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AKADEMIE
13.02.2015

Neues Team im Doppelpass (Teil 2/2)

Sie sind die beiden neuen Macher in der achtzehn99 AKADEMIE: Dr. Peter Görlich ist für die Administrative zuständig, Dirk Mack (Bild) verantwortet die sportlichen Belange. achtzehn99.de stellt die Beiden im Interview vor. Teil 2 von 2 befasst sich mit Dirk Mack.

Herr Mack, Sie sind jetzt knapp einen Monat im Amt. Welchen Eindruck hatten Sie noch als Außenstehender von der achtzehn99 AKADEMIE und wie sieht er jetzt aus?

Als Außenstehender achtet man häufig auf Tabellen oder Ergebnisse – und die sind in den vergangenen Jahren äußerst erfolgreich. Die ersten Eindrücke hier waren durchweg positiv, ich wurde von den Kollegen freundlich aufgenommen und von Beginn an unterstützt. Gespräche mit Angestellten, Spielern und Trainern waren für mich sehr wichtig, um die handelnden Personen kennenzulernen. Die Infrastruktur ist aus meiner Sicht sehr gut, das Team ums Team – also Trainer, Co-Trainer, Athletiktrainer, Physios, Ärzte, Pädagogen, Psychologen, Fahrer usw. – ist für die Spieler nahezu rund um die Uhr da und unterstützt sie in ihrer menschlichen und persönlichen Entwicklung. Das sind optimale Bedingungen.

Als ehemaliger Verbandssportlehrer des Württembergischen Verbandes WFV und Co-Trainer diverser Juniorennationalmannschaften haben Sie schon viele Talente gesehen und trainiert. Einige, wie z.B. Götze, Volland, ter Stegen, Mustafi, Podolski oder Gómez, sind in der Bundesliga gelandet. Welcher Spieler hat Sie am meisten beeindruckt?

Alle aufgeführten Jungs waren schon früh äußerst fokussiert und kannten ihr Ziel genau. Götze war schon mit 14 fußballerisch herausragend und es war abzusehen, dass er es packen würde. Mustafi war bereits in der U16 ein absoluter Leader und Kommandogeber, und Volland war ein Torjäger par excellence. Er erzielte Tore aus dem Nichts und hat uns mit einem denkwürdigen Treffer gegen Honduras bei der U18-WM 2009 in Nigeria im Turnier gehalten.

Nach 18 Jahren Verbandsarbeit: Wie fühlt sich der „Seitenwechsel“ an?

Die sportliche Bewertung und Einstufung von Spielerleistungen ist im Verein mit der Verbandsarbeit identisch. Im Verein verläuft aber die Entscheidungsumsetzung deutlich schneller, was viele Dinge beschleunigt, zumal man täglich direkten Einfluss nehmen kann. Es gibt natürlich Tätigkeitsbereiche, wie etwa das Vertragswesen, die für mich neu sind. In diese Bereiche arbeite ich mich ein. Der Alltag lässt keine Wartezeiten zu, das macht die Sache spannend.

Werden Ihnen die Einheiten auf dem Platz fehlen?

Das kann ich im Moment noch nicht abschätzen. Ich war jetzt 20 Jahre täglich mit Mannschaften oder Trainergruppen auf dem Platz und habe diese Zeit genießen dürfen. Derzeit macht es mir einfach nur Spaß, den Kollegen und den Jungs im Training und bei den Spielen zuzuschauen. Ich bin mir schon bewusst, dass ich jetzt andere Aufgaben habe und die Fußballschuhe nur noch einmal die Woche – für den Mitarbeiterkick in Hoffenheim – benötige.

Im Fußball ist immer von einer „Philosophie“ die Rede. Wie sieht Ihre denn aus?

Ich wurde während meiner Laufbahn – wie viele Trainer aus Baden-Württemberg – von Helmut Groß geprägt, der immer das Spiel aus einer kompakten Ordnung, das Kreieren von Überzahlsituationen, die Vorwärtsverteidigung oder das Vertikalspiel propagiert hat. Ich habe viele Dinge von ihm übernommen und meine eigenen Ideen entwickelt, die ich umzusetzen versuche. Sie beruhen auf der effektiven Nutzung des Ballbesitzes durch die Entwicklung eigener Varianten und Ideen, das alles mit hohem Tempo und schnellem Spiel in die Spitze.

Erzählen Sie uns doch mal eine Anekdote oder ein besonderes Erlebnis aus Ihrem Berufsleben!

Die Endrunde der U17-EM 2009 in Deutschland mit dem Gewinn der Europameisterschaft, das war einmalig. Ich erinnere mich aber auch gern an das Eröffnungsspiel der U18-WM ein halbes Jahr später in Nigeria gegen Nigeria. Aufgrund starker Regenfälle konnten wir uns in Abuja nicht auf dem Rasen warmmachen, sondern mussten in die Katakomben auf Beton ausweichen! Wir sind trotzdem 3:0 in Führung gegangen – und haben in sieben Minuten das 3:3 kassiert …

Beschreiben Sie sich bitte mal! Was sind Ihre Stärken/Schwächen?

Ich glaube, dass ich Dinge direkt angehe und mit der jeweiligen Person auf kommunikativem Weg versuche zu lösen. Ich übernehme gerne Verantwortung und treffe Entscheidungen und ich schaue gerne über den Tellerrand hinaus, ich würde mich durchaus als innovativ bezeichnen. Vielleicht fehlt mir manchmal die nötige Geduld und ich will Dinge schneller umsetzen, als das möglich ist. Beim WFV war ich mit meinem Team immer sehr offen für Neuerungen, nur so lassen sich Dinge weiterentwickeln.

Von der U19 bis zur U16 stehen alle Teams des Nachwuchsleistungszentrums derzeit auf Platz eins. Müssen jetzt alle Meister werden?

Das wäre toll, aber unsere Aufgabe ist es, Spieler und Mannschaften zu entwickeln. Über jede Meisterschaft freuen wir uns, aber es gibt auch Konkurrenten und es werden Kleinigkeiten entscheiden. Wir sind auf dem richtigen Weg und werden alles daran setzen, aber wenn man Zweiter wird heißt es ja nicht, dass man schlecht war.

Was muss passieren, damit noch mehr Talente den Sprung von der Akademie in die WIRSOL Rhein-Neckar-Arena packen?

Das ist eine schwierige Frage, weil auch Zufall, Glück und Pech eine Rolle spielen. Es ist jedenfalls unser Bestreben, die Spieler so zu entwickeln, dass sie zu einem Einsatz in unserer Arena kommen. Wir wollen sie bestmöglich ausbilden und unserem Profitrainer anbieten.

Bei der TSG gibt es ja einige Junioren-Nationalspieler. Ihre Einschätzung: Wie aussagekräftig sind Nominierungen für die U15-, U17- oder U19-Nationalmannschaft hinsichtlich der Frage, ob einem Spieler später der Durchbruch gelingt?

Die Berufung in eine U-Nationalmannschaft ist die Belohnung für eine Momentaufnahme und gibt den Jungs die Gelegenheit, sich auf dem aktuell höchsten Niveau zu messen und ihr eigenes Niveau anzuheben. Sie ist aber keine Garantie für eine Profi-Karriere!

Hier geht es zum Interview mit Dr. Peter Görlich.

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