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MÄNNER
29.06.2012

Volland: So nah und doch so fern

28 Kilometer trennen Kevin Volland in diesen Tagen von seiner Heimatstadt Marktoberdorf. Eigentlich nur ein Katzensprung angesichts der Entfernung von Zuzenhausen ins Ostallgäu, die er künftig auf sich nehmen müsste. „Wir haben viel trainiert, so dass ich keine Zeit gefunden habe, zuhause vorbei zu schauen. Ich konzentriere mich voll auf Fußball“, sagt Volland.

Seine professionelle Einstellung brachte ihn schon in jungen Jahren in den Fokus zahlreicher Bundesligisten. „Ich habe bei den Bayern und den Löwen vorgespielt und mich letztlich für den TSV 1860 entschieden. Die Nachwuchsarbeit zählt zu den besten in ganz Deutschland“, blickt Volland zurück. Die Entscheidung sollte sich als richtig erweisen. Bei den Löwen reifte er zum einem der Topspieler der 2. Bundesliga und erzielte als hängende Spitze 14 Saisontore – ein beeindruckendes Arbeitszeugnis für einen 19-Jährigen. Bei der TSG möchte Volland nun zeigen, dass er reif für die Bundesliga ist.

Ob es schon zu Saisonbeginn mit einem Platz in der Stammelf reicht, vermag Volland noch nicht zu sagen. Er werde alles dafür tun, damit Chefcoach Markus Babbel nicht an ihm vorbei komme. „Wenn ich die Chance bekomme, versuche ich das Bestmögliche draus zu machen, egal auf welcher Position ich spiele. Am liebsten natürlich als hängende Spitze.“ Dafür trainiert er hart. Dreimal täglich geht er mit seinen Teamkollegen ans Limit. Die sieben Tage in Füssen verlangten den Profis alles ab. „Ich versuche richtig Gas zu geben, mich voll reinzuhauen, um auf so viele Einsätze wie möglich zu kommen“, übt sich der Marktoberdörfer in Bescheidenheit.

Angekommen ist er längst im Kraichgau. Die gemeinsamen Auftritte mit Sebastian Rudy und Boris Vukcevic bei der U21-Nationalmannschaft machten ihm die Integration leichter. Auch zu Zimmerkollege Stephan Schröck hat er bereits einen guten Draht entwickelt. Beide kennen und schätzen sich aus den bayerisch-fränkischen Duellen in Liga zwei. „Wir haben uns schon in der kurzen Sommerpause die eine oder andere SMS geschickt. Er ist schon ein richtig guter Kumpel geworden“, so Volland über Schröck.

Ein gutes Verhältnis pflegt der Angreifer auch zu seinem Vater Andy. Der ehemalige Eishockey-Nationalspieler förderte Kevin in seiner Jugendzeit, akzeptierte es, als er sich lieber Kick- statt Schlittschuhe überzog. „Als Kind habe ich fast drei Jahre beides gemacht – Fußball in Thalhofen, Eishockey in Füssen, weil es in Marktoberdorf kein Kunsteisstadion gab. Die Fahrerei war anstrengend. Irgendwann habe ich mich entschlossen, das Eishockey aufzugeben und mich auf Fußball zu konzentrieren.“ Der hat ihn nun nach Zuzenhausen gebracht – in die Bundesliga. Volland scheint alles richtig gemacht zu haben.

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