U19 bezwingt FK Pirmasens 4:0 / Regenerationstraining mit der TSC Academy

Vor einer Woche hatten die Hoffenheimer die Afrikaner bereits beim Inselcup in Ilvesheim kennengelernt, als sie sich im ersten Vorrundenspiel 1:1 trennten. Nun kam es also in der Akademie – zwischenzeitlich hatten die Tansanier ein weiteres Turnier in Dürrenzimmern bestritten – zu einem Wiedersehen. Jürgen Seitz, deutscher Gründer der „Tanzanian Street Children (TSC) Academy“, hielt zunächst einen halbstündigen Vortrag und zeigte einige Filmbeiträge, um den Hoffenheimern einen Einblick in die Zustände und Verhältnisse vor Ort zu geben. 2009 hat der damalige Student sein Projekt ins Leben gerufen. „Damals gab es 50 Jungs und zwei Bälle.“ Mittlerweile hat die Academy sogar schon zwei Nationalspieler hervorgebracht.

„Das war ein wichtiger Termin für unsere Jungs“, sagte Akademie-Chef Bernhard Peters. „So haben sie mal einen Eindruck bekommen, wie es in ärmeren Ländern zugeht.“ In der 500.000-Einwohner-Stadt Mwanza, direkt am Viktoriasee gelegen, kicken die Straßenkinder auf schlechten Plätzen und freuen sich über jede Schuh- oder Ballspende, die Verantwortlichen arbeiten ehrenamtlich oder für ein sehr geringes Gehalt. Nebenbei versuchen sie, die Spieler auch schulisch voranzubringen und beispielsweise ihre Englischkenntnisse zu verbessern.

Nach Seitz‘ Vortrag ging es bei Temperaturen, die den Hoffenheimern mehr zu schaffen machten als den Ostafrikanern, auf den Trainingsplatz zum gemeinsamen Aufwärmen, das unter der Leitung der Mwanza-Jungs stand. Es folgte ein lockeres Trainingsspielchen mit vier gemischten Teams auf zwei halben Feldern, anschließend ging es zum gemeinsamen Mittagessen. „Nach dem harten Vorbereitungsprogramm war das eine willkommene Abwechslung“, sagte U19-Trainer Thomas Krücken. „Unsere Spieler haben anhand des Vortrags gesehen, dass sie unter besonderen Bedingungen trainieren dürfen. Ich hoffe, dass dieser Tag zur Wertschätzung ihrer Situation beigetragen hat.“

Mit dem Spiel am Vorabend gegen den FK Pirmasens zeigte sich Krücken nur teilweise zufrieden. „Die erste Halbzeit hat mir nicht gefallen. Wir haben in der Pause einige Dinge angesprochen, danach lief es besser. Auf die zweite Hälfte können wir aufbauen.“ Die Hoffenheimer erspielten sich jede Menge Torchancen und gewannen auch in der Höhe verdient. Ein großer Wermutstropfen war allerdings die Verletzung von Bahadır Özkan, der fünf Minuten vor dem Ende im Rasen hängenblieb und mit Verdacht auf Kreuzbandriss ausschied. Auch Barış Atik zog sich eine leichtere Blessur zu, während Marius Diebold sich bereits beim Inselcup am Knöchel verletzt hatte.

Am Mittwoch steht ein weiteres Testspiel beim SV Wehen Wiesbaden an, am darauffolgenden Wochenende bestreitet die U19 ein Kurz-Trainingslager in Mönchengladbach (mit Spiel gegen die Borussia) und Düsseldorf.