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18.12.2013

Nick Proschwitz: Von Hoffenheim in die Premier League

Den Sprung vom Junioren- in den Herrenbereich absolvierte Nick Proschwitz vor acht Jahren in Hoffenheim. Heute stürmt der 27-Jährige für Hull City – und kann schon auf zwei Einsätze in der Premier League zurückblicken. Wir sprachen zwischen zwei Trainingseinheiten mit dem Zweitliga-Torschützenkönig von 2012 über seine Erinnerungen an die Hoffenheimer Zeit und darüber, wie es sich anfühlt, in einer der stärksten Ligen der Welt zu spielen.

Hans Schobes, Betreuer der U19, saß schon 2004/05 bei den A-Junioren auf der Bank und erinnert sich noch gut an den großgewachsenen, jungen Mann. „Er hat in einer wichtigen Partie beim SV Waldhof Mannheim Abedin Krasniqi den Ball weggenommen und den Freistoß aus 25 Metern zum 1:0-Sieg in den Winkel gezimmert. Ein super Typ, der gut zu uns gepasst hat und der wusste, wohin ihn sein Weg führt“, so Schobes. Geboren in Weißenfels, aufgewachsen in Bamberg, kam Proschwitz über kleinere Vereine und die SpVgg Greuther Fürth im Sommer 2004 in den Kraichgau.

„Ich hatte ein tolles Jahr in Hoffenheim“, blickt Proschwitz zurück. Nicht nur wegen seiner 20 Tore, die einen wesentlichen Beitrag zum Bundesliga-Aufstieg der A-Junioren leisteten, oder wegen seines Debüts im Senioren-Fußball (U23). „Wir wurden sehr gut behandelt und uns wurde alles ermöglicht, um uns ein zweites Standbein aufbauen zu können. Ich habe zum Beispiel eine Lehre als Bürokaufmann bei der SAP begonnen.“ Ganzheitlichkeit wurde schon damals großgeschrieben, obwohl die TSG „nur“ in der Regionalliga spielte. Das war auch der Grund, warum Proschwitz nach nur einer Spielzeit einem Angebot des Hamburger SV nicht widerstehen konnte. „Ich hatte gehofft, mich über die zweite Mannschaft durchsetzen zu können, aber das ist mir leider nicht gelungen.“

Torschützenkönig in Liga zwei

Bei seinen späteren Stationen – unter anderem FC Vaduz und FC Thun in der zweiten Schweizer Liga – lief es besser. Proschwitz traf und traf und erhielt schließlich ein Angebot des SC Paderborn, wo er in der Saison 2011/12 mit dem heutigen 1899-Keeper Jens Grahl – damals auf Leihbasis beim SCP – beinahe den Bundesliga-Aufstieg gefeiert hätte. Mit 17 Treffern reichte es immerhin zur Torjäger-Kanone, die er übrigens 2010 auch beim FC Vaduz gewonnen hatte (23 Tore in 29 Spielen). Klar, dass da Anfragen aus der Bundesliga kamen. Und eben aus Hull. „Das musste ich annehmen und ich habe es bis heute nicht bereut, auch wenn ich im Moment nicht zur Stammformation gehöre.“ Schon heute kann Proschwitz stolz auf das sein, was er erreicht hat – und ist es auch. Darauf ausruhen möchte sich der Mann mit der Nummer 33 aber nicht. „Ich arbeite jeden Tag hart, um das Maximum aus mir herauszuholen.“ In der Championship, der Zweiten Liga, absolvierte er 29 Partien, traf drei Mal und bejubelte mit den euphorischen Anhängern der „Tigers“ die Rückkehr in die Premier League.

„Hull ist zwar nicht die Metropole wie London, aber auch nicht so klein wie Hoffenheim“, lacht der Stürmer, der sich in seiner 1899-Zeit mit Oğuzhan Bıyık (später erste tschechische Liga) eine Wohnung in Wiesloch teilte. Und da ist sie wieder, die Erinnerung: „Wir hatten eine tolle Saison, ein starkes Trainerteam und eine Top-Infrastruktur in Zuzenhausen.“ Die TSG? „Ja, ich verfolge natürlich die Bundesliga und somit auch Hoffenheim … aber ich bin Bayern-Fan.“

Bild: Nick Proschwitz im entscheidenden Spiel gegen den SSV Reutlingen, das den Bundesliga-Aufstieg bedeutete (April 2005). Eingeklinkt das Porträtfoto im Trikot von Hull City.

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