U23 bezwingt Club-Reserve mit 1:0
Zunächst musste Markus Gisdol eine Schrecksekunde überstehen. Während des Aufwärmens lag plötzlich Kai Herdling am Boden und krümmte sich vor Schmerz. Doch der Kapitän konnte nach kurzer Behandlung weitermachen und war einsatzbereit. Verzichten mussten die Hoffenheimer auf den gelbgesperrten Andreas Ludwig sowie auf Robin Szarka, der aufgrund seiner Abiturvorbereitungen diese Woche vom Training freigestellt war. Im ersten Durchgang drückten die Hoffenheimer die Franken an die Wand und ließen keine einzige Torchance zu, brauchten aber rund zehn Minuten Anlaufzeit. Dann war es Dominik Kaiser, der mit einem herrlichen Pass Philipp Klingmann auf der rechten Seite bediente, und seine Hereingabe verfehlte Adam Jabiri nur knapp. Kurz darauf tauchte Nürnbergs Keeper Timo Ochs ab, um ChristophHemleins Schuss aus der kurzen Ecke zu fischen (15.). Die Überlegenheit der Platzherren wurde nun zunehmend drückender, die Führung lag regelrecht in der Luft. Kaiser per Direktabnahme (17.) und Jabiri mit einem Kopfball (24.) hatten gegen die schwimmende Club-Reserve weitere gute Möglichkeiten. In der 28. Minute musste schließlich ein Sonntagsschuss herhalten, um das überfällige 1:0 zu erzielen. Jabiri tankte sich durchs Mittelfeld und knallte die Kugel aus fast 25 Metern in den Winkel. „Wenn es zur Pause 3:0 steht, darf sich niemand beschweren", sagte Gisdol später völlig zurecht. Die größte Gelegenheit, den Vorsprung auszubauen, verpassten Denis Thomalla und Hemlein mit einer Doppelchance (39.) in einer Szene, in der der kompromisslose Abschluss nicht konsequent gesucht wurde. „Nur wenn das Netz zappelt, belohnen sich die Jungs für ihre Arbeit, diesen Schritt müssen sie noch machen", wollte Gisdol angesichts der drei Punkte diese Situation nicht zu kritisch bewerten.
In der zweiten Halbzeit verflachte die Partie bei herrlichen Frühlingstemperaturen etwas. Herdling und Co. diktierten zwar weiterhin den Rhythmus, kamen aber zunächst nicht mehr so gefährlich in den Strafraum. Um die 70. Minute herum hatten die Nürnberger ihre beste Phase. Qendrim Beqiri versuchte es einmal mit einem 40-Meter-Lupfer (71.) und kurz darauf mit einer Direktabnahme (73.), doch beide Versuche landeten über dem Tor. In der Schlussviertelstunde gab die Gisdol-Elf noch einmal Gas. Nach einer Kopfballvorlage Thomallas tauchte Jabiri frei vor Ochs auf, vergabjedoch aus zehn Metern (75.) und in der 90. Minute hatte der eingewechselte Joseph-Claude Gyau Pech, dass sein Heber nach schönem Doppelpass mit Herdling an die Latte sprang.
„Die Chancenverwertung war heute unser Manko", sagte Herdling nach der Partie. „Aber wir haben ja nun drei Wochen Zeit, das zu trainieren." Nach der Länderspielpause am kommenden Wochenende wäre eigentlich die SpVgg Weiden zu Gast im Dietmar-Hopp-Stadion gewesen, doch aufgrund der Insolvenz der Bayern fällt diese Partie aus. Stattdessen geht es nun erst am 8. April mit dem Auftritt beim TSV 1860 München II weiter. Trainer Gisdol war nach dem Schlusspfiff sichtlich erleichtert: „Der Sieg ist völlig verdient, aber wenn es eben nur 1:0 steht, kann in der Schlussphase immer noch einer reinrutschen."
1899 Hoffenheim - 1.FC Nürnberg II 1:0 (1:0)
Hoffenheim: Grahl - Klingmann, Nyenty, Vestergaard, Schäfer (80. Neupert) - Kamavuaka, Kaiser - Herdling (70. Bellanave) - Hemlein, Jabiri (78. Gyau) , Thomalla.
Nürnberg: Ochs - Maurer, Kammermeyer, Kotzke, Plattenhardt - L. Grundei, Bühler (60. Buttenhauser), Mönius (46. D. Grundei), Sauter - Görtler, Beqiri.
Tore: 1:0 Jabiri (28.). Zuschauer: 350. Schiedsrichter: Markus Schüller (Korschenbroich). Karten: Gelb für Jabiri, Kaiser, Schäfer, Kamavuaka / Bühler, Mönius, Maurer.