U19 lässt gegen Mainz große Chance liegen
Es war eine in vielerlei Hinsicht bittere Niederlage. Zum ersten Mal seit November 2014 bzw. 20 Heimspielen verlor die U19 zu Hause, erstmals seit insgesamt 40 Begegnungen blieb sie ohne eigenen Treffer.
Trotz ekelhaften Dauerregens entwickelte sich im Dietmar-Hopp-Stadion eine ansehnliche Partie, in der sich beide Teams nichts schenkten und munter nach vorne spielten. Die erste Mainzer Chance vergab Heinz Mörschel per Kopf (14.), kurz darauf klärte der Junioren-Nationalspieler gegen Hoffenheims Adrian Beck (17.). „Beide Mannschaften waren darauf bedacht, den Ball weit weg vom Strafraum zu halten. Wir hatten zwar die reifere Spielanlage, waren aber im Aufbau zu fehlerhaft“, kommentierte Kaltenbach die erste Hälfte. „Zwischen der 15. und 35. Minute hatten wir einige gute Ballgewinne, haben dann aber im Umschaltverhalten die falschen Entscheidungen getroffen.“
Die beste Gelegenheit im ersten Abschnitt hatte Moritz Kwarteng, der nach sehenswerter Stafette über Dennis Geiger und Johannes Bühler am starken Mainzer Schlussmann Florian Müller scheiterte (33.).
Dennoch ging es mit einem guten Gefühl in die Pausenbesprechung. Dann allerdings kamen die Hoffenheimer zu selbstsicher aus der Kabine. „Anders ist es nicht zu erklären, dass wir innerhalb von fünf Minuten zwei amateurhafte Fehler begehen, die jeweils zu Gegentoren führen“, so Kaltenbach. Das 0:1 markierte Mörschel nach einem Doppelpässchen mit Jayson Breitenbach per Hacke, nachdem ihm zuvor im Mittelfeld der Ball geschenkt worden war (46.). Das 0:2 nur vier Minuten später besorgte Bote Baku, der dankend einschob, als die TSG-Defensive das Spielgerät nicht aus der Gefahrenzone bekam.
Karlein-Comeback nach 13 Monaten
Es wäre nicht das erste Mal in den zurückliegenden Wochen gewesen, dass die U19 einen Zwei-Tore-Rückstand gedreht hätte. Nicht so an diesem verregneten Samstag. „Der Mut und die Bereitschaft waren da“, so Kaltenbach. „Aber die Räume wurden kleiner und der letzte Pass kam zu selten an.“
Nach feinem Zuspiel Geigers hätte David Otto in der 77. Minute mit dem Anschlusstreffer noch eine Aufholjagd einläuten können, doch sein Schuss aus zentraler Position ging links am Tor vorbei. Der U17-Angreifer kam für den angeschlagenen Torjäger Meris Skenderović (Muskelfaserriss) zum Einsatz, zudem fiel Nicolas Wähling mit einer Sehnenverletzung aus. Dafür feierte Justin Karlein nach 13-monatiger Verletzungspause sein Comeback und hätte um ein Haar einen Assist verbucht, als er in der Schlussminute Otto bediente und der sich die Kugel schon an Müller vorbeilgelegt hatte. Doch im entscheidenden Moment machte sich der Mainzer Keeper nochmal lang und entschärfte Ottos Schuss.
„Letzten Endes geht das Ergebnis in Ordnung, weil wie zu leichtfertig mit unseren Chancen umgegangen sind und uns bei den Gegentoren nicht gut verhalten haben“, bilanzierte Kaltenbach, der es bedauerte, vor dem direkten Duell beim TSV 1860 München am kommenden Wochenende nicht für eine perfekte Ausgangssituation gesorgt zu haben. Jetzt muss bei den Löwen ein Sieg mit vier Toren Unterschied her, wenn die U19 noch aus eigener Kraft Süddeutscher Meister werden will.
TSG 1899 Hoffenheim – 1.FSV Mainz 05 0:2 (0:0)
Hoffenheim: Kruse – Kölmel (71. Pander), Posch, Lorenz, Kapp, Bühler (59. Politakis), Beck, Geiger, Janicki (65. Bender), Kwarteng (80. Karlein), Otto.
Mainz: Müller – Breitenbach, Leinhos, Grau, Baku, Andreas, Mörschel, Richter (89. Weissmann), Petermann (72. Kern), Judith, Knöll (80. Mouhaman).
Tore: 0:1 Mörschel (46.), 0:2 Baku (50.). Zuschauer: 150. Schiedsrichter: Johannes Hamper (Kulmbach).

