"Hoffe zwo" will Steinbach auch daheim knacken
DAS SAGT DER TRAINER
Nach dem punktspielfreien Wochenende brennen Wildersinn und seine Spieler nun auf das nächste Regionalliga-Spiel. „Wir haben ja statt eines Punktspiels ein Testspiel gegen den FC Zuzenhausen gehabt. Das war wichtig, um im Rhythmus zu bleiben. Und 5:0 gegen einen ambitionierten Verbandsligisten gewinnt man auch nicht so im Vorbeigehen.“ Mit vier Punkten aus den ersten beiden Spielen ist der Coach zufrieden. „Wir sind ordentlich in die Saison gekommen. Gegen Offenbach hätten wir auch verlieren können, haben aber nie aufgesteckt. Bei Schott Mainz war es dann ein ekliges Spiel, in dem wir uns aber durchgesetzt haben.“
Vom kommenden Gegner aus Steinbach hält Wildersinn viel: „Sie sind noch genauso stark wie in der vergangenen Saison. In der Defensive sind sie zusammengeblieben und vorne haben sie zwar Qualität abgegeben, aber mit Dennis Wegner, Fatih Candan und Shqipon Bektasi auch richtig gute Regionalligaspieler dazubekommen.“
DAS PERSONAL
Gleich hinter vier Spielern stehen bei der TSG aktuell noch Fragezeichen. Niklas Schaffer, Prince Osei Owusu, Alexander Rossipal und Furkan Çevik sind nach Verletzungen und Krankheit noch nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte und könnten daher gegen Steinbach ausfallen. Sicher nicht dabei sein werden Kemal Ademi (Reha nach Kreuzbandriss) und Tim Michael (Patellasehnenprobleme). Ob Spieler aus dem Profikader zum Regionalligateam stoßen, steht aktuell noch nicht fest.
DER GEGNER
Mit großen Ambitionen kam der TSV Steinbach vor zwei Jahren als Hessenmeister in die Regionalliga. Es war der vorläufige Höhepunkt einer rasanten Entwicklung mit sechs Aufstiegen in sieben Jahren, nachdem 2008 ein lokaler Bremsenhersteller für Industrieanlagen beim TSV eingestiegen war. Nach Platz zwölf in der Premierensaison spielte der Stadtteilverein aus dem mittelhessischen Haiger in der vergangenen Runde lange in der Spitzengruppe der Regionalliga mit und träumte gar vom Aufstieg in Liga drei. Am Ende landete die Mannschaft des ehemaligen Zweitligaprofis von Fortuna Köln, Matthias Mink, auf dem fünften Platz – und damit einen Rang hinter der U23 der TSG.
Mit Sargis Adamyan (16 Tore, jetzt Jahn Regensburg), Patrick Dulleck (10, FC Homburg) und Daniel Engelbrecht (5, Rot-Weiß Essen) verließen den TSV zwar ihre drei besten Torschützen der vergangenen Saison. Doch mit Bektasi (Stuttgarter Kickers), Wegner (1.FC Saarbrücken) und Candan (Viktoria Köln) kamen starke neue Offensivkräfte, die bereits ihre Torgefährlichkeit unter Beweis gestellt haben.
Der Saisonstart verlief hingegen wechselhaft für den TSV. Einem 1:1 daheim gegen die U23 des VfB Stuttgart folgte eine 0:2-Niederlage in Offenbach, ehe die Mink-Truppe am vergangenen Wochenende mit einem eindrucksvollen 5:1-Sieg gegen Aufsteiger TSV Schott Mainz der erste Saisonsieg gelang.
SERIEN UND BISHERIGE DUELLE
Die Bilanz der TSG gegen die Mittelhessen ist verbesserungswürdig. Von vier Begegnungen konnte die TSG nur die erste für sich entscheiden. Im Oktober 2015 schossen die heutigen Zweitligaprofis Nico Rieble (jetzt VfL Bochum) mit einem Doppelpack und Nicolai Rapp (Erzgebirge Aue) einen 3:0-Erfolg beim TSV heraus. Danach folgten jedoch drei Niederlagen: 0:1, 0:3 und 1:3. Daheim ist die Wildersinn-Truppe also noch ohne Punkt gegen Steinbach. Die TSG ist in dieser Saison allerding bislang ungeschlagen. Eine dieser beiden Serien wird am Freitag um 20.50 Uhr Geschichte sein. Hoffentlich die richtige.
DIE LAGE DER LIGA
Nach drei Spieltagen ist die Tabelle naturgemäß noch eng beisammen. Lediglich Schlusslicht Hessen Kassel hat aufgrund des Neun-Punkte-Abzugs wegen Eröffnung eines Insolvenzverfahrens mit aktuell noch fünf Minuszählern einen größeren Abstand zu seinem Tabellennachbarn, dem TSV Schott Mainz.
Neben der TSG sind aktuell noch fünf Mannschaften ungeschlagen. Dabei handelt es sich um Spitzenreiter 1.FC Saarbrücken sowie die drei ärgsten Verfolger Eintracht Stadtallendorf, Kickers Offenbach und den FC-Astoria Walldorf (alle sieben Punkte). Auch die auf Rang sechs liegende U23 des VfB Stuttgart hat in drei Spielen noch keine Niederlage einstecken müssen.
Gemeinsam mit der Zweitvertretung von Mainz 05 stellt der VfB zurzeit auch die Torfabrik der Liga. Beiden Teams gelangen bereits acht Treffer. Beim VfB gingen davon allein vier auf das Konto des Ex-U23-Spielers der TSG, Nicolás Sessa, was ihm aktuell die Führung in der Torjägerliste beschert. Noch komplett ohne eigenen Treffer ist weiterhin überraschend Vorjahresmeister SV Elversberg.
TSG 1899 Hoffenheim II – TSV Steinbach
Freitag, 19 Uhr, Dietmar-Hopp-Stadion, Hoffenheim