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FRAUEN
03.02.2014

Auf dem Sprung - Zwischen Regionalliga und Bundesliga

Es lief die 85. Minute im Spiel gegen den FC Bayern München, als Co-Trainer Kai Altig eine der Ersatzspielerinnen zum dritten und letzten Wechsel heranwinkte. Die Wahl des Trainerteams in dieser 85. Minute fiel auf Judith Steinert. Bundesligapremiere für die 18-Jährige, Pflichtspielpremiere im Bundesligakader - eine Perspektivspielerin.

Als ihr Name fällt, trabt Steinert heran – in ihrer schlaksigen, lockeren Art – aber fokussiert. Trainingspulli aus, das Trikot mit der Nummer 19 an, letzte Anweisungen abholen, dann aufs Feld in eine spannende Schlussphase. Christine Schneider gelingt in der Schlussminute der Ausgleich, Steinert ist eine der ersten Gratulantinnen. Nervosität? Vorfreude? „Beides war dabei“, sagt die Mittelfeldspielerin, die zum Regionalligakader gehört, im Training aber bereits regelmäßig bei der ersten Mannschaft reinschnuppert. Der Einsatz gegen München war der Lohn für gute Trainingsleistungen und ihren Ehrgeiz.

„Man muss es wirklich wollen“

Steinert ist eine von mehreren Perspektivspielerinnen der TSG. Seit dem Start der Wintervorbereitung trainieren auch Lina Bürger, Katharina Kiel und Maike Trach im Bundesligakader mit. Spielen in der zweiten Mannschaft, trainieren mit der Bundesligaelf. Die Spielerinnen bekommen so eine gute Entwicklungsmöglichkeit, eine andere Sichtweise – eine andere Perspektive eben. Und die Chance, den Sprung von der zweiten in die erste Mannschaft zu schaffen. „Alle vier hängen sich voll rein und geben richtig Gas“, lobt Trainer Jürgen Ehrmann seine „Gastspielerinnen“. Eines sei jedoch klar, so Ehrmann: „Man muss es wirklich wollen, auch in Phasen, in denen es nicht wie gewünscht läuft.“ „Die Etablierten werden ihren Platz im Kader nicht freiwillig räumen“, begründet der Trainer.

Kiel, seit Beginn der Saison bei der TSG, freut sich über die Möglichkeit, die Vorbereitung auf Bundesliganiveau zu absolvieren: „Ich hatte von vornherein das Ziel, für die erste Mannschaft zu spielen“, sagt Kiel, die vom SC Bad Neuenahr in den Kraichgau kam. „Ich möchte mich durch meine Leistungen in der zweiten Mannschaft empfehlen und bin froh, dass ich jetzt meine nächste Chance als Perspektivspielerin bekomme.“

Trikots liegen bereit

„Natürlich sind viele unserer jungen Spielerinnen Perspektivspielerinnen“, sagt Ralf Zwanziger, „alle aus der zweiten Mannschaft können sich empfehlen.“ Wie und dass es klappen kann, hat Leonie Keilbach gezeigt. Auch sie gehörte zu Beginn der Saison dem Regionalligakader an, mittlerweile trägt sie die Nummer 15 auf dem Trikot der TSG, spielt in der Bundesliga und stand zweimal in der Startelf. „Sie hat ihren Weg konsequent verfolgt“, so Ehrmann.

Steinert, Bürger, Trach und Kiel – vier Spielerinnen, die mit etwas Glück, großem Einsatz und Ehrgeiz vielleicht auch bald - wie Keilbach - Einsätze in der Bundesliga bekommen. Steinert arbeitet an ihrem zweiten Einsatz und Kiel kennt den Weg zur Belohnung: „Harte Arbeit, viel Engagement und großer Wille.“ Die Trikots mit Nummern und Namen liegen bereits im Schrank: 3, 14, 19, 28. Und vielleicht steht in der Rückrunde schon die eine oder andere der vier Rückennummern im 18-köpfigen Kader. „Zum Kader der ersten Mannschaft zu gehören und durch mein Engagement einen Beitrag zum Klassenerhalt zu leisten“, ist das Ziel der 21-jährigen Kiel.

Beim Blitzturnier am vergangenen Wochenende standen Kiel und Trach im Bundesligakader. Steinert und Bürger spielten in der zweiten Mannschaft, überzeugten dort und empfahlen sich vor den Augen von Coach Ehrmann, der nochmals betonte, alle vier würden "immer alles geben". Dem Trainerteam könnten sich in einer 85. Minute also neue Optionen bieten.

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