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FRAUEN
08.05.2012

Frauen II: "Wir sind auf dem richtigen Weg"

Während des Interviews beobachtet Marco Göckel das Training der U16-Juniorinnen-Nationalmannschaft des DFB. Mit dabei ist auch eine seiner jungen „Zöglinge“, Lisa Eiberger. Voller Konzentration und überlegt beantwortet der Jugendkoordinator zusammen mit Lena Forscht die Fragen – in seinem Gesicht ist aber auch ein Ausdruck von Wehmut zu erkennen. Warum Wehmut, Antworten zur Oberligasaison, der Mannschaft und den Nachwuchs gibt das Trainerteam im Interview.

Ihr setzt fast ausschließlich auf die Jugend. Wäre es manchmal nicht auch hilfreich, erfahrene Spielerinnen mit ins Boot zu nehmen?

Die Philosophie vom Verein ist es, mit jungen Spielerinnen zu arbeiten und diese aufzubauen. Hier im Umkreis gibt es auch nicht so viele Spielerinnen, die schon mehr Erfahrung hätten. Aber es geht auch sehr gut ohne große Erfahrung. Bei uns wird die Verantwortung eben auf mehrere Schultern verteilt und nicht nur zwei, drei Spielerinnen müssen die Verantwortung übernehmen. Dadurch lernen die Akteurinnen und „erarbeiten“ sich Erfahrung. Bei manchen Spielständen sind wir natürlich schon froh, Spielerinnen aus der ersten Mannschaft dabei zu haben, mit mehr Erfahrung, die die Jungen unterstützen.

Das Ziel der zweiten Mannschaft ist der Aufstieg. Aber auch Spielerinnen für die erste Mannschaft aufzubauen?

Das ist und sollte das Ziel eines jeden Vereins sein. Vor allem für jüngere Spielerinnen wird es in Zukunft schwer sein, sofort in der ersten Mannschaft Fuß zu fassen. Deshalb ist es gut, in einer höherklassigen Liga zu spielen, damit diese sich weiterentwickeln können.

Wie weit ist beispielsweise Selina Häfele noch von der ersten Mannschaft weg?

Selina kann sicherlich schon mithalten, muss aber körperlich noch nachlegen. Das Feedback vom Trainerteam der ersten Mannschaft ist positiv und geht in die richtige Richtung, wie auch bei zwei, drei anderen Spielerinnen.

Wie beurteilt ihr die Entwicklung der jungen Spielerinnen, des Jahrgangs 95?

Es war ein wichtiger Schritt, die Mädels schon so früh in den Frauenbereich einzugliedern. Hier messen sie sich nicht nur mit Gleichaltrigen oder Jüngeren, sondern lernen, sich auch gegen ältere und robustere Spielerinnen durchzusetzen. Man merkt ihnen die Umstellung der Intensität ab und zu natürlich an, aber das gehört dazu. Die Teilnahme mit neun Spielerinnen aus der zweiten Mannschaft beim Länderpokal zeigt, die gute Entwicklung der vergangenen Monate.

Die U17 fährt Ende Mai zur Süddeutschen Meisterschaft. Zehn Spielerinnen, die schon in der ersten oder zweiten Mannschaft spielen, könnten „aushelfen“. Plant ihr, Spielerinnen einzusetzen? Warum?

Ja, es werden wohl ein paar der 95er mitspielen. Das wird aber in Absprache mit dem Trainerteam der U17 geklärt. Wir ziehen die Fußballerinnen schon früher zu den Frauen, damit sie sich besser weiterentwickeln können. Die U17-Juniorinnen haben eine tolle Saison gespielt. Bei der Süddeutschen Meisterschaft sind die stärksten Mannschaften Süddeutschlands dabei. Da wollen natürlich auch wir mit der stärksten Mannschaft mitspielen.

Wie in der vergangenen Saison liegt wieder eine Mannschaft im Kampf um den Aufstieg knapp vor euch – Was sagt ihr zum Saisonverlauf?

Die sportliche Entwicklung der Mannschaft ist sehr gut. Von anderen Vereinen haben wir oft gehört, den besten Fußball der Liga zu spielen. Wir haben ein super Torverhältnis, Knackpunkt war oftmals die Chancenverwertung, weshalb das eine oder andere Ergebnis nicht so gut war. Wir sind auf jeden Fall auf dem richtigen Weg, auch wenn es am Ende nicht für den Aufstieg reichen sollte. Dass wir mit höherklassigen Mannschaften mithalten können, haben wir in Vorbereitungsspielen gegen Regionalligisten bewiesen.

Marco, du hörst zum Saisonende auf – Was sind Deine Gründe und gibt es schon einen Nachfolger?

Es fällt mir schwer, aufzuhören, weil es mir mit den Mädels und auch Lena viel Spaß macht. Meine Hauptaufgabe ist aber der Jugendbereich. Dort möchte ich noch einiges optimieren, die Strukturen im Verein voranbringen und mich dafür zu 100% einsetzen können. Das ist mit der Doppelbelastung nicht möglich. Es war keine Entscheidung gegen die Mannschaft, denn mir hat das Trainerdasein sehr viel Spaß gemacht. Deshalb werde ich dem Frauenbereich auch weiterhin erhalten bleiben. In Absprache mit den Trainern werde ich den Frauen Technik- und Individualtraining anbieten.

Einen Nachfolger haben wir bereits gefunden. Siggi Becker wird die zweite Mannschaft in der kommenden Saison trainieren.

Wirst du der zweiten Mannschaft als Trainerin erhalten bleiben, Lena?

Zu 100 Prozent kann ich im Moment noch nicht zusagen. Aber die Arbeit mit unserem Team macht mir sehr viel Spaß und mein Herz hängt an der jungen Truppe. Ende August werde ich mein Studium beenden und ganz ins Berufsleben übertreten. Ich hoffe, ich kann den Fußball dann noch so in meinen Arbeitsalltag einbauen.

Warst du bei der Suche nach einem neuen Trainer dabei?

Ja, ich wurde natürlich in die Suche mit eingebunden. Aber durch ihre langen Trainertätigkeiten und Kontakte waren Marco Göckel und Ralf Zwanziger selbstverständlich die besseren Ansprechpartner.

Wie teilt Ihr die Trainingsarbeit untereinander auf?

Marco und ich sind ein gutes Team, jeder von uns hat seine Stärken und Schwächen und dementsprechend versuchen wir uns die Arbeit mit und um das Team aufzuteilen. Das Schöne für mich ist, dass ich gerade im taktischen und technischen Bereich noch viel von Marco lernen kann.

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