Frauen: Gelingt der erste Sieg gegen die Bayern?
München wird am Wochenende pulsieren. Seit Monaten sind Hotels ausgebucht, seit dem Halbfinale in der Champions League fiebern alle Bayern-Fans und Anhänger des deutschen Fußballs nur noch einem Datum entgegen. Am 19. Mai steht für Bayern München das Highlight der Saison auf dem Programm. In der heimischen Allianz Arena empfangen die Bayern zum Finale „dahoam“ den FC Chelsea. Abseits des ganzen Trubels wird auch die erste Mannschaft von Hoffenheim bereits am Donnerstag nach München reisen. Die Saisonabschlussfahrt beginnt mit dem Champions League Finale der Frauen zwischen dem 1. FFC Frankfurt und Olympique Lyon im Olympiastadion als Zuschauer und endet im Sportpark Aschheim mit dem eigenen Spiel gegen München.
Die Münchnerinnen, deren Bundesligateam am vergangenen Wochenende mit dem Gewinn des DFB-Pokals für den größten Erfolg der Vereinsgeschichte seit 36 Jahren (Deutscher Meister) sorgte, erwiesen sich bislang als unangenehmer Gegner für die Kraichgauerinnen. Hoffenheim konnte noch nie gegen Bayern gewinnen, in drei Aufeinandertreffen gab es drei Unentschieden. Das Trainerteam und die Mannschaft wollen dies natürlich so schnell wie möglich ändern, am besten am letzten Spieltag der Saison 2011/12. „Wir möchten einen guten Abschluss gegen die Bayern schaffen und endlich die ersten drei Punkte einfahren“, sagt Trainer Jürgen Ehrmann.
Dünner Kader und letzter Auftritts Howards
Bis auf vereinzelte Spielerinnen wird zwar der gesamte Kader mit nach München reisen, auf dem Feld können davon aber nicht alle stehen. Die Liste der verletzten Akteurinnen wird immer länger. Neben Susanne Hartel, Christina Arend, Chantal Fuchs und Lena Weiss fallen zusätzlich auch noch Kristina Kober und Janina Meißner aus. Letztere verletzte sich im Training. Jana Gramlich, Kristin Götz und Veronika Hafke werden in der Oberligamannschaft aushelfen. Leonie Pankratz, Jennifer Schlee und Sabine Stoller kehren in den Kader zurück, konnten aufgrund eines hartnäckigen Infekts aber nur bedingt trainieren. Auch Stephanie Breitner, die seit einigen Wochen angeschlagen pausiert hat, rutscht aufgrund der angespannten Personalsituation in den Kader. Ein besonderes Spiel ist es für Sophie Howard. Die Innenverteidigerin läuft zum letzten Mal im Trikot Hoffenheims auf, bevor sie nach der Saison in die USA geht.
Die Bayern haben ihr Saisonziel verpasst. „Wir möchten gerne unter den ersten Vier landen“, lautete der Wunsch von FCB-Trainerin Nathalie Bischof zu Beginn der Saison. Zu unkonstant waren die Leistungen der Mannschaft dafür allerdings. In der Rückrunde gab es bei fünf Siegen sechs Niederlagen. Kurzzeitig musste der FCB dringend Punkte für den Klassenerhalt sammeln, mit drei Siegen in den letzten vier Spielen war das Thema Abstiegskampf aber schnell erledigt. Einen Spieltag vor Schluss liegen die Münchnerinnen mit 28 Punkten auf dem achten Tabellenplatz. Spielt die Konkurrenz mit und gewinnt Bayern selbst gegen Hoffenheim, könnten sie noch bis auf Platz fünf klettern. Das möchte Hoffenheim aber natürlich verhindern und das Wochenende in München und die Saison selbst mit einem Erfolgserlebnis ausklingen lassen.
Oberliga: Deutlicher Sieg im letzten Heimspiel
Die Oberligamannschaft von 1899 Hoffenheim hat den 16. Sieg im 21. Spiel eingefahren. Sein Heimspiel gegen den FV Vorwärts Faurndau konnte Hoffenheim souverän mit 6:0 (1:0) für sich entscheiden. Am kommenden Sonntag reist die Mannschaft zum letzten Spiel der Saison zum TV Derendingen.
Bis Hoffenheim in die Partie fand, dauerte es eine Halbzeit. Nicht die Hausherinnen hatten die erste Chance der Partie, sondern der Tabellenvorletzte aus Faurndau überraschte Hoffenheim mit einem gefährlichen Angriff in der ersten Minute. Die Gastgeberinnen wachten danach auf und kamen besser ins Spiel, blieben in den ersten 45 Minuten aber unter ihren Möglichkeiten. Spielerisch wusste die Elf des Trainergespanns Lena Forscht und Marco Göckel nur selten zu überzeugen, ging dann aber doch mit einer knappen 1:0-Führung in die Pause. Selina Häfele brachte ihre Mannschaft mit einem, wieder mal perfekt getretenen Freistoß, in der elften Minute in Führung.
Erst nach der Halbzeit ging ein Ruck durch die Kraichgauer Mannschaft und die junge Elf zeigte ein völlig anderes Spiel. Die Partie fand fast ausschließlich in der Hälfte der Gäste statt, Einbahnstraßenfußball bestimmte das Spiel. Zwei Minuten nach ihrer Einwechslung erhöhte Leonie Keilbach auf 2:0 (62.). Die Entscheidung fiel schon 60 Sekunden später, als Kristin Götz eine Flanke von Veronika Hafke zum 3:0 per Kopf verwertete. Hoffenheim drückte weiter und dominierte das Spielgeschehen nach Belieben. Faurndau konnte sich nicht mehr aus der eigenen Hälfte befreien und musste noch drei weitere Gegentreffer einstecken. Vier Minuten nach dem dritten Tor gelang Keilbach mit ihrem zweiten Treffer das 4:0, ehe Kerstin Bogenschütz das Ergebnis in der 73. Minute auf 5:0 nach oben schraubte. Den Schlusspunkt setzte Götz, erneut nach einer Flanke von Hafke, mit ihrem Kopfballtreffer zum 6:0-Endstand.
Am kommenden Sonntag, 20. Mai steht in der Oberliga Baden-Würrtemberg der letzte Spieltag an. Hoffenheim tritt beim Tabellendritten des TV Derendingen an. Während Sandra Henke, Lara Karnahl und Stefanie Klug auch am letzten Spieltag verletzt fehlen, besteht für Laura Bertsch Hoffnung, wieder auf dem Feld zu stehen. Der Karlsruher SC setzte sich am 21. Spieltag ebenfalls deutlich beim VfL Munderkingen durch. Die Karlsruherinnen feierten einen 8:0-Erfolg und bleiben weiterhin mit drei Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze.