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MÄNNER
17.03.2014

Rätselhafte Wendung

"Ich kann nicht erklären, wie und warum wir das Spiel noch hergeschenkt haben", sagte 1899-Cheftrainer Markus Gisdol nach dem 2:4 seines Teams gegen Mainz 05. Sein Pendant bei den Rheinhessen, Thomas Tuchel, hatte wenige Minuten nach Spielende für das Geschehene ebenso keine Erklärung parat: "Ich weiß selbst nicht so recht, wie wir gewinnen konnten."

Bis zur 65. Minute hatte 1899 eine der besten Partien der bisherigen Saison abgeliefert. 2:0 stand es für die Hausherren in der WIRSOL Rhein-Neckar-Arena. Das Spiel hatte bis dahin schon Geschichten geschrieben - so sagt es der Fußball-Volksmund -, wie sie nur der Fußball schreibt.

Sejad Salihovic, der sein 150. Bundesligaspiel für die TSG bestritt, verschoss in der dritten Minute einen Foulelfmeter. Den ersten in der Bundesliga; seit dem 21. April 2012. Ausgerechnet - ist man da geneigt zu sagen. Doch 1899 ließ sich nicht beirren und spielte weiter nach vorne. Mainz fand in den ersten 45 Minuten offensiv nicht statt, die TSG dominierte. Aber: Das Tor fehlte.

Zwei Traumtore

Es fiel kurz nach der Pause. Eugen Polanski, der Ex-Mainzer, traf per Linksschuss in der 49. Minute. Ein Linksschuss, den Loris Karius im Mainzer Tor nicht kommen sah. "Hammer", nennt man das wohl in der Fußballersprache. Im 38. Spiel des Polen für 1899 war es sein erstes Tor. Ausgerechnet - ist man da geneigt zu sagen. Gegen seinen Ex-Klub, für den er in der Bundesliga 91 Mal auflief.

Drei Minuten später legte Roberto Firmino mit dem zweiten Traumtor des Tages zum 2:0 nach. Der Brasilianer verarbeitete einen halbhohen Pass in die Spitze sehenswert und schloss mit dem rechten Fuß volley aus 18 Metern ab. Alles lief nach Wunsch für 1899. Jeder konnte den Spielverlauf bis hierhin nachvollziehen. Markus Gisdol, Thomas Tuchel und die Zuschauer in der Sinsheimer Arena. Die Geschichten dieses Spiels schienen geschrieben...

Erster der zweiten Tabellenhälfte

Doch dann wurde es kurios, ja beinahe seltsam. Auf jeden Fall kaum zu verstehen. Mainz traf - drei Mal innnerhalb von acht Minuten. Und dann noch einmal in der Nachspielzeit. Eine Partie, die die TSG 65 Minuten lang dominiert hatte, ging mit 2:4 an die Gäste. Warum? Keiner wusste es. Weder Trainer, noch Spieler, noch die Zuschauer.

Fakt ist, nach drei aufeinanderfolgenden Heimsiegen, musste sich 1899 vor heimischem Publikum in der Bundesliga wieder geschlagen geben. Das Punktekonto wurde nicht weiter aufgefüllt. Auf Platz zehn hat die TSG 29 Zähler - damit führt sie die zweite Tabellenhälfte weiterhin an.


"Klare Worte gefunden"

Eugen Polanski, für den der Tag so gut begonnen hatte, erklärte 24 Stunden nach dem Spiel: "Wir sind alle noch geschockt." Markus Gisdol und seine Mannschaft haben das Spiel aufgearbeitet und dabei, so der Coach und sein Mittelfeldspieler, auch "klare Worte gefunden". Die Niederlage muss schnell zu den Akten gelegt werden, denn schon am kommenden Sonntag geht es weiter. In Leverkusen trifft die TSG um 17.30 Uhr auf Bayer.

Wer sich erinnert, weiß, im Hinspiel ging es kurios zu. Die Szenerie war schlichtweg nicht zu verstehen. Stefan Kießling erzielte das zweite Phantomtor der Bundesliga-Geschichte. Vielleicht kommt es am Sonntag ja zu einem normalen, verständlichen Spiel. Markus Gisdol, seiner Mannschaft und den TSG-Fans wäre es wohl recht.

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