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U23
23.01.2013

Dominik Weber: Der Zuzenhäuser

Auf die Umstände seiner Teilzeit-Beförderung hätte Dominik Weber gerne verzichtet. Weil sich der etatmäßige Torwart-Trainer der U23, César Thier, beim Busunfall im Februar 2012 in Namibia schwer am Rücken verletzte und bis heute seinen Job nicht in vollem Umfang ausführen kann, springt der 27-Jährige seit dieser Spielzeit in die Bresche. Nebenbei ist Weber im Förderzentrum der achtzehn99 AKADEMIE für die U12- und U13-Keeper verantwortlich.

Dominik Weber kennt sich in Zuzenhausen bestens aus. Zwar wurde er am 13. August 1985 in Heidelberg geboren, wuchs aber in „Zuze“ auf. Beim FC, der später in der Jugend eine Spielgemeinschaft mit der TSG 1899 Hoffenheim unterhielt, startete er auch seine eigene Torhüterlaufbahn. Unter Trainer Uwe Wolf war der Schlussmann noch als A-Jugendlicher für Hoffenheim aktiv und wechselte mit dem Übergang in den Seniorenbereich zum FC Zuzenhausen, für den er in der Verbandsliga zwischen den Pfosten stand. 2006 zog er sich in einem Pflichtspiel einen Kreuzbandriss zu, weil ein – ehemaliger – Freund es mit dem Einsatz etwas übertrieb und ihm ins Knie sprang. „Die Verletzung hat mich eineinhalb Jahre außer Gefecht gesetzt“, erinnert sich Weber nur ungern an diese Zeit zurück.

Beim FC hatte er bereits einige Nachwuchstorhüter unter seinen Fittichen und zum Aufbau einer Existenz ein PH-Studium in Heidelberg in den Fächern Mathe, Sport, Physik und Technik begonnen, das er im Mai 2012 erfolgreich abgeschlossen hat. Als Mathe- und Physik-Nachhilfelehrer des 1899-Partners „Anpfiff ins Leben“ bringt sich der mittlerweile Ex-Keeper schon seit zweieinhalb Jahren im Förder- und Nachwuchsleistungszentrum ein. Als 2011 eine Torwarttrainer-Stelle frei wurde, fand Michael Rechner – der Koordinator Torhüter in der achtzehn99 AKADEMIE – schnell seinen geeigneten Mann. „Wir kennen uns schon länger und haben auch beim FC Zuzenhausen zusammen gespielt“, erzählt Weber, der zunächst die U12 und die U13 übernahm. Nebenbei arbeitet er noch für die 1899-Fußballschule und ist Referent für Torwarttraining beim Badischen Fußballverband.

"Guter Draht zu den Jungs"

Als klar wurde, dass César Thier so schnell nicht mehr auf den Platz würde zurückkehren können, musste für die aktuelle Saison eine Übergangslösung gefunden werden. Die Entscheidung des U23-Verantwortlichen Alexander Rosen fiel nach Rücksprache mit Rechner und Profi-Torwarttrainer Zsolt Petry zu Gunsten Webers aus. „Dominik war und ist ein guter Torwart und kann sehr analytisch arbeiten“, sagt Rechner. „Er sieht Fehler und kann sie korrigieren, das ist sehr wichtig. Zudem hat er einen sehr guten Draht zu den Jungs. Trotz seiner erst 27 Jahre kann man schon sagen, dass er ein Trainer-Talent ist.“

„Für mich hat das optimal gepasst, da ich ja mein Studium im Frühjahr beendet hatte und mein Referendariat erst am 1. Februar 2013 beginnt“, freut sich Weber. An der Kraichgau-Realschule in Sinsheim wird er dann seine zweite Ausbildungsphase zum Lehrer absolvieren und zumindest bis Saisonende die Nachmittagseinheiten in der U23 weiterleiten. Die Dreifachbelastung mit U12/13 wird dann allerdings nicht mehr zu bewältigen sein.

Die Unterschiede zwischen den D-Junioren- und den U23-Torhütern seien gering, sagt der Zuzenhäuser. Bei den ganz Jungen müsse natürlich mehr Wert auf die Grundtechnik gelegt und die Feinstform korrigiert werden, bei den U23-Goalies gehe es mehr um die Verfeinerung der bereits vorhandenen Fähigkeiten. Die Einarbeitung durch Thier verlief reibungslos. „Unsere Philosophie ist deckungsgleich. Anfangs stand César so gut es ging mit auf dem Platz, seitdem sprechen wir alles miteinander ab und planen die Einheiten zusammen. Er lässt mir viel Spielraum, so dass ich auch meine eigenen Gedanken einbringen kann. Wir haben ein tolles Trainerteam, unter dem es Spaß macht, zu arbeiten.“ Vorbilder? „Früher Oliver Kahn“, sagt Weber und fügt schmunzelnd hinzu: „Da hatte ich noch nicht so viel Ahnung wie heute.“ In Sachen Mentalität sei der „Titan“ aber nach wie vor sein Favorit. Als Vorzeige-Schlussmann sieht er jedoch mittlerweile eher René Adler in der Pole Position.

Wie es nach dieser Spielzeit weitergeht, wird die Zukunft zeigen. Das Referendariat hat auf jeden Fall Priorität. „Ich plane zweigleisig“, so Weber. Nun gilt es aber zunächst, alle U23-Keeper für die zweite Saisonhälfte auf das bestmögliche Niveau zu hieven. Das Team von Chefcoach Frank Kramer steht in der Regionalliga Südwest auf Platz drei – und darf weiterhin nach oben schielen.

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