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MÄNNER
15.08.2016

"Hoffe" für Deutschland – Dietmar Hopps Träume erfüllen sich

Freude pur herrschte bei der deutschen Olympia-Mannschaft nach dem souveränen 4:0-Erfolg gegen Portugal im Nationalstadion von Brasilia. Nun kann die DFB-Auswahl eine Medaille ins Visier nehmen. Um Geschichte zu schreiben, fehlt nur noch ein Sieg gegen Nigeria in Sao Paulo (Mittwoch, 21 Uhr MESZ).

"Wir wollen jetzt unbedingt ins Endspiel, am besten gegen Brasilien im Maracana. Das wäre ein Traum", sagte Abwehrchef Niklas Süle nach dem 4:0 (1:0) gegen Portugal im Viertelfinale am Samstag. Noch nie hat das DFB-Team der Männer ein olympisches Endspiel erreicht. "Das ist eine ganz klare Sache, dass wir dieses Halbfinale unbedingt gewinnen wollen, um dann endlich nach Rio zu kommen", sagte Jeremy Toljan.

Die beiden TSG-Profis sind Säulen in der Abwehr. Niki wie im Verein in der Innenverteidigung, meist als letzter Mann. Jerry, anders als zuletzt oft bei der TSG, trägt nicht als linker, sondern als rechter Außenverteidiger dazu bei, dass der erste Medaillengewinn deutscher Fußballer seit 28 Jahren möglich geworden ist. Doch noch zwei weitere Spieler vergrößern die Hoffenheimer Fraktion bei Olympia – obwohl sie inzwischen bei anderen Klubs unter Vertrag stehen. "Wir kennen uns alle von früher, wir verstehen uns alle gut", sagt Jeremy Toljan und bezieht bei dieser Aussage Davie Selke und Grischa Prömel mit ein. "Auch das hat dazu beigetragen, dass der Olympia-Kader in Rekordzeit zusammengewachsen ist", pflichtet ihm Niklas Süle bei.

Entscheidend geprägt

Denn auch der inzwischen für RB Leipzig stürmende Selke wurde vier Jahre im Kraichgau ausgebildet. Und auch der vor einem Jahr zum Karlsruher SC gewechselte defensive Mittelfeldspieler Prömel, der drei Jahre durch die TSG-Trainer im Nachwuchsleistungszentrum geformt wurde, hat Hoffenheimer Stallgeruch. "Es ist schön, ein Teil dieses Olympiateams zu sein. Das ist ein tolles Erlebnis für mich", sagte Prömel nach seiner zweiten Einwechslung im Olympia-Turnier beim 4:0 gegen die Portugiesen. Toljan, Süle und auch Selke sind Startelf-Spieler.

Dass ihre fußballerische Laufbahn ganz entscheidend von der achtzehn99 AKADEMIE geprägt wurde, bestätigen Selke und Prömel übereinstimmend. Wie Toljan und Süle, die ihre schulische Laufbahn sehr erfolgreich durch den TSG-Partner 'Anpfiff ins Leben' abschlossen, haben auch sie von der dualen Ausbildung profitiert.

"Es hat 15 Jahre gedauert"

"Dass vier Spieler der Olympiamannschaft, die nun in Rio im Halbfinale steht, in Hoffenheim ausgebildet wurden, erfüllt uns mit großem Stolz", freute sich Dietmar Hopp. "Dies dokumentiert unsere exzellente Jugendarbeit nun auch auf internationaler Ebene, nachdem schon acht Spieler unseres Bundesliga-Kaders aus der eigenen Jugend stammen." Hoffenheim für Deutschland, dass es soweit kommen würde, hat Dietmar Hopp vor vielen Jahren allenfalls gehofft. "Als wir 2001 mit der Gründung von 'Anpfiff ins Leben' unsere Jugendarbeit massiv intensiviert haben, war der heute erreichte Stand der Traum, den wir mit aller Energie verfolgt haben", erklärt der Hauptgesellschafter der TSG. "Es hat 15 Jahre gedauert, dieses Traumziel zu erreichen. Dass wir nun da sind, wo wir stehen, macht uns ausgesprochen stolz. Es ist Ansporn, in dieser Richtung weiterzumachen."

Hansi Flick, der in seiner Eigenschaft als Sportdirektor der Olympia-Gesamtverantwortliche des DFB in Brasilien ist, bestätigt die Bedeutung der Hoffenheimer Nachwuchsarbeit für den deutschen Fußball. "Wir brauchen solche Vereine, die sich so engagiert und hochklassig wie die TSG der Ausbildung der Kinder und Jugendlichen zuwenden", erklärte der Bammentaler, der von 2001 an als TSG-Trainer für mehrere Jahre das heute bestehende Nachwuchsleistungszentrum in seinen Strukturen mitprägte.

Fast aus einem Fußball-Jahrgang stammt das Quartett der Profis, das bei Olympia um Gold, Silber und Bronze kämpft und in Hoffenheim für den großen Fußball geschult wurde. Innerhalb von 13 Monaten sind Toljan (22 Jahre/8.8.1994), Prömel (21/9.1.1995), Selke (21/20.1.1995) und Süle (20/3.9.1995) geboren worden.

"Wir sind unter den letzten vier Teams, das hätte uns so keiner zugetraut", sagte Flick. Er und Trainer Horst Hrubesch schätzen die große Kooperationsbereitschaft der TSG Hoffenheim sehr: Als der DFB in die Verhandlungen mit den Klubs um die Abstellungen für den Olympia-Kader ging, sträubten sich einige Vereine Spieler abzustellen. Nun stellt Hoffenheim wie Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen und RB Leipzig je zwei Spieler in der Stammelf, dabei waren Süle und Toljan auf ihren Positionen als fixe Größen gesetzt. Gewinnt das Team am Mittwoch gegen Nigeria, spielt es am Samstag in Rio um Gold, bei einer Niederlage führt es Niki, Jerry, Davie und Grischa nach Belo Horizonte zum Spiel um Bronze. Doch daran denkt keiner: Go for Gold.

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