Alle Ergebnisse TSG eSPORTS TSG IST BEWEGUNG TSG Radio
FRAUEN
18.04.2013

Teil II: Japanisches Duett im Kraichgau

Im ersten Teil sprachen Mana Iwabuchi und Takashi Usami über ihr Leben in Heidelberg und ihre Zeit bei 1899 Hoffenheim. Im zweiten Teil verdeutlichen die beiden den besonderen Wert der Technik in Japan und ihre Ziele.

Es ist auffällig, dass immer mehr japanische Fußballspieler und –spielerinnen den Weg nach Deutschland finden. In der Bundesliga sind neun Japaner engagiert, auch bei den Frauen werden es immer mehr. Besonders seit der Weltmeisterschaft 2011, die die japanische Frauen-Nationalmannschaft für sich entschied, sind die Asiaten und Asiatinnen begehrt. Iwabuchi findet allerdings nicht, dass die Frauen in Japan einen höheren Stellenwert haben als die Männer. "Während der WM und bei Olympia war der Hype natürlich hoch, danach hat das Interesse aber sehr schnell wieder abgenommen." Als Usami ihr widerspricht: "Ich bekomme auch mal einen Spruch, warum die Frauen so stark sind und die Männer nicht", müssen beide lachen.

Ihre Technik zeichnen Iwabuchi und Usami aus, wie so viele der japanischen Spieler. Im Training wird in Japan besonders viel Wert darauf gelegt. "Geht es um die Technik, müssen sich die Japaner sicher nicht verstecken", meint Hoffenheims Nummer 33. Neu war für ihn allerdings der Einsatz, mit dem im Training zur Sache gegangen wird. "Hier werden immer 100 Prozent verlangt. Bei uns in Japan wird das etwas lockerer gesehen, da ist es nicht so schlimm, wenn man nicht jede Aktion gewinnt." Momentan spielt Usami nicht so oft, an seiner feinen Technik liegt das jedoch nicht, denkt er. "Im Abstiegskampf sind eben andere Tugenden gefragt: Kampf und Defensivarbeit. Das sind nicht meine Stärken, aber ich arbeite daran und meine Zeit wird sicher kommen." Zunächst möchte er mit der TSG aber den Klassenerhalt schaffen, dafür stellt er seine eigenen Ansprüche auch gerne etwas zurück.


"Es läuft wunderbar"

Bei den Frauen ist der Aufstieg der große Wunsch. Iwabuchis erstes Ziel ist es, den Hoffenheimerinnen dabei zu helfen. Mit ihrem Tor in Niederkirchen hat sie damit einen ersten kleinen Schritt dazu beigetragen. Von ihren spielerischen Qualitäten ist man in Hoffenheim überzeugt, sie selbst möchte sich hier aber noch weiter spielerisch verbessern. "Das kann ich hier schaffen", sagt die 1,53m große Japanerin. Die 20-Jährige, die 2011 bei der Weltmeisterschaft und 2012 bei den Olympischen Spielen im Kader der japanischen Nationalmannschaft stand, gibt zu: "Wegen der Kommunikation habe ich noch ein paar Schwierigkeiten, aber es wird immer besser." Dennoch betont sie auch: "Es läuft alles wunderbar."

Die beiden sehen glücklich und zufrieden aus, in ihren blauen, Hoffenheimer Trainingskleidern. Im Ausland und in einer laut Usami „der besten drei Ligen der Welt“ zu spielen, haben die beiden schon erreicht. Nun möchten sie in ihren jeweiligen Nationalmannschaften noch zu festen Bestandteilen werden. Iwabuchi ist bereits Weltmeisterin und hatte im Finale der Olymischen Spiele im Wembley-Stadion vor 80.000 Zuschauern gute Chancen auf dem Fuß, als sie eingewechselt wurde. "Das war beeindruckend", sagt sie, ihr Anspruch ist aber höher: "Ich habe nicht so oft gespielt und möchte mich auch in der Nationalmannschaft durchsetzen." Ähnlich geht es Usami, der auch schon einige Einsätze in Japans A-Team hatte, sich jedoch auch wünscht, regelmäßig auflaufen zu dürfen. In naher Zukunft steht für beide aber das Erreichen der Ziele bei Hoffenheim. Und dann verabschieden sie sich wieder: sportlich und knapp, aber fröhlich.

Hier geht es zum ersten Teil des Gesprächs mit Iwabuchi und Usami.

Jetzt Downloaden!
Seite Drucken nach oben