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MÄNNER
27.02.2013

Günther Gorenzel über seine Herangehensweise an das Bayern-Spiel

Günther Gorenzel ist Co-Trainer bei 1899. Im Gespräch mit achtzehn99.de spricht der Österreicher über den nächsten Gegner Bayern München, seine Herangehensweise an das Spiel und die Chance von David gegen den vermeintlichen Goliath.

Bayern München, der nächste Gegner der TSG, ist derzeit scheinbar unaufhaltsam. Was macht die Münchner aus deiner Sicht in dieser Saison so stark?

Das ist eine Frage, mit der ich mich ehrlich gesagt nicht beschäftige. Ich beschäftige mich mit dem, was ich beeinflussen kann und das ist unsere Situation, das ist die TSG 1899 Hoffenheim. Ich bin der Meinung, dass man sich auf sich selbst und die eigenen Stärken sowie Fähigkeiten konzentrieren muss. Nur ein kleiner Teil meiner Aufmerksamkeit gehört dem Gegner.


Wenn die Mannschaft also die eigenen Stärken ausspielt, kann man auch die Bayern am Sonntag ärgern?

Klar ist, dass man jeden Gegner ärgern kann. In der jetzigen Situation kann man die Partie schon als Vergleich David gegen Goliath beschreiben. Wir sind derzeit relativ weit unten, Bayern sehr weit oben – aber es gibt in der Fußballgeschichte genügend Beispiele, dass auch David solche Spiele erfolgreich bestreiten kann. Es ist möglich, am Sonntag ein positives Ergebnis zu erzielen.

Dafür braucht man in der Regel auch Tore. Die Offensive hat in den vergangenen Spielen aber nur wenige Chancen kreiert und München hat die beste Defensive der Liga. Was macht dich zuversichtlich?

Oft funktionieren gerade in solchen Spielen dann Dinge, die vorher nicht geklappt haben. Man kann beispielsweise über eine Standardsituation zu einem Treffer kommen, oder der Gegner kann auch mal einen Fehler machen. Auch in München gibt es keinen Spieler, der über die letzten beiden Spielzeiten fehlerfrei agiert hat. Wir müssen etwas dafür tun, dass bei den Münchnern vielleicht auch mal etwas nicht läuft wie gewünscht.

Kann es auch klappen, weil die Mannschaft gegen Bayern weniger Druck hat als gegen Augsburg oder andere Mannschaften, die auch mit unten drin stehen?

Das ist je nach Persönlichkeit der Spieler unterschiedlich. Für den einen bedeutet eine Partie gegen Bayern mehr Druck, für den anderen weniger. Das kommt darauf an, wie ein Spieler an diese Aufgabe herangeht. Dass man das Generalisieren kann, glaube ich nicht.

Andreas Beck und Eugen Polanski fehlen gegen die Bayern. Ist das eine Schwächung?

Eine Mannschaft besteht immer aus 25 bis 30 Spielern. Es gibt bei uns Spieler, die die Rolle von Andreas und Eugen übernehmen und auch ausfüllen werden. Davon bin ich hundertprozentig überzeugt. Ansonsten bräuchte man ja keinen großen, ausgeglichenen Kader, sondern nur 13, 14 Spieler. Wer auch immer zum Einsatz kommen wird, wird seine Aufgabe erfüllen.

Die Bayern haben sich taktisch in dieser Saison weiterentwickelt. Sind da Dinge dabei, die man sich abschaut, von denen man lernen kann?

Natürlich ist es so, dass wir als Trainer schon schauen, was andere Mannschaften auf dem Rasen machen, aber wenn ich bei einem Verein, wie jetzt bei der TSG tätig bin, beschäftige ich mich fast ausschließlich mit dem eigenen Kader und dem eigenen Spiel. Gemeinsam mit Marco Kurz und Julian Nagelsmann arbeiten wir daran, ein System zu installieren, bei dem die Stärken unserer Spieler optimal zum Tragen kommen. In den Phasen, in denen ich nicht direkt bei einem Club arbeite, schaue ich viele Mannschaften an und überarbeite meine eigene Denkweise und Philosophie. Derzeit bin ich voll auf 1899 fokussiert und schaue nur wenig über den Tellerrand hinaus.

Die Konzentration des Trainerteams gilt also vor allem der eigenen Mannschaft und nicht dem Gegner?

Ja, ich bin überzeugt, dass das im modernen Fußball eine generelle Tendenz ist. Man beschäftigt sich mehr mit den eigenen Spielprinzipien. Ansonsten müsste man wöchentlich sein Konzept über Bord werfen. Ein Beispiel: Am Sonntag spielen wir gegen Bayern München, eine Woche später gegen Greuther Fürth – die Stile der beiden Mannschaften sind grundlegend unterschiedlich. Wenn wir uns dann in der Vorbereitung ausschließlich auf den Gegner fokussieren würden, müssten wir unser Konzept innerhalb von wenigen Trainingstagen komplett umstellen. Das ist nicht zielführend.

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