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27.02.2016

U19-Sieg in rassigem Derby

In einem emotionalen und hochspannenden Spiel hat die U19 der TSG den Karlsruher SC mit 5:3 (2:2) bezwungen und bleibt damit klar auf Kurs Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft. Simon Lorenz, Dennis Geiger, Nicolas Wähling, Furkan Çevik (Bild) und Robert Janicki sicherten den fünften Sieg in Folge und sorgten dafür, dass Matthias Kaltenbach auch sein drittes Spiel als Cheftrainer gewann.

Der KSC wollte nichts unversucht lassen, um aus dem Dietmar-Hopp-Stadion Punkte gegen den Abstieg mitzunehmen. Die Gäste übernachteten sogar extra in Sinsheim, um ausgeruht in die Partie gehen zu können. So richtig fruchtete die Maßnahme dann jedoch nicht, denn schon nach zwei Minuten führte die von Beginn an hellwache U19 der TSG: Johannes Kölmel schaufelte den Ball von der rechten Seite perfekt auf den Schädel von Kapitän Simon Lorenz, und der ließ sich die Chance nicht entgehen.

Nur eine Minute später musste Matthias Kaltenbach jedoch in seinem dritten Spiel als Cheftrainer das erste Gegentor mitansehen. KSC-Mittelfeldspieler Marvin Mehlem bediente nach schnellem Vorstoß über rechts Linksverteidiger Marin Sverko im Zentrum, der an der Fünfmeterraumgrenze nur noch den Fuß hinhalten musste.

Von Anfang an bekamen die 150 Zuschauer, darunter auch Profitrainer Julian Nagelsmann und Philipp Ochs aus dem Erstligakader sowie U18-Bundestrainer Guido Streichsbier, ein rassiges Derby zu sehen. Beide Mannschaften waren aggressiv und gingen giftig in die Zweikämpfe. Zu flüssigen Angriffen mit Torabschlüssen kam es daher allerdings eher selten. Und so war es in der 17. Minute auch eine Standardsituation, die die erneute TSG-Führung brachte: Einen Freistoß von der linken Seite trat Dennis Geiger aus 30 Metern Tordistanz auf die lange Ecke, und der Ball schlug ohne weitere Berührung neben dem rechten Pfosten ein.

„Ein wildes Spiel“

Dem euphorischen Jubel vor der TSG-Bank folgte allerdings erneut der schnelle Ausgleich – diesmal dauerte es drei Minuten, und wieder war ein Freistoß Ausgangspunkt für den Treffer. Aus 18 Metern landete der Ball zunächst an der Unterkante der Latte, doch KSC-Innenverteidiger Philipp Strompf hatte keine Mühe den Abpraller per Kopf an TSG-Torwart Matthias Köbbing vorbei zu bringen.

Auch in der Folge präsentierten sich die Karlsruher Gäste nicht wie ein Abstiegskandidat. Die besseren Chancen hatte jedoch die Kaltenbach-Elf: Nach starkem Spielzug über links wurde Geiger im Sechzehner geblockt (33.), einen gefährlichen 18-Meter-Schuss von Johannes Bender fischte KSC-Keeper Phillip Amelung aus der Ecke. So blieb es nach intensiven ersten 45 Minuten zur Pause beim 2:2. „Es war ein wildes Spiel. So etwas habe ich selten erlebt“, sagte Kaltenbach zu der turbulenten ersten Hälfte

Besser aus der Kabine kamen dann die Gäste, die gleich in den ersten vier Minuten zwei Mal gefährlich im TSG-Sechzehner auftauchten. Für Gelassenheit bei KSC-Trainer Lukas Kwasniok sorgte der gute Start seiner Mannschaft jedoch nicht. Nachdem er sich schon in der ersten Halbzeit wiederholt lautstark über Schiedsrichter Michael Hieber beschwert hatte, reichte es dem Unparteiischen in der 50. Minute und er schickte den Karlsruher Coach auf die Tribüne.

Wähling-Elfmeter bringt TSG zurück ins Spiel

Drei Minuten später ging der KSC dennoch in Führung: Stürmer Niklas Hoffmann schickte Jannis Kübler in die Gasse, der frei vor Köbbing noch am Pfosten scheiterte, doch Mehlem drückte die Kugel zum 3:2 für die Gäste über die Linie. Nun wirkte es ein wenig so, als ob sich die TSG den Schneid abkaufen ließ. Körpersprache und Aggressivität wurden etwas weniger, und der KSC bekam Oberwasser. „In der Phase hatten wir kaum Ordnung“, bemängelte Kaltenbach.

Das änderte sich wieder ab der 63. Minute: Einen Kölmel-Vorstoß über rechts konnte die KSC-Abwehr nur per Foul im Strafraum unterbinden. Den fälligen Elfmeter verwandelte Nicolas Wähling sicher zum 3:3. Nun war die TSG wieder deutlich präsenter – und das zahlte sich aus. Nach einem starken Ballgewinn von Geiger machte der Junioren-Nationalspieler der TSG in der 79. Minute das Spiel schnell und bediente Furkan Çevik. Der Stürmer behielt allein vor dem Karlsruher Torwart die Nerven und schob zur 4:3-Führung ein.

Fünf Minuten später setzte die TSG dann noch einen drauf. Ein blitzsauberer Angriff über die rechte Seite landete am langen Pfosten bei Robert Janicki, und der Pole traf zum 5:3. Dass die Karlsruher nun nicht mehr an den Sieg glaubten, war ihnen anzusehen. Der letzte Druck fehlte, und die TSG konnte den Sieg in einem hochemotionalen und umkämpften Spiel letztlich über die Zeit bringen. „Es war heute kein spielerischer Sieg, sondern ein Sieg des Willens. Aber solche Spiele stärken den Charakter“, fasste Kaltenbach sein erstes richtig enges Spiel als Chef zusammen.

 

Das Stenogramm

TSG 1899 Hoffenheim – Karlsruher SC 5:3 (2:2)
Hoffenheim: Köbbing – Kölmel, Lorenz, Posch, Politakis (61. Bühler), Bender (74. Belkahia), Wähling, Geiger, Janicki (90. Teufel), Çevik, Skenderović (86. L. Hoffmann).
Karlsruhe: Amelung – Bader, Sheron, Strompf, Sverko, Heers (84. Vujinovic), Kircher (58. Delic), Kübler, Mehlem (86. Kleinschmidt), Veith (81. App), N. Hoffmann.
Tore: 1:0 Lorenz (2.), 1:1 Sverko (3.) 2:1 Geiger (17), 2:2 Strompf (20.), 2:3 Mehlem (53.), 3:3 Wähling (63., Foulelfmeter), 4:3 Çevik (79.), 5:3 Janicki (84.). Zuschauer: 150. Schiedsrichter: Michael Hieber (Ellwangen/Jagst). Karten: Gelb für Skenderović, Geiger, Janicki / N. Hoffmann, Sheron, Heers.

 

Daten & Fakten zum Spiel »

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