stück weit raus. Die Teams von der U16 bis zur U12 haben ordentlich gespielt, aber insgesamt kann man sagen, dass es in der aktuellen Runde bei fast allen Teams besser aussieht.

In ähnlichen Tabellenregionen wie in der Vorsaison – nämlich im Verfolgerfeld der Spitzenteams – bewegt sich aktuell die U23. Wie beurteilen Sie die Entwicklung unserer Regionalliga-Mannschaft?

Mack: Sie hatte zu Beginn ein wenig Probleme, aber hat sich dann relativ schnell gefunden und war zwischenzeitlich ja einmal sechs und einmal sieben Spiele hintereinander ungeschlagen. Was in diesem Jahr erneut richtig gut war, war der Austausch mit den Profis – sowohl nach oben als auch nach unten. Es gab etliche Spieler, die in der U23 und bei den Profis zum Einsatz kamen. Dazu haben viele junge Spieler über die U23 den Anschluss zum Bundesligateam geschafft. Die besten Beispiele sind da Stefan Posch, Kevin Akpoguma und zuletzt Simon Lorenz und Robin Hack. Das sind ja alles Spieler, die ihren Weg zu den Profis über die U23 gegangen sind.

Sind das für Sie dann auch die besten Argumente für die Beibehaltung einer U23?

Mack: Absolut. Dazu kommt, dass viele Profispieler sich nach Verletzungen bei der U23 wieder Spielpraxis geholt haben. Und jüngere Profis, wie etwa Justin Hoogma oder Felix Passlack, die in der Bundesliga noch nicht so viel spielen, kommen immerhin in der Regionalliga auf ihre Spielzeit. Daran sieht man, wie wichtig die U23 für den Verein ist.

U23-Cheftrainer Marco Wildersinn ist aufgrund seiner Ausbildung zum Fußball-Lehrer in dieser Saison nur die halbe Woche bei der Mannschaft. Wie wurde das aus Ihrer Sicht vom Trainerteam aufgefangen?

Mack: Für Marco ist es natürlich ein deutlicher Mehraufwand. Aber wir haben das in der Vorsaison schon gut vorbereitet, indem wir Kai Herdling als zusätzlichen Co-Trainer hinzugenommen haben. Kai und Andi Ibertsberger decken das an den Tagen, an denen Marco nicht da ist, gut ab. Daher gibt es da keine Probleme.

Die U19 spielt nach der wechselhaften Vorsaison nun eine richtig gute Runde, ist Tabellenführer in der A-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest und steht im DFB-Pokal-Halbfinale. Was sind aus Ihrer Sicht die Gründe für die zurückgewonnene Konstanz?

Mack: Zum einen haben die Neuzugänge genau die Lücken gestopft, die wir im vorherigen Kader ausgemacht haben. Dadurch wurde sowohl die Qualität in der Spitze als auch in der Breite wesentlich besser. Das wiederum wirkt sich natürlich auf die Konkurrenzsituation aus, wodurch die Trainingsqualität steigt. Denn die einzelnen Spieler entwickeln sich durch den gestiegenen Konkurrenzdruck. Der zweite Grund für die momentanen Leistungen ist, dass der Jahrgang 1999 schon seit Jahren weitgehend in der Konstellation zusammenspielt und auch das Trainerteam schon seit der U16 kennt.

Einige Spieler haben sogar schon vor acht oder neun Jahren im Kinderperspektivteam zusammengespielt.

Mack: Genau. Und das ist ja auch unser Wunsch. Wir wollen die Jungs so lange wie möglich im Verein ausbilden – bestenfalls eben schon im Kinderperspektivteam. In dem 99er-Jahrgang haben wir jetzt erfreulicherweise ein paar Beispiele, bei denen das geklappt hat. Und das spricht ja auch für die Kontinuität im Verein und für die Ausbildung.

Bei unserer U17 ist leider in den vergangenen Spielen der Abstand nach oben etwas abgerissen. Fehlt es dem Team jetzt an einem echten Ziel für die Saison?

Mack: Das glaube ich nicht, denn die Jungs wissen, dass sie ihre Entwicklung vorantreiben müssen, da ja etliche von ihnen in die U19 kommen und sie da ja auch spielen wollen. Es wäre daher fahrlässig, wenn sie sich in der zweiten Saisonhälfte hängenlassen würden. Ich bin mir aber auch sicher, dass das Trainerteam genau darauf achten wird, dass sich kein Schlendrian einschleicht.

Was die Durchlässigkeit zwischen Akademie und Profis angeht, war 2017 sicherlich eines der besten Jahre überhaupt, denn mit Gregor Kobel, Dennis Geiger, Robin Hack, Stefan Posch, Simon Lorenz, Alexander Rossipal, Meris Skenderović, Johannes Bühler und David Otto haben gleich neun Akademie-Spieler ihr Profidebüt gegeben. Wie beurteilen Sie das?

Mack: Das spricht natürlich für die Jungs und ihre Entwicklung, aber es ist sicherlich auch den vielen Spielen geschuldet. Dadurch haben die Jungen häufiger die Chance erhalten zu spielen. Nichtsdestotrotz hat man dann auch gesehen, dass sie auf diesem Niveau mithalten können und ihre Chance genutzt haben.

Welche Leistungen sind Ihnen im zu Ende gehenden Jahr noch besonders positiv aufgefallen?

Mack: Da muss ich unsere aktuelle U15 – also den Jahrgang 2003 – nennen, die in der kompletten Vorrunde und an den ersten beiden Rückrundenspieltagen jedes Spiel gewonnen hat, was in der C-Junioren-Regionalliga Süd zuvor noch keiner Mannschaft gelungen ist. Die 2003er sind ein toller Jahrgang mit sehr interessanten Jungs.

Auch in Sachen Infrastruktur hat sich 2017 einiges getan – etwa mit dem neuen Kunstrasenplatz am Dietmar-Hopp-Stadion oder dem Unterbringungshaus in Zuzenhausen. Welche Relevanz haben diese Projekte für die TSG Akademie?

Mack: Das war absolut notwendig. Das Unterbringungshaus haben wir gebraucht, um langfristig konkurrenzfähig zu sein, weil die anderen Nachwuchsleistungszentren größtenteils Internate haben, die mehr als zwölf Betten beinhalten. Des Weiteren glaube ich, dass der neue Kunstrasenplatz unsere Trainingsqualität noch mal deutlich verbessert, da die U19 und U17 nun ganzjährig unter Topbedingungen trainieren können. Das stellt im Vergleich zu anderen Klubs einen absoluten Wettbewerbsvorteil dar.

Gibt es denn Bereiche, in denen Sie für 2018 noch Nachholbedarf sehen?

Mack: Im Individualtraining wollen wir uns in der Breite noch besser aufstellen und werden daher auch noch ein, zwei Trainer dazunehmen, damit wir in diesem Bereich noch intensiver arbeiten können. Und zuletzt haben wir ja schon unseren medizinischen Bereich umstrukturiert, was bereits spürbar zu besseren Ergebnissen geführt hat. Durch die Hauptamtlichkeit, die wir dazubekommen haben, sind unsere Physiotherapeuten ganztägig vor Ort. Dadurch konnten wir uns in der Verletzungsprophylaxe und -behandlung deutlich verbessern.

Sie haben es schon erwähnt: Die Akademie-Teams sind aktuell auf einem guten Weg. Wie sieht denn Ihr sportlicher Ausblick auf das kommende Jahr aus?

Mack: Es wäre natürlich schön, wenn wir die Ergebnisse bestätigen würden, denn dann wird am Ende vielleicht auch der eine oder andere Titel herausspringen. Ich glaube außerdem, dass die Entwicklung der einzelnen Spieler so sein wird, dass der Verein für die neue Saison erneut einen Nutzen hat. Sprich: Dass die Durchlässigkeit nach oben genauso weitergeht. Aber nun wünsche ich allen unseren Spielern, Trainern, Mitarbeitern sowie allen Freunden der Akademie erst einmal erholsame und harmonische Weihnachten und einen entspannten Jahreswechsel.

Jetzt Downloaden!
Seite Drucken nach oben