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AKADEMIE
21.02.2013

FSJ: Yannick Thermann und Vanessa Jakob blicken hinter die Kulissen

In der vergangenen Saison absolvierte U23-Verteidiger Florian Ruck sein Freiwilliges Soziales Jahr in der achtzehn99 AKADEMIE. Sein Beispiel machte Schule, U19-Spieler Yannick Thermann trat im September Rucks Nachfolge an. Er ist nicht allein: Mit Vanessa Jakob, ebenfalls ehemalige Hoffenheim-Spielerin und heute beim Frauen-Zweitligisten 1.FFC Niederkirchen am Ball, ist er in bester Gesellschaft. Wir stellen die beiden „FSJ-ler“ und ihre Aufgaben vor.

Yannick Thermann spielt Fußball, seit er denken kann. In Hannover geboren, zog er mit seinen Eltern im Alter von vier Jahren nach Heidelberg-Ziegelhausen und lernte am „Köpfel“ bei der DJK das Fußball-Einmaleins. 2007 schloss er sich als C-Jugendlicher der U14 der TSG 1899 Hoffenheim an – und ist somit einer der dienstältesten Spieler im Verein überhaupt. Dabei pendelte Thermann zwischen Stürmer und offensivem Mittelfeld hin und her. Große Erfolge feierte er in der U15, als die Hoffenheimer das Halbfinale um die Süddeutsche Meisterschaft erreichten und Eintracht Frankfurt erst im Elfmeterschießen unterlagen. Bei einem internationalen Turnier im baskischen Irún traten sie unter anderem gegen Barça, Espanyol und Real Madrid an. Im Spiel um Platz drei, das die U16 gegen die „Königlichen“ gewann, traf Thermann ins Schwarze. Zwei Jahre später stand er mit demselben Jahrgang im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft der B-Junioren, scheiterte aber denkbar knapp mit 2:3 beim 1.FC Köln. In dieser Saison ist Thermann Stammspieler in der U19. Im Sommer hat er seine Abiturprüfung erfolgreich bestanden und kann sich jetzt ganz auf seine Leidenschaft konzentrieren. Anstatt Schule ist vormittags nun also Büro angesagt. Oder Training – wohlgemerkt als Trainer, nicht als Spieler. Von einer Doppelbelastung will der 19-Jährige aber nicht sprechen. „Das war anstrengender, als ich noch die Schulbank drücken musste. Jetzt muss ich nicht mehr ins Training hetzen, sondern bin ohnehin schon vor Ort. Das ist optimal.“

Vom Schreibtisch auf den Platz

Der Tätigkeitsbereich als FSJ-ler ist vielfältig. Neben unterstützenden Bürotätigkeiten ist er auch auf dem Platz aktiv. So leitet Thermann an verschiedenen Schulen in der Region das Ballschule-Training und ist Teil des Hoffenheimer Fußballschule-Teams, das Camps plant und durchführt. Die Arbeit macht Spaß, aber so richtig wohl fühlt sich der Offensivmann auf dem Platz. Während der Länderspiel-Pause im Herbst durfte er zwei Mal in Testspielen der Profis ran, zuletzt trainierte er in der U23 mit und kam in der aktuellen Vorbereitung zum Einsatz. Die volle Konzentration gilt aber der Rückrunde in der A-Junioren-Bundesliga. „Wir hatten zuletzt einen sehr guten Lauf und wollen nochmal angreifen. Umso ärgerlicher sind unsere drei Saisonniederlagen, die allesamt völlig unnötig waren. Natürlich ist es mein Ziel, in meinem letzten Juniorenjahr vielleicht Deutscher Meister zu werden“, sagt er selbstbewusst.

Daher heißt es jetzt erstmal Vollgas geben. „Hoffenheim ist für mich schon so eine Art zweite Heimat geworden. Ich habe hier eine sehr gute taktische und körperliche Ausbildung genossen und schätze diesen Verein und seine Mitarbeiter sehr.“ Was seine persönliche Zukunft angeht, so mag er sich noch nicht festlegen. „Das ist jetzt schwer zu sagen. Ich will Profi werden, aber das ist nicht einfach so planbar.“ Mit dem Abitur in der Tasche möchte er aber auch ein zweites Standbein aufbauen und „irgendwas mit Sport“ studieren.

Vanessa Jakob aus Schönau/Odenwald (20) schnürte einst ebenfalls für die TSG 1899 Hoffenheim die Fußballschuhe und spielte zwei Jahre in der B-Juniorinnen-Oberliga. Nachdem sie in Neckargemünd ihr Abitur gebaut hatte, zog sie das Freiwillige Soziale Jahr einem Studium vor. „Aufgrund meiner Beziehung zu Hoffenheim hat sich das dann so ergeben, dass ich das FSJ mit meiner Leidenschaft Fußball verbinden kann“, sagt die Zweitliga-Spielerin des 1.FFC Niederkirchen. „Ich finde es sehr spannend, bei einem Bundesliga-Klub hinter die Kulissen schauen zu können.“ Probleme, sich als Frau in einer Jungs- und Männerwelt bewegen zu müssen, hat sie nicht, ganz im Gegenteil: „Das war sogar mein expliziter Wunsch.“

Wie Yannick Thermann übernimmt Vanessa Jakob Einheiten in Schulen, engagiert sich als Trainerin in der achtzehn99 Fußballschule und betreut nebenbei eine Bambini-Mannschaft der TSG 1899 Hoffenheim. Den C-Schein „Kinder/Junioren“ hat sie bereits in der Tasche, weitere sollen folgen. „Eine Trainerkarriere einzuschlagen wäre durchaus eine Option“, sagt sie. Die Erfahrungen, die sie während ihres Freiwilligen Sozialen Jahres sammelt, können da nicht schaden.

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