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AKADEMIE
28.12.2016

Dirk Mack: "Philosophie wurde bestätigt“

Dirk Mack blickt auf sein zweites Kalenderjahr als sportlicher Kopf der achtzehn99 AKADEMIE zurück. Am 1. Januar 2015 trat der 48-Jährige seinen Posten als Sportlicher Leiter an, seit September dieses Jahres ist er Direktor Nachwuchs der TSG 1899 Hoffenheim und für den kompletten Profi-Unterbau von der U23 bis zum Kinderperspektivteam verantwortlich. Im Interview spricht er über ein ereignisreiches Jahr 2016, den „Verlust“ von Julian Nagelsmann sowie über Vertragsverlängerungen und Akademie-Projekte für 2017.

Herr Mack, wie fällt Ihr sportliches Fazit 2016 aus?

Dirk Mack: Sehr ordentlich. Die U23 war in der Regionalliga Südwest die beste Rückrundenmannschaft, die Jungs haben sich sowohl individuell als auch als Team sehr gut weiterentwickelt. Die U19 hat nach dem Trainerwechsel von Julian Nagelsmann zu Matthias Kaltenbach nahtlos an die bis dahin gezeigten starken Leistungen angeknüpft und in einem fulminanten Endspurt den TSV 1860 München, der gefühlt die ganze Saison auf Platz eins stand, durch einen 5:0-Erfolg an der Grünwalder Straße abgefangen. Auch in den beiden gewonnenen Halbfinals gegen Werder Bremen ist das Team souverän aufgetreten, hat dann aber das Finale gegen Dortmund auch verdient verloren. Dennoch war diese Partie in unserer Arena vor 15.000 Zuschauern ein toller Event. Schade, dass nicht wir auf dem Podest standen. Herausragend war auch die Leistung der U15, die sich in der sehr starken Regionalliga Süd die Krone aufgesetzt hat und zum dritten Mal Süddeutscher Meister wurde.

Und wie bewerten Sie die aktuelle Spielzeit?

Mack: Die U23 hat einen großen Umbruch bewältigen und die Abgänge vieler erfahrener Spieler kompensieren müssen. Sie hat das gut hinbekommen und hatte nach der Vorrunde nur zwei Zähler Rückstand auf die Relegationsränge. Dadurch, dass sie in der Rückrunde in bislang vier Partien nur einen Punkt geholt hat, ist der Abstand jetzt etwas größer geworden. Das lässt sich auch dadurch erklären, dass gegen die Top-Teams nur einer von 18 möglichen Punkten herausgesprungen ist. Positiv ist aber, dass die Verzahnung zu den Profis in beiden Richtungen hervorragend funktioniert. Ein gutes Beispiel hierfür ist Barış Atik, der mittlerweile seine ersten Bundesliga-Einsätze vorzuweisen hat. Die Leistungen der U19 waren hingegen noch sehr schwankend. Zwar steht sie in der ausgeglichenen Bundesliga-Staffel Süd/Südwest tabellarisch gut da, hat aber schon sieben Begegnungen verloren. Hier wünsche ich mir mehr Konstanz.

Sie haben bereits die Beförderung von Julian Nagelsmann zu den Profis im Februar angesprochen. Wie schwer wiegt der Verlust?

Mack: Ich würde hier nicht von Verlust sprechen. Dass ein Trainer aus der Akademie Chefcoach bei den Profis wird, ist das Beste, was uns passieren konnte. Er kennt den Verein, das Umfeld, die Abläufe, die Spielerentwicklungen. Eine optimale Verzahnung zwischen Profi- und Jugendbereich ist somit auf natürliche Weise gegeben. Außerdem ist es doch eine tolle Auszeichnung für die Akademie, wenn ein Trainer aus den eigenen Reihen befördert wird – und dann auch noch erfolgreich ist.

Und doch hat er eine Lücke in der Akademie hinterlassen. Wie wird sie geschlossen?

Mack: Das sehe ich nicht so dramatisch. Wir haben uns ja eine Philosophie auferlegt, wie wir unsere Spieler ausbilden wollen, und die ist nicht personenbezogen. Es ist natürlich Fakt, dass Julian Nagelsmann in seinem Umgang mit Menschen und in seinem Handeln als Trainer ein besonderer Typ ist, den man nicht 1:1 ersetzen kann. Aber unser Anspruch ist es, auch nach Nagelsmann Top-Trainer auszubilden und mit ihnen erfolgreich weiterzuarbeiten.

Im Sommer wurde mit der Akademie-Arena in Zuzenhausen ein weiteres Zentrum als neue Heimat der U14- bis U16-Teams eröffnet…

Mack: Das ist natürlich eine erhebliche Optimierung unserer Infrastruktur und bedeutet, dass wir nicht still stehen, sondern uns ständig verbessern möchten. Die Konkurrenzsituation mit den anderen Leistungszentren macht diese Weiterentwicklung auch erforderlich.

Stehen weitere Projekte in naher Zukunft an?

Mack: Wir wollen für die Altersstufe, die in der Akademie-Arena trainiert und spielt, also für die U14- bis U16-Talente, ein Unterbringungshaus in Zuzenhausen in Betrieb nehmen, ähnlich wie das Internat, das wir im Leistungszentrum schon seit 2010 haben. Es soll zur neuen Saison zwölf Jungs aufnehmen können. Dazu benötigen wir dann das ganze Personal, das dazu gehört, wie Sozialpädagogen, Studenten, Hauswirtschaftskräfte.

Kommen wir noch einmal zur U23 als ältestes Ausbildungsteam zu sprechen. Können Sie im personellen Bereich schon etwas vermelden?

Mack: Wir hatten – wie in den anderen U-Mannschaften auch – intensive Feedbackgespräche mit den Jungs. Mit Max Waack, Nicolas Wähling und Kevin Ikpide haben zudem drei Spieler ihre im Sommer auslaufenden Verträge bis 2019 verlängert.

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