"Alle für Boris" – Hoffe erkämpft sich Remis
Nach dem Unfall von Boris Vukcevic rückte König Fußball in den letzten zwei Tagen in den Hintergrund. "Das ist die schwierigste Situation, in der die Mannschaft jemals war. Wir hätten das Spiel absagen können, aber die Mannschaft hat sich einheitlich dafür entschieden zu spielen. Wir wollen positive Energie und unsere Hoffnung auf den Jungen übertragen, wollen für Boris kämpfen, denn er ist auch ein Kämpfer", sagte Müller vor der Partie. Entscheidend sei die Aufforderung der Eltern von Vukcevic gewesen, die Partie stattfinden zu lassen. "Danach hat sich die Mannschaft und der Verein dazu entschieden zu spielen", äußerte Müller. Die Anteilnahme der Zuschauer in der WIRSOL Rhein-Neckar-Arena war bemerkenswert. Den Hoffenheimer Fanblock zierten unzählige Plakate, die Augsburger Spieler kamen mit der Aufschrift „Gute Besserung, Boris“ zum Warmmachen aus den Katakomben.
Babbel schickte fast die identische Elf der vergangenen zwei Partien ins Rennen. Einzig Kevin Volland ersetzte den verletzten Vukcevic. Hoffe machte von Beginn an Druck, doch es dauerte bis zur 27. Minute, ehe der Kasten von FC-Schlussmann Mohamed Amsif zum ersten Mal ernsthaft in Bedrängnis geriet. Takashi Usami dribbelte sich durch die Augsburger Reihen, verzog aber knapp am linken oberen Tordreieck. Babbels Abwehrverbund stand erneut sehr hoch und machte es den Gästen äußerst schwer geordnet nach vorne zu spielen. Die Mannschaft von Markus Weinzierl ging kein Risiko ein, so dass sich vor den Toren wenig abspielte.
Nach der Pause suchten die Gäste aus der Fuggerstadt vermehrt den Weg nach vorne, doch blieben die Bemühungen zumeist Stückwerk. In der 60. Minute wechselte Babbel zweimal aus, brachte Eren Derdiyok für Roberto Firmino und Sejad Salihovic für Volland. Die Einwechslung brachte nochmals Schwung ins Spiel der Kraichgauer. Doch erst in der 86. Minute sollte sich aus der Überlegenheit eine Chance ergeben. Nach einem Foulspiel der Hoffenheimer Leihgabe Knowledge Musona an Salihovic, legte sich Fabian Johnson den Ball zurecht, zielte aus 25 Metern aber etwas zu hoch. Zwei Minuten vor dem Ende rückte Schiedsrichter Markus Schmidt in den Blickpunkt, als er Salihovic nach einem gelbwürdigen Foul an Werner die Rote Karte zeigte. Zuvor hatte der Unparteiische bereits Chefcoach Babbel auf die Tribüne geschickt. Es war die letzte nennenswerte Aktion der Partie.