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FRAUEN
10.05.2012

Frauen: Appel: "Das Vertrauen der Trainer spornt uns an"

Als Kapitänin führt Lisa Appel die junge Elf der Oberligamannschaft Hoffenheims jedes Wochenende aufs Feld. Mit 19 Jahren gehört sie zu den erfahrenen und einer der ältesten Spielerinnen im Kader. Im Interview spricht Appel über die Verantwortung und Entwicklung in der Mannschaft, die Saison und ihre privaten Ziele.

Du bist als Abiturientin eine der erfahrensten Spielerinnen im Kader und Kapitänin. Wie interpretierst du deine Rolle?

Ich versuche meine Mitspielerinnen sowohl sportlich als auch in anderen Dingen zu motivieren und alle ins Team zu integrieren. Der Zusammenhalt und auch eine positive Stimmung im Team sind die Grundvoraussetzungen für eine gute Leistung und den Spaß am Fußball.


Bevor du zu Hoffenheim gewechselt bist, warst du skeptisch, ob du Schule und Fußball unter einen Hut bringen kannst. War es im Nachhinein die richtige Entscheidung?

Die Entscheidung war gut und hat mich in vielen Aspekten sehr viel weiter gebracht. Dies setzte zwar Disziplin und Organisation voraus, aber der Spaß am Fußball und die Chance, mich sportlich weiterzuentwickeln und neue Herausforderungen zu meistern, haben mich sehr motiviert und überzeugt.

Was sind deine Pläne für das kommende Jahr, nach deinem Abitur?

Meine Pläne für die Zukunft stehen noch nicht ganz fest. Ich bemühe mich aber um einen Studienplatz für Medizin. Das ist zwar ein intensiver Studiengang, aber ich denke schon, dass ich ein Medizinstudium mit Fußball noch immer verbinden könnte. Aber es ist ja auch noch nicht sicher, dass ich Medizin studiere.

Ihr seid eine sehr junge Mannschaft. Bist du mit der Entwicklung zufrieden, sowie der Tatsache, dass die Verantwortung auf mehreren „jungen“ Schultern verteilt wird?

Ich denke, das Vertrauen, das die Trainer vor allem den jungen Spielerinnen entgegenbringen, spornt viele von uns an. Dadurch bekommen wir mehr Selbstvertrauen und lernen, Entscheidungen auf dem Platz, selbst zu treffen.

In der Vorbereitung hast du ein, zwei Spiele in der ersten Mannschaft mitgespielt. Sophie Howard verlässt den Verein, rechnest du dir Chancen auf einen Platz in der ersten Mannschaft aus?

Ich werde natürlich auch in Zukunft an meinen Schwächen arbeiten, um mein fußballerisches Können zu verbessern und versuche weiterhin, das Beste aus mir herauszuholen. Klar würde ich gerne den Sprung in die erste Mannschaft schaffen. Für wen die Trainer sich in der kommenden Saison entscheiden, bleibt abzuwarten.

Neulich hast du mit Marco noch vor dem Training individuell lange Bälle trainiert. Machst du das freiwillig, was sind deine Beweggründe dafür?

Marco hat mich vor etwas längerer Zeit auf meine Flugbälle angesprochen und angeboten, sie mit mir zu verbessern. Dafür bin ich ihm sehr dankbar, weil ich mich sportlich weiter verbessern will, um höherklassig spielen zu können.

Eure Spiele sehen meistens so aus: Ihr spielt sehr offensiv, meist auf ein Tor, für die Defensive gibt es oft wenig zu tun. Wie schwierig ist es als Innenverteidiger dann, wenn man kaum etwas zu tun bekommt, im Spiel zu bleiben?

Diese Situation ist schon schwierig, wenn man aber mit dem Kopf bei der Sache bleibt, gut zu meistern. Dadurch, dass ich versuche, meine Mitspielerinnen anzufeuern und sie auch durch Zurufe unterstütze, klappt das im Großen und Ganzen ganz gut.

Auch in der zweiten Mannschaft steht ihr vier bis fünf Mal die Woche auf dem Platz. Wenig Freizeit in der Oberliga – wie nutzt du die freie Zeit?

Da ich in letzter Zeit sehr viel lernen musste, mache ich im Moment viel mit Freundinnen und meiner Familie.

Am vergangenen Wochenende habt ihr eine 1:4-Führung noch abgegeben. Wie sehr ärgerst du dich darüber? Was war los?

Ich denke, jeder aus der Mannschaft ärgert sich maßlos darüber. Die erste Halbzeit haben wir gut gespielt und auch verdient geführt. In der zweiten Halbzeit haben wir unsere Torchancen in der Offensive nicht konsequent genutzt und in der Defensive nicht aggressiv genug gegen den Ball gearbeitet.

Ihr habt noch Sindelfingen II, Derendingen und Vorwärts Faurndau vor der Brust – das deutlich schwerere Restprogramm als der KSC. Wie schätzt du Eure Chancen auf den Aufstieg ein?

Ich denke, den Aufstieg haben wir verspielt. Unsere kommenden Gegner werden uns viel abverlangen, aber ich bin mir sicher, dass wir das als Team schaffen werden. Unsere Motivation ist trotz dem vergangenen Wochenende noch sehr groß. Doch ob der KSC noch einmal verliert, ist fraglich.

Marco (Göckel) meinte: „Wir sind auf dem richtigen Weg, auch wenn wir es am Ende nicht schaffen sollten“ – Siehst du das ähnlich?

Ja, ich denke damit hat er vollkommen Recht. Wir sind sehr engagiert im Training und es liegt im Interesse von Allen, aufzusteigen und sich fußballerisch weiterzuentwickeln. Mit diesem Engagement und dem Spaß am Fußball, sollte es uns gelingen, in absehbarer Zeit in der Regionalliga zu spielen.

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