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MÄNNER
26.01.2012

Kurioses aus dem DFB-Pokal

Das DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Greuther Fürth wirft seine Schatten voraus. In 13 Tagen gilt es eine historische Chance zu nutzen und erstmalig den Einzug ins Halbfinale zu realisieren. Bis dahin versorgen wir euch mit kuriosen Geschichten, legendären Pokalmomenten und jeder Menge Informationen rund um den DFB-Pokal und die beiden Teams. Für den Anfang haben wir etwas zum schmunzeln.

Bei der Auslosung der 1. Hauptrunde der Saison 2007/08 fischte Silke Rottenberg etliche Partien mit David-gegen-Goliath-Charakter aus den Lostöpfen: 1.FC Magdeburg gegen Borussia Dortmund oder Eintracht Braunschweig gegen Werder Bremen zum Beispiel oder prestigeträchtige Derbys wie 1.FC Gera gegen Carl Zeiss Jena oder Holstein Kiel gegen den Hamburger SV. Zwei Teams konnten Ihr „Glück“ an diesem Tage kaum fassen: Rot-Weiß Essen und Energie Cottbus. An sich eine ganz normale Pokalpartie, wäre es nicht schon in den vergangenen zwei Jahren zu dieser Konstellation gekommen. Ein Vorteil hatte das Ganze jedoch: Der Busfahrer von Energie Cottbus musste sein Navigationsgerät nicht lange programmieren. Genau genommen brauchte er gar keine visuelle Unterstützung. Denn er und sein Gefährt kannten die 617 Kilometer lange Strecke von der heimischen Lausitz bis zur Essener Hafenstraße nur zu genau. Mit einer 7:8-Niederlage nach Elfmeterschießen im Gepäck machte sich der Cottbusser-Tross wieder in Richtung Heimat. Diese Dienstreise hatte sich wahrlich gelohnt.

Badelatschen statt Kickschuhe

Und noch eine schöne Pokalgeschichte mit Essener Beteiligung: Nachdem Werder-Trainer Otto Rehhagel Mario Basler gegen seinen Ex-Klub vorzeitig vom Platz geholt hatte, verschwand dieser beleidigt in die Kabine. Manager Willi Lemke wollte ihn zur Siegerfeier holen. „Doch ich lag im Entmüdungs-Becken, hatte keine Lust“, sagt Basler heute. Bis der damalige Vizepräsident Fischer eingriff. „Ich habe Mario an den Nacken gepackt und gesagt: Willst du den heutigen Tag und deine Nationalelf-Karriere versauen?“ Basler kam in Badelatschen mit. So entstand das legendäre Siegerfoto aus dem Jahre 1994 mit Super-Mario in Schlappen – Werders zweiter Cup-Sieg in Berlin nach 1991. Damals wurde man vom eigenen Pokalerfolg gegen den 1. FC Köln derart überrascht, dass man nicht einmal eine Siegesfeier vorbereitet hatte. Spontan verlegte man diese auf der Heimreise zwischen Berlin und Hamburg in einem Gasthof und feierte bis in die Morgenstunden.

Leg‘ dich nicht mit den Großen an

Nachdem die Spieler von Holstein Kiel den BVB bei einer Live-Schalte der ARD-Sportschau während der Auslosung mit „BVB – Hurensöhne!“ verunglimpft hatten, rief das Dortmunder Fanforum schwatzgelb.de seine Anhänger zum Sturm auf die Facebook-Seite der Holsteiner auf. Durch das Posten von Bildern sollte ein Zeichen gesetzt werden. Mit Folgen: Am Donnerstag war die Facebook-Seite von Holstein Kiel nicht mehr erreichbar.

Schalker Heimvorteil in Berlin

In einer Sammlung kurioser Pokalgeschichten darf natürlich der deutsche Rekordmeister nicht fehlen. Vor dem Finale 2005 forderten die Rot-Weißen beim Deutschen Fußball-Bund, die blaue Tartanbahn möge doch zur Hälfte in Rot umgespritzt werden, damit es kein Heimspiel für die Schalker werde. Der DFB sagte nach Auskunft der Bayern-Bosse erst zu, ließ die Bahn aber, wie sie war. Am Ende siegten die Bayern trotz des Schalker Heimvorteils mit 2:1.

Trost für traurigen Torhüter

Eine nette Anekdote der Münchener aus dem Jahr 1985. Die Bayern waren als Titelverteidiger in den Pokalwettbewerb gestartet und erlebten gegen Bayer Uerdingen den Final-K.O. Wolfgang Schäfer wurde durch sein Tor zum 2:1 zum ersten Pokalhelden von Berlin. Schon vor dem Anpfiff fühlten sich die Bayern veralbert, weil auf den Aufstellungsbögen für die Presse fünf ihrer Spieler falsch geschrieben waren: Mattäus, Flügler, Wolfahrt, Koegel, Dürrenberger. Nach dem Spiel weinte Torwart Jean-Marie Pfaff nicht nur aufgrund der Niederlage, der Hauptgrund war die Nichtberücksichtigung von Trainer Udo Lattek. Dabei hatte Pfaff extra die Erstkommunion seiner Tochter Debby verschoben. Die Szene wurde von den TV-Kameras eingefangen und in die weite Welt übertragen. Sie rührte eine Berlinerin dermaßen, dass sie 20 Champagner-Rosen kaufte und ins Bayern-Hotel brachte. „Ick bin da, um den Jean-Marie zu trösten“, sagte sie im Foyer. Pfaff verließ das Bankett und bedankte sich: „Ich kann dir gar nicht sagen, was mir diese Geste bedeutet.“

Ein ungleiches Duell: Zweitligist trifft auf A-Jugend

Zum Abschluss blicken wir auf eine Kuriosität unseres Pokalgegners Greuther Fürth aus dem Jahr 2011. Die gesamte Landesliga-Mannschaft des Eimsbüttler TV samt Trainer gab etwas mehr als einen Monat vor dem DFB-Pokalspiel gegen den Zweitligist ihren Vereinsaustritt bekannt. Grund hierfür war, dass die überraschende Qualifikation zum DFB-Pokal rund 110.000 Euro in die Kassen des ETV spülte und es Uneinigkeit über die Verwendung gab. Gegen Fürth trat ein Großteil der A-Jugend an. Ob es etwas am Resultat geändert hätte, wäre die erste Mannschaft angetreten, ist bislang nicht überliefert.

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