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AKADEMIE
30.06.2017

Robert Baust: Abschied nach neun Jahren

Als Co-Trainer der jüngsten Akademie-Mannschaften, der U13 und der U12, hat Robert Baust in den vergangenen neun Jahren so manche Talente kommen und gehen gesehen. Einige heutige Profis wären ohne ihn und seinen langjährigen „Chef“ Michael Kunzmann eventuell gar durchs Raster gefallen. Nun verlässt der 54-Jährige seinen Herzensverein.

So ganz hat sich Robert Baust noch nicht an die neue Situation gewöhnt. Vor allem die Montage verwirren den langjährigen Akademie-Trainer, der mit dem bisherigen U13-Cheftrainer Michael Kunzmann ein sehr erfolgreiches Gespann gebildet hat. Neun Jahre lang standen für Baust und Kunzmann immer am Montag gemeinsame Telefonate oder Treffen an, um die Trainingswoche zu planen und das vergangene Wochenende zu besprechen. Doch nun verlässt Baust den Verein, und Kunzmann wechselt auf die Stelle als Individualtrainer für die U13 und die U12.

Zu besprechen gab es an jenen Montagen seit dem Sommer 2008, dem Jahr, in dem Baust zur TSG stieß, so einiges. Zuvor war der heutige Dielheimer als DFB-Stützpunkttrainer in Steinsfurt tätig. Dort lernte er auch Kunzmann kennen, und beide merkten sofort, dass sie auf einer Wellenlänge lagen. „Wir haben ein ähnliches Verständnis von Fußball und haben uns da immer sehr gut ergänzt“, erklärt Baust.

Zunächst „Co“ bei der U12

Gemeinsam ging es für die beiden zur Saison 2008/09 zur TSG. Der damalige Koordinator für den Aufbaubereich, Xaver Zembrod, kannte die Trainer bereits vom Stützpunkt und überzeugte sie schließlich vom Wechsel. „Damals hat man gespürt, dass eine Aufbruchstimmung im Verein herrschte“, sagt Baust.

Während Kunzmann die U13 übernahm, war der gebürtige Wieslocher zunächst an der Seite von Frank Reinke, der als Dritter im Bunde vom Steinsfurter Stützpunkt zur TSG gekommen war, für die U12 zuständig. „Ich wollte aber gerne wieder mit Michael zusammenarbeiten“, erinnert sich Baust. Nach zwei Jahren erfolgte dann der Wechsel zu Kunzmanns U13, für die Baust bis zum Ende der vergangenen Saison als Co-Trainer verantwortlich war.

Erinnerungen an Neubrandenburg und Rangnick

Wenn Baust auf die Entwicklung des Vereins und der Jugendarbeit während der vergangenen Jahre zurückblickt, schwingt nicht nur Nostalgie, sondern zurecht auch etwas Stolz mit. „Am Anfang haben wir bei großen Turnieren gegen den Nachwuchs anderer Bundesligisten keine Chance gehabt. Von Jahr zu Jahr sind wir aber besser geworden.“ Sportliche Höhepunkte waren für den 54-Jährigen die Turniersiege bei den inoffiziellen Deutschen U13-Hallenmeisterschaften in Neubrandenburg in den vergangenen beiden Jahren. „Zwei Mal hintereinander vor 3.000 Zuschauern das Turnier zu gewinnen, war schon etwas Besonderes.“

Abseits von Titeln und Toren erinnert sich der 54-jährige ehemalige Oberligaspieler der SG Heidelberg-Kirchheim, des VfB Eppingen und des VfL Neckarau besonders gerne an die Mannschaftsreisen nach Katar oder den Austausch mit Ralf Rangnick. „Wir hatten damals regelmäßig Schulungen, bei denen wir unglaublich viel gelernt haben. Das war eine tolle Zeit“, so Baust.

„Haben nicht ein Mal gestritten“

Zu dieser tollen Zeit habe jedoch vor allem die enge und harmonische Zusammenarbeit mit Kunzmann aber auch mit dem langjährigen U13-Betreuer Jürgen Weber beigetragen, wie Baust betont. „Wir haben uns in all den Jahren nicht ein Mal gestritten.“ Das Trainerduo Kunzmann/Baust war sich auch häufig bei der Bewertung von Spielern einig. „Wir haben auch andere Dinge in Spielern gesehen – etwa ob die Spieler Typen sind, die Wille mitbringen.“

Spieler wie die heutigen Profis Philipp Ochs oder Benedikt Gimber wären woanders aufgrund körperlicher oder technischer Defizite durchgefallen, erzählt Baust. „Dass die beiden solch eine Entwicklung genommen haben, freut einen dann natürlich ungemein.“

Techniktraining im Fokus

Mit technischen Defiziten waren die Nachwuchstalente bei Baust genau an der richtigen Adresse. Im täglich Training legte der frühere Verteidiger viel Wert auf Technikschulung. „Daran habe ich mit den Jungs immer sehr pedantisch gearbeitet. Ballannahme, Finten oder auch mal Hüftdrehstöße – all so was habe ich immer wieder üben lassen.“

Die Leidenschaft fürs Trainieren ist bei Robert Baust nach wie vor zu spüren – genauso wie die Verbundenheit zur TSG. Unmittelbar eine neue Aufgabe will der Familienvater nicht übernehmen. „Aktuell habe ich das nicht vor, aber man kann natürlich nie wissen, was kommt.“ Bei einer Variante würde Baust aber höchstwahrscheinlich schnell wieder schwach werden. „Ich würde gerne wieder was zusammen mit Michael machen.“ Dann wären Baust und Kunzmann, die beiden Brüder im Geiste, wieder vereint.

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