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FRAUEN
08.10.2013

Hartel: "Es gibt sicherlich noch Luft nach oben"

Sie ist Spielführerin, seit drei Jahren im Verein und hat eine Menge Erfahrung. Susanne Hartel hat sportlich und beruflich schon viel erlebt und sucht immer wieder neue Wege. Im Gespräch mit achtzehn99.de erzählt die 25-jährige Angreiferin davon.

Hallo Susi. EinZwischenfazit deiner gut dreijährigen Hoffenheim-Zeit fällt doch positiv aus, oder?

Ja, auf jeden Fall. Als ich damals mit dem SC Freiburg aus der Bundesliga abgestiegen bin, stand fest: ich will so schnell wie möglich wieder hoch in die Bundesliga. Dass dies ein langwieriger Prozess ist, bei dem die Mannschaft und der Verein wachsen müssen, war mir doch nicht ganz so bewusst. Daher musste ich mich mit der Situation bei Hoffenheim in der 2. Liga auch erst arrangieren. Aber daran wächst man. Und mir hat mal jemand gesagt: „Ich gehe keinen Schritt zurück, ich nehme nur Anlauf!“ Das sehe ich in diesem Fall genauso.

Was soll folgen?

Ich möchte natürlich verletzungsfrei bleiben. Das zweite wichtige Ziel ist, im Oberhaus zu bestehen und sich dort als Team und Verein zu etablieren.

Zählt der Aufstieg zu einem deiner schönsten Erlebnisse deiner Fußballzeit?

Ja das kann man so sagen. Der Aufstieg mit einer Mannschaft ist immer eine Belohnung für die harte Arbeit, die man in der Vorbereitungszeit und der Saison geleistet hat.

Was hat die Mannschaft im letzten Jahr besser gemacht als in den Jahren zuvor?

Wir sind in den Jahren, in denen ich bei Hoffenheim spiele, als Team zusammengewachsen und jeder hat begriffen, worum es geht. Das gehört zur Entwicklung des Vereins und der Mannschaft dazu. Irgendwann kommt der Punkt, an dem man mehr will oder auf der Stelle tritt. Die Mannschaft wollte und will mehr, arbeitet mehr und härter an sich. Wenn alle im Team mitziehen, geht vieles einfacher und man kommt seinem Ziel immer näher. Das ist ein geiles Gefühl.

Du bist technikaffin. Gilt das auch auf dem Platz? Wo hast du deiner Meinung nach deine Stärken?

(lacht) Wenn ich ehrlich bin, bin ich auf dem Sportplatz nicht unbedingt die Technikerin, da gibt es in meinem Team weitaus bessere. Ich bin eher der Typ Spielerin, der den Zweikampf sucht, den Ball treibt und über Kampf, Schnelligkeit, Motivation und Einsatz zum gemeinsa-men Erfolg kommt.

Ist das Spiel mit einer Sturmspitze auf dich zugeschnitten oder würdest du dich in einem an-deren System – eventuell mit zwei Spitzen – wohler

fühlen?

Heutzutage muss ein Stürmer flexibel einsetzbar sein und alle Varianten und Taktiken beherrschen. Ohnehin ist ein Stürmer auf Bälle angewiesen, die als Flanken über die Flügel geschlagen werden oder als Pässe in die Schnittstellen der gegnerischen Abwehr kommen. Ich spiele aber auch gerne mit zwei Spitzen. Man hat dann noch Unterstützung in unmittelbarer Nähe, um über kurze Doppelpässe zum Erfolg zu kommen. Aber grundsätzlich hängt es vom Gegner ab, wie wir spielen.

Du hast mit dem SC Freiburg bereits in der 1. Bundesliga gespielt – was hat sich seitdem verändert?

Die Liga ist noch enger zusammengerückt. Die Teams haben sich gezielt verstärkt und das Niveau ist gestiegen. Das Spiel ist noch athletischer geworden.

Welche Tugenden braucht die Mannschaft, um in der Bundesliga zu bestehen?

Die richtige Einstellung, gesundes Selbstbewusstsein und den realistischen Blick nach vorne.

Du bist mit 25 Jahren die drittälteste Spielerin im Kader – was wird von dir erwartet und wie sehen deine eigenen Erwartungen aus?

Ich möchte Vorbild und Ansprechpartnerin für die jüngeren Spielerinnen sein. Mir ist wichtig, das Mannschaftsgefüge zusammenzuhalten und die Mannschaft in die richtige Richtung zu führen. Ich selbst möchte die Erwartungen des Trainerteams umsetzen und ebenso das, was ich als Spielführerin auch vom Team verlange, um der Mannschaft mit meiner Leistung zu helfen.

Wie eng ist die Beziehung zu deinem Zwillingsbruder?

Ich bin ein Familienmensch, Familie ist für mich das Wichtigste. Deshalb ist auch die Bezie-hung zu meinem Zwillingsbruder sehr eng. Die Verbindung zwischen Zwillingen ist fast immer enger als die zu „normalen“ Geschwistern. Aber ich habe auch noch einen größeren Bruder, der mir genauso wichtig und auch sehr nahe ist.

Du hast am rechten Bein ein Tattoo, zu dem dein Bruder den Gegenpart hat. Was bedeutet es?

Richtig, das habe ich mir dieses Jahr in der fußballfreien Zeit stechen lassen. Mein Zwillingsbruder ist in Australien und hat sich das Tattoo dort stechen lassen. Die Verbindung zu ihm reißt aber nicht ab, denn: „To infinity and beyond – bis in die Unendlichkeit und noch viel weiter.“ Das bedeutet das Tattoo und ich weiß, egal wo mein Bruder ist, die Verbindung zu ihm ist immer da.

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