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19.02.2016

Selim Jungmann: der Torjäger aus der Abwehrkette

Am Samstag startet die U15 als Tabellenführer mit einem Heimspiel gegen den FSV Frankfurt (12 Uhr, Förderzentrum Zuzenhausen) in die Restrückrunde der C-Junioren-Regionalliga Süd – mit dabei sein will trotz leichter Verletzungssorgen auch Rechtsverteidiger Selim Jungmann. Der 14-Jährige trägt seit Anfang der Saison das TSG-Trikot. Dabei macht er nicht nur in der Defensive die rechte Seite dicht, er greift auch mit an – und wie!

Die U15 der TSG verfügt über einige starke Offensivspieler: Der zu Beginn der Saison verletzte Lukas Schappes ist ein klassischer Torjäger, Melesse Frauendorf kommt vor allem über die Geschwindigkeit, Orhan Gör über die Kraft, Neuzugang Shinhyung Lee über die Technik, und auch Jassin Naainiaa hat mit fünf Treffern schon seine Torgefährlichkeit unter Beweis gestellt. Bester U15-Knipser mit sechs Toren ist allerdings ein anderer: Selim Jungmann, ein Verteidiger.

„Ich stand oft richtig“, sagt der 14-jährige Realschüler aus Hirschberg an der Bergstraße bescheiden. Den Drang nach vorne habe er aber schon immer gehabt, auch wenn manche früheren Trainer Selims Offensivdrang einbremsten. „Bei Darmstadt war das so. Als ich dann zurück zu Waldhof Mannheim gewechselt bin, habe ich mir gesagt, dass ich jetzt wieder mehr rennen und mehr nach vorne machen will.“

Trotz seiner Lust am Angreifen war Selim stets gerne Verteidiger. „Ich habe mich immer schon zur Defensive hingezogen gefühlt“, erklärt er. Wenn er Fußballspiele im Fernsehen sieht, achtet er ganz besonders auf das Abwehrverhalten der Profis. „Ich gucke dann, wie sie sich im Zweikampf verhalten oder wie ihr Stellungsspiel ist.“ Jérôme Boateng bewundert er besonders.

Erster Dämpfer nach der U13

Gegen den Ball tritt Selim schon, so lange er sich zurückerinnern kann. Im Alter von dreieinhalb Jahren fängt er beim SV Unter-Flockenbach mit dem Fußballspielen an, zweieinhalb Jahre später reicht ihm das nicht mehr. „Schon damals wollte ich unbedingt höher spielen.“ Mit sechs wechselt er zu Waldhof Mannheim, mit acht geht es zu Darmstadt 98. Gefördert wird er dabei stets von seinen Eltern, die ihn zu jedem Training fahren – ob nach Mannheim oder nach Darmstadt. „Sie haben mich wirklich immer sehr unterstützt. Und noch heute machen sie alles dafür, dass ich meinen Traum leben kann.“

In Darmstadt wird Selim allerdings nach der U13 aussortiert. Ein erster Knick für den ehrgeizigen Verteidiger, der daraufhin zurück zum SV Waldhof geht und noch härter an sich arbeitet. Das zahlt sich aus. Als U14-Spieler rückt er in das U15-Regionalligateam der Kurpfälzer auf. Auch gegen ältere Gegenspieler kann er sich behaupten, sodass er mehreren Scouts auffällt. Aus einer ganzen Reihe von Angeboten entscheidet sich Selim schließlich für die TSG, den Klub, für den bereits sein bester Freund Orhan Gör aufläuft. „Es war schon früher mein Ziel, mal hier zu spielen, weil ich einfach das Gefühl hatte, dass ich mich hier wohlfühlen werde.“

Sein Gefühl hat ihn nicht getäuscht. Der starke Zusammenhalt innerhalb der U15 sorgt schnell dafür, dass sich der Neuntklässler im Kreis seiner neuen Mannschaftskameraden wohlfühlt. „Sie haben mich gut aufgenommen und von Anfang an voll eingebunden. Wir sind ein richtiges Team, und das prägt sich auch auf unser Spiel aus.“ Dass sich die 29 bisher erzielten Treffer auf so viele Spieler wie bei keinem anderen Regionalligisten verteilen, spricht zudem für die Ausgewogenheit des Teams, denn jeder Spieler ist bei der U15 für ein Tor gut.

Doppelpack im ersten Spiel für die TSG

Unabhängig von seiner Torausbeute hat Selim durch Cheftrainer Wolfgang Heller und den Koordinator Sport im Aufbaubereich, Emin Birinci, bereits viel positives Feedback bekommen. Die wertvolle Trainingsarbeit mit Heller sowie Co-Trainer Benjamin James weiß er sehr zu schätzen, und die Ergebnisse konnte er bereits bei sich selbst beobachten. „Ich habe mich schnell weiterentwickelt und gemeinsam mit den Trainern an allen Schwächen gearbeitet“, so der Hirschberger, der bei sich in puncto Sprungkraft und Schnelligkeit noch Luft nach oben sieht. Zweikampf, Dribbling sowie Kopfballspiel bezeichnet er als seine Stärken – und natürlich die Torgefährlichkeit.

Gleich im ersten Spiel beim 4:0 gegen seinen Ex-Klub Darmstadt 98 gelang ihm ein Doppelpack. Das wichtigste seiner sechs Saisontore erzielte er allerdings Anfang November, als die U15 mit 2:1 bei den Stuttgarter Kickers gewann. „Fünf Minuten vor Schluss stand es noch 1:1, und wir hatten einen Freistoß, den Max Geschwill in den Sechzehner gebracht hat. Der Torwart kam mit dem Knie voran raus, aber ich wollte unbedingt das Tor machen und bin mit dem Kopf zum Ball. Bei dem Tor war viel Wille dabei“, berichtet Selim.

Mit solch einem Willen, mit Teamgeist und mit spielerischer Finesse will der Rechtsverteidiger mit seiner Mannschaft am Ende der Saison die Süddeutsche Meisterschaft feiern. „Das ist das Ziel von uns allen“, sagt er. Mit der TSG, Eintracht Frankfurt, dem VfB Stuttgart, dem Karlsruher SC und dem FSV Frankfurt bilden momentan fünf Klubs eng beisammen die Tabellenspitze. Durch einen Sieg gegen den FSV könnte die U15 am Samstag aber bereits den ersten Verfolger etwas distanzieren. Vielleicht ja wieder mit einem Jungmann-Tor.

 

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