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SPIELFELD
07.03.2017

TSG-Tipps zum Tag der gesunden Ernährung

Gesunde Ernährung ist eines der Mega-Themen unserer Gesellschaft. Ein Trend: vegane Ernährung. Peter Geigle ist seit zehn Jahren Physiotherapeut bei der TSG – und zudem Experte für gesunde Ernährung. SPIELFELD hat Ende 2016 mit ihm über das Thema veganes Essen gesprochen. Er verriet schon damals, worauf es dabei ankommt – und wie es aus gesundheitlicher Sicht zu bewerten ist. Unser Beitrag zum "Tag der gesunden Ernährung".

Sich vegetarisch zu ernähren, ist schon seit Jahrzehnten kein Nischenphänomen. Im Gegenteil: Auf Fleisch und Fisch zu verzichten, ist gesellschaftliche Normalität. Nach statistischen Angaben ernähren sich in Deutschland rund 5,5 Millionen Menschen ab 14 Jahren vegetarisch. Ein neuerer, derzeit verstärkt auf kommender Food-Trend ist, sich vegan zu ernähren. Wer sich vegan ernährt, nimmt grundsätzlich keine Produkte zu sich, die vom Tier stammen.

Neben Fleisch und Fisch bedeutet dies auch den Verzicht auf Milch und Eier sowie alle anderen Produkte und Zutaten, die aus oder von Tieren gewonnen werden. Dies heißt zum Beispiel, dass ein Veganer auch keinen Honig konsumiert. In Deutschland ernähren sich nach Schätzungen des VEBU, der Interessenvertretung der Vegetarier und Veganer, rund 900.000 Menschen vegan. Täglich kämen etwa 200 Menschen dazu. Der Food-Trend vegan ist so oder so nicht von der Hand zu weisen. "Für die Entscheidung, vegan zu leben, gibt es ja zwei verschiedene Grundlagen", erklärt TSG-Physiotherapeut und Ernährungsexperte Peter Geigle. "Zum einen gibt es eine ethisch-moralische Dimension, andererseits möchte mancher aus gesundheitlichen Gründen auf zu viel tierische Produkte verzichten."

Ethische Gründe

Die moralische Dimension gründet neben der reinen Tötung von Tieren auch auf den Bedingungen der Massentierhaltung und den damit verbundenen negativen Auswirkungen für die Tiere – aber eben auch der Konsumenten, die dieses minderwertige Fleisch verzehren. Dazu kommen auch die Folgen der Futtermittelproduktion etwa durch die Urwaldrodung sowohl für die Umwelt als auch die dortige Bevölkerung.

"Wir tun uns mit übermäßigem Fleischkonsum, und dazu gehört vor allem der Konsum von minderwertigem Fleisch, definitiv keinen Gefallen", warnt Geigle. Aber ist veganes Essen deshalb zwangsläufig gesünder? "Auch vegan kann man sich schlecht ernähren", sagt Geigle. "Am Ende ist nicht die Frage 'Fleisch oder kein Fleisch' entscheidend, sondern die Stufe der Verarbeitung", so Geigle. Auch für vegane Ernährung gelte: "Je unverarbeiteter die Zutaten sind, desto gesünder, desto besser ist das Essen."

"Nicht zwangsläufig gesünder"

Ein Beispiel: Die beliebten veganen Riegel. "Diese sind industriell hergestellt und entsprechend verarbeitet, oft genug mit Zucker oder anderen Zusätzen oder Aromastoffen", so Geigle. Längst sind vegane Lebensmittel auch zu einem (guten) Geschäft geworden. Der Umsatz wächst rasant, seit 2010 mit jährlichen Zuwachsraten von durchschnittlich rund 15 Prozent. Der Umsatz der Vegan-Branche beläuft sich inzwischen auf etwa 700 Millionen Euro im Jahr. Selbstverständlich handelt es sich dabei eben nicht nur um hochwertige Produkte. "Industriell hergestelltes Soja ist zum Beispiel eben nicht einfach hochwertig, nur weil es vegan ist. Und das pf lanzliche Produkt, das im Supermarkt liegt, nicht zwangsläufig besser oder gesünder als ein gutes, tierisches Produkt", erklärt Peter Geigle. Entscheidend sei: "Die Zutaten sollten frisch sein. Je bunter, je vielfältiger wir essen, umso besser ist es aus gesundheitlicher Sicht."

Ein Mangel aber muss bei Verzicht auf tierische Produkte nicht nachgewiesen werden. Wichtig ist die große Vielfalt und der ausreichende Verzehr von industriell unverarbeiteten Lebensmitteln. Heißt im Klartext: Sich vegan zu ernähren, ist sehr wohl ausreichend und bedeutet nicht, sich etwa mit Nahrungsergänzungsmitteln versorgen zu müssen, weil dem Körper sonst wichtige Nährstoffe fehlen würden. Und: Vegan heißt vor allem auch lecker – wir haben mal ein Rezept für Sie herausgesucht. Also, so urteilt auch Peter Geigle: "In puncto gesunde Ernährung ist eine vegane Lebensweise weder zwangsläufig besser noch schlechter. Und die moralisch-ethische Komponente, die muss jeder Mensch individuell für sich gewichten."

Rezept-Idee

Auberginenschiffchen mexican mit Thymian-Mandel-Creme (für 2-3 Personen)

Zutaten:

Für die Auberginenschiffchen:

• 2 Auberginen
• 5 EL Olivenöl
• jodiertes Meersalz
• 2 rote Zwiebeln
• 1 Knoblauchzehe
• ½ Chilischote
• 4 getrocknete Tomaten in Öl
• 1-2 gestr. TL getrocknete italienische Kräuter
• 1 gestr. TL gerebelter Oregano
• 190 g gekochte Kidneybohnen
• 50 g Tomatenmark
• 1 TL Agavendicksaft
• schwarzer Pfeffer aus der Mühle

Für die Thymian-Mandel-Creme:

• 60 g weißes Mandelmus
• ¼ Bund Thymian

Zubereitung:

Backofen auf 250 °C vorheizen. Auberginen waschen, halbieren und das Fruchtfleisch mit einem Esslöffel vorsichtig so ausschaben, dass ein ca. 5 mm breiter Rand bleibt. Fruchtfleisch fein hacken. 2 EL Olivenöl und etwas Salz mischen. Die Auberginen damit einstreichen. Auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen und auf oberster Schiene ca. 17 Min. backen, bis sie etwas Farbe annehmen. Inzwischen Zwiebeln und Knoblauch schälen und fein hacken. Chilischote entkernen, waschen und fein hacken. Getrocknete Tomaten etwas abtropfen lassen und fein hacken. 2 EL Olivenöl (oder Rapsöl) in einer Pfanne erhitzen. Zwiebeln, Chili, Knoblauch ca. 2 Min. anbraten. Auberginenfruchtfleisch, Oregano, weitere italienische Kräuter und Tomaten dazugeben, ca. 5 Min. anbraten. Kidneybohnen, Tomatenmark und Agavendicksaft unterrühren, mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Für die Creme Mandelmus mit 40 ml Wasser verrühren. Thymian waschen, trocken schütteln, Blätter fein hacken und unter die Creme heben.

Auberginen aus dem Backofen nehmen, mit dem Pfanneninhalt füllen, die Creme darauf verteilen und weitere 8 Min. bei 250 °C backen. Nach Geschmack mit etwas Olivenöl beträufeln und servieren.

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