Sejad Salihovic: „Ich muss meine Emotionen besser im Griff haben!“
Zwei Mal geht es in den nächsten Tagen für dich und die bosnische Nationalmannschaft gegen die Slowakei. Wie schätzt du die Slowaken ein?
Die Slowakei ist zwar nur Dritter in unserer Quali-Gruppe, aber das ist ein starkes Team und wir müssen alles geben. Mit Peter Pekarik, Radoslav Zabavnik und Karim Guédé haben drei Spieler Bundesligaerfahrung. Hinzu kommen internationale Stars wie Martin Skrtel oder Marek Hamsik. Also wir müssen schon Vollgas geben, um zu gewinnen.
Als Tabellenführer mit 16 Punkten habt ihr in der WM-Qualifikation eigentlich nur noch Griechenland (13) zu fürchten. Auch der zweite Platz könnte über den Umweg „Playoffs“ reichen. Wie sicher geht ihr davon aus, in Brasilien dabei zu sein?
Sicher kann man sich nie sein, solange nicht alles feststeht. Wir haben eine gute Chance, mehr aber auch nicht. Natürlich haben wir das Selbstvertrauen um zu sagen, dass wir unbedingt dabei sein wollen. Es wäre das erste Mal überhaupt, dass eine bosnische Mannschaft sich für die WM-Endrunde qualifiziert. Das sagt schon genug über unsere Motivation aus.
Was würde eine Teilnahme am Weltturnier für euer Land bedeuten?
Bosnien ist ein kleines Land und man sieht überall noch Spuren vom Krieg. Fußball spielt hier bei sehr vielen Menschen eine große Rolle. Für uns geht es darum, auch mal auf der großen Fußballbühne zu zeigen, dass es uns gibt. Wir wollen erreichen, dass die Bosnier stolz auf ihr Team sein können.
Gegen Freiburg wurdest du mit Rot vom Platz gestellt. Wie beurteilst du die Situation mit etwas Abstand?
Was ich gemacht haben, war einfach nicht schlau von mir und darf mir nicht passieren, auch wenn es keine bösartige Absicht war. Ich habe mir meine Gedanken gemacht und muss meine Emotionen besser im Griff haben, wenn ich meiner Aufgabe als Vize-Kapitän und Führungsspieler bei der TSG gerecht werden will. Ich habe mich auch gleich am nächsten Morgen vor der Mannschaft entschuldigt.
Gab es dennoch eine interne Maßnahme von Markus Gisdol im Nachhinein?
Es gab ein Gespräch mit dem Trainer, mehr aber nicht. Ich weiß selbst, dass ich uns damit keinen Gefallen getan habe und ärgere mich darüber am meisten. Dafür bin ich schon selbstkritisch genug.

