Sieg in Stuttgart: U19 mit einem Bein im Halbfinale
Für die Hoffenheimer A-Jugend wäre es das dritte Mal hintereinander, dass sie den Sprung unter die besten vier Mannschaften Deutschlands schafft. Doch mit dem Erreichen des Minimalziels will sich Kaltenbach nicht zufrieden geben. Drei Punkte fehlen derzeit noch auf den Spitzenreiter TSV 1860 München. „Natürlich setzen wir alles daran, auch im dritten Jahr in Folge Süddeutscher Meister zu werden“, so der Coach.
Im Robert-Schlienz-Stadion waren die Hoffenheimer am Dienstagabend nach nur fünf Minuten voll drin in der Partie. Aus einer gut organisierten 4-4-2-Grundordnung kam die Kaltenbach-Elf immer wieder schnell nach vorne und zu guten Umschaltchancen. Die Platzherren hingegen strahlten lediglich bei Standards etwas Gefahr aus, brachten aber TSG-Keeper Gregor Kobel nicht in Bedrängnis.
In der 22. Minute sorgte Theo Politakis mit einer starken Einzelleistung für die Kraichgauer Führung. Der Mannheimer drang im hohen Tempo über links in den Strafraum ein, fackelte nicht lange und traf zum 1:0. Zehn Minuten später erhöhte Meris Skenderović auf 2:0. Der Torjäger markierte seinen 16. Saisontreffer, als er von der rechten Seite nach innen zog und mit einem 20-Meter-Schuss in die untere rechte Ecke vollstreckte.
Deutsch-Abi für U19-Quartett
„Eigentlich wollten wir noch das dritte Tor nachlegen“, so Kaltenbach, und die Chance ergab sich auch zehn Minuten nach Wiederanpfiff, als Johannes Kölmel im VfB-Sechzehner gelegt wurde und der Unparteiische zurecht auf Elfmeter entschied (55.). Nicolas Wählings Strafstoß fehlte allerdings die Entschlossenheit. Kurz darauf schob Skenderović die Kugel knapp am langen Pfosten vorbei, und so kam es, wie es kommen musste: Alban Ramaj verkürzte nach einer knappen Stunde auf 1:2, doch das große Zittern um den verdienten Sieg blieb aus.
„Wir haben keine weitere Chance mehr zugelassen und hatten die Partie im Griff“, bilanzierte Kaltenbach, der sich etwas über die verpasste Gelegenheit ärgerte, das Torverhältnis weiter zu verbessern. „Ich bin trotzdem sehr zufrieden, das war unser bislang bestes Rückrundenspiel und wir haben in Stuttgart über 90 Minuten dominiert.“ Ebenfalls erfreulich: Der lange verletzte Kapitän Patrick Kapp, der bereits beim Dallas Cup vor zwei Wochen sein Comeback feierte, gab in der Schlussphase sein Bundesliga-Saisondebüt. Bei aller Freude über die nahestehende Qualifikation zur „Deutschen“ mahnte Kaltenbach jedoch zur Bescheidenheit. „Es sieht gut aus, aber wir haben noch nichts erreicht.“
Am Wochenende ist der 1.FC Nürnberg im Dietmar-Hopp-Stadion zu Gast. Die Hoffenheimer sind seit eineinhalb Jahren zu Haue ungeschlagen und wollen sich gegen den Club für die Niederlage in der Hinserie (1:2) revanchieren. Am Mittwoch genießen die Spieler trainingsfrei, für Lukas Hoffmann, Paul Kruse, Adrian Beck und Johannes Bender wird es außerhalb des Platzes ernst. Die vier Spieler schreiben ihre schriftliche Abiturprüfung in Deutsch.
VfB Stuttgart – TSG 1899 Hoffenheim 1:2 (0:2)
Stuttgart: Buntic – Suddoth Terrell, Gmeiner, Weber, Collinge, Baloglu (77. Schlimgen), Ramaj, Groiß (46. Ikpide), Esmel (83. Bajrami), Özcan, Uygun.
Hoffenheim: Kobel – Kölmel, Politakis, Posch, Lorenz, Bender, Bühler (90.+2 Hoffmann), Beck, Skenderović (89. Kapp), Kwarteng (77. Janicki), Wähling (86. Otto).
Tore: 0:1 Politakis (22.), 0:2 Skenderović (32.), 1:2 Ramaj (59.). Zuschauer: 180. Schiedsrichter: Tobias Schultes (Betzigau). Karten: Gelb für Esmel / Lorenz, Politakis.