U19-EM: Hack, Geiger und Co. besiegen Bulgarien
Wie schon beim Auftaktspiel gegen „Oranje“ vor drei Tagen standen im Tengiz-Burdjanadze-Stadion in Gori die beiden Hoffenheimer Robin Hack und Dennis Geiger in der Startelf und spielten jeweils durch. Schon nach zehn Minuten stellte der Dortmunder Etienne Amenyido die Weichen auf Sieg, als er aus elf Metern abzog und der Bulgare Andrea Hristov unglücklich abfälschte. Endgültig zum Pechvogel der Partie avancierte Hristov nur wenige Minuten später, als er nach einem Foul an Amenyido einen Elfmeter verursachte, den Kapitän Gökhan Gül (VfL Bochum) souverän verwandelte (19.), und mit Rot vom Platz flog.
Mit der 2:0-Führung und Überzahl folgte allerdings ein Bruch im deutschen Spiel. Glück hatte die Elf des einstigen Hoffenheimer U23-Trainers Frank Kramer, dass der Unparteiische Sergeij Lapoškin nach einem Foul des deutschen Keepers Eike Bansen (Borussia Dortmund) auf Eckball – und nicht auf Elfmeter und Rot für den Schlussmann – entschied (35.). Kurz nach dem Wechsel stand dem DFB-Team erneut Fortuna zur Seite, als die Bulgaren nur die Latte trafen.
Ab hier war der Wille der Balkan-Kicker, die ihr erstes Spiel gegen England ebenfalls verloren hatten (0:2), gebrochen. In der 54. Minute deutete Lapoškin dann wieder auf den Elfmeterpunkt, erneut war es Amenyido, der im Sechzehner – diesmal von Vasil Dobrev – gelegt wurde. Diesmal durfte Sidney Friede antreten, der Herthaner verwandelte zum 3:0-Endstand. Dennis Geiger sah in der Schlussphase noch die Gelbe Karte, kurz zuvor hatte er noch eine gute Gelegenheit vorbereitet, die Friede allerdings vergab (70.).
„Ich bin zufrieden mit der Leistung heute. Wir sind dynamisch gestartet und haben uns gleich gute Chancen erarbeitet. Der Elfmeter und der Platzverweis haben uns in die Karten gespielt“, sagte Kramer. „So konnten wir den Rest der Zeit die Kugel gut laufen lassen. Wir haben noch viele weitere Chancen herausgearbeitet, die wir hätten nutzen können.“
Gegen England, das die Niederlande mit 1:0 in Schach hielt, muss die Kramer-Elf nun unbedingt gewinnen, um noch den Einzug in Halbfinale zu schaffen. „Wir haben jetzt unser Endspiel gegen England“, so Kramer: „Das müssen wir gewinnen und dazu brauchen wir eine Topleistung.“ Eventuell könnte aber nicht mal ein Sieg reichen. Denn gewinnen die Niederlande gegen Bulgarien, stehen alle drei Teams mit sechs Punkten da und dann entscheidet die Tordifferenz aus den direkten Duellen. Das heißt, die DFB-Elf müsste in diesem Fall die „Young Lions“ mit mindestens zwei Toren Unterschied bezwingen.
Das Stenogramm
Deutschland – Bulgarien 3:0 (2:0)
Deutschland: Bansen – Busam, Gül (80. Awoudja), Chabot, Franke, Friede, Geiger, Sağlam, Hack, Amenyido (76. Raum), Barkok (71. Baku).
Bulgarien: Naumov – A. Hristov, Lyaskov, Genchev, Najdenov (70. Stamatov), Janev, Jordanov, Rusev, P. Hristov, Krastev (82. Ivanov), Tilev (21. Dobrev).
Tore: 1:0 Amenyido (10.), 2:0 Gül (19., Strafstoß), 3:0 Friede (54., Strafstoß). Schiedsrichter: Sergeij Lapoškin (Russland). Karten: Gelb für Gül, Amenyido, Geiger, Bansen / Krastev, Rusev, Najdenov, Naumov, Janev; Rot für A. Hristov (19., Notbremse).
Die bisherigen EM-Ergebnisse
Gruppe A:
Schweden – Tschechische Republik 1:2 (0:1)
Georgien – Portugal 0:1 (0:0)
Georgien – Schweden 2:1 (2:0)
Tschechische Republik – Portugal 1:2 (1:1)
1. Portugal | 2 | 4:2 | +2 | 6
2. Tschechische Republik | 2 | 2:2 | ±0 | 3
3. Georgien | 2 | 3:3 | ±0 | 3
4. Schweden | 2 | 1:3 | -2 | 0
Gruppe B:
Bulgarien – England 0:2 (0;1)
Deutschland – Niederlande 1:4 (0:0)
England – Niederlande 1:0 (0:0)
Deutschland – Bulgarien 3:0 (2:0)
1. England | 2 | 3:0 | +3 | 6
2. Niederlande | 2 | 4:2 | +2 | 3
3. Deutschland | 2 | 4:4 | ±0 | 3
4. Bulgarien | 2 | 0:5 | -5 | 0