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24.08.2015

Friederike Abt: "Torhüter haben spezielle Position"

Bielefeld-Altenhagen – das ist die Heimat von Friederike Abt. Die neue Torhüterin der TSG machte dort mit sechs Jahren ihre ersten Schritte im Fußball. Erst als Außenverteidigerin, dann im Tor. 2005 wechselte sie ins benachbarte Herford. Wie es danach weiterging, erzählte sie achtzehn99.de.

Hallo Rike, du hast zehn Jahre in Herford gespielt. Wie gefällt es dir bisher bei der TSG?

Friederike Abt: Es gefällt mir gut hier. Ich habe lange überlegt, ob ich den großen Schritt mache und so weit von zu Hause weggehe. Ich muss mich erst noch an die Umgebung und das Training gewöhnen. Ich komme gut mit Martina Tufekovic und den beiden Torhüterinnen aus der Zweiten klar. Brian Heilig ist ein guter Torwarttrainer, er macht vieles anders als in Herford. In jedem Training gibt es einen Schwerpunkt, alles ist sehr Spiel nah.

Warum bist du Fußballspielerin geworden?

Abt: Eine Freundin aus der Grundschule hat mich zum Training mitgenommen. Es hat mir gleich gefallen. Wir haben dann mit lauter Jungs angefangen. Im ersten Jahr habe ich noch rechte Verteidigerin gespielt, dann war mal unser Torwart nicht da, und der Trainer hat mich gefragt, ob ich mal ins Tor möchte. Es hat mir Spaß gemacht, und so bin ich Torhüterin geworden?

Der Volksmund sagt ja, Torhüter und Linksaußen haben eine Macke. Wie siehst du das?

Abt: (lacht) Das kann ich nicht bestätigen… Wir Torhüterinnen haben aber eine spezielle Position. Wir können über Sieg und Niederlage entscheiden.

Torhüterinnen haben nicht so die Chance, eingewechselt zu werden wie Feldspielerinnen, müssen sich also häufig damit begnügen, die Nummer zwei zu sein und nur auf der Bank zu sitzen. Wie gehst du damit um?

Abt: Ich unterstütze die Konkurrentin. Wir Torhüterinnen sind ein Team im Team. Schließlich muss ich jederzeit da sein, wenn sie ausfallen sollte.

Du hast Deine Bundesligakarriere beim Herforder SV begonnen. Wie kam es dazu?

Abt: Ich habe relativ jung schon in der Kreisauswahl gespielt. In einem Feriencamp war eine Trainerin von Herford da, und sie hat mich und meine Freundin gefragt, ob wir wechseln würden. Das war kein großer Schritt, schließlich grenzt der Norden Bielefelds, wo ich aufgewachsen bin, praktisch an Herford. Dort bin ich gleich gut klar gekommen und habe viele Freundinnen gefunden. Im ersten Jahr haben wir mit einer Mädchenmannschaft gegen Jungs gespielt und sind Zweiter geworden.

Was waren deine ersten Erfolge?

Abt: Ich habe als B-Jugendliche schon mit der ersten Mannschaft trainiert. In der Regionalliga haben wir uns 2009/10 für die deutsche Meisterschaft qualifiziert. Dort sind wir an Hoffenheim gescheitert…

Kannst du dich an dein erstes Bundesligaspiel erinnern?

Abt: Das war in der Saison 2010/11. Ich habe die letzten beiden Saisonspiele gegen Essen und Hamburg gemacht. Herford ist abgestiegen. Im folgenden Jahr in der 2. Liga habe ich die komplette Hinrunde gespielt, dann habe ich mir leider im Januar 2012 das Kreuzband gerissen. Ich war sieben bis acht Monate draußen, ehe ich mir im Oktober das gleiche Kreuzband wieder gerissen habe. Erst im März 2014 konnte ich wieder einsteigen.

Wie war dein Weg zurück?

Abt: Ich habe in der zweiten Mannschaft in der Westfalen-Liga Spielpraxis bekommen. Herford ist wieder in die Bundesliga aufgestiegen. In der Saison 2014/15 habe ich 17 von 22 Spielen gemacht. Beim Hinspiel in Hoffenheim war ich nicht dabei, aber beim 2:3 im Rückspiel, als sie den Klassenerhalt bei uns perfekt gemacht haben.

Du hast auch in diversen Nationalteams gespielt. Was war dein größter Triumph?

Abt: Das war 2011 der EM-Sieg mit der U19 in Italien; übrigens mit Tini Demann. Das Finale war damals sehr beeindruckend, 8:1 gegen Norwegen. Ich erinnere mich an die Medaille, den Konfettiregen, aber das war gar nicht so spektakulär. Ich war mit der U17 zwei Mal Dritter bei der EM und war bei der WM  in Trinidad und Tobago dabei. Die Verletzungen 2012 haben mich dann zurückgeworfen. Bei einem U20-Lehrgang im April 2014 war ich noch mal dabei. Ich möchte die Zeit nicht missen, gerade Silke Rottenberg hat mir beim DFB viel beigebracht und sehr geholfen. Momentan ist das Thema Nationalmannschaft für mich nicht mehr so wichtig.

Am Sonntag geht es los in Freiburg. Was traust du deiner neuen Mannschaft in dieser Saison zu?

Abt: Wir sind eine gute, junge Mannschaft. Ohne Verletzungspech traue ich uns sehr viel zu. Wir wollen so schnell wie möglich den Klassenerhalt sichern. Ich persönlich möchte von Training zu Training besser werden.

Was machst du in deiner Freizeit?

Abt: Normalerweise mit Freunden weggehen, aber die alten Freunde sind natürlich jetzt weit weg. Ich schaue gerne Filme, am liebsten mit Tom Hanks. Er ist einfach der Beste.

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