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MÄNNER
09.06.2011

Das war die Saison 2010/11

Hoffenheim beendet eine lange Bundesliga-Saison wie schon im Vorjahr auf Rang elf. Es ist viel passiert in der abgelaufenen Spielzeit rund um 1899 Hoffenheim. Ralf Rangnick verließ nach viereinhalb Jahren in der Winterpause den Kraichgau. Auch Leistungsträger wie Luiz Gustavo und Demba Ba wechselten den Arbeitgeber. Doch lest selbst, was sich alles so getan hat.

Hoffenheims „Neue"


Wieder einmal sorgte ein Wechsel eines Stuttgarter Talents nach Hoffenheim für Furore. Sebastian Rudy entschied sich ebenso wie Gylfi Sigurdsson (FC Reading), Peniel Mlapa (1860 München) und Tom Starke (MSV Duisburg) für den Kraichgau. Ein Fehleinkauf war in dieser Spielzeit wahrlich nicht aufzufinden. Sigurdsson gelangen auf Anhieb neun Treffer und drei Vorlagen in seiner Premierensaison, was ihm Platz eins in der internen Torschützenliste vor Vedad Ibisevic (acht Treffer) bescherte. Sebastian Rudy erhielt im Juni 2011 eine Einladung zur Nationalmannschaft nach konstant guten Leistungen bei 1899 und der U21. Tom Starke wurde zum erhofften Rückhalt seiner Mannschaft und entwickelte sich zu einem der besten Torhüter der Bundesliga. Peniel Mlapa sorgte mit seiner Schnelligkeit und Unbekümmertheit schnell für Aufsehen.

Zufriedenstellende Vorrunde

Der Lohn für eine optimale Vorbereitung und das glückliche Händchen bei den Neueinkäufen war eine Vorrunde mit Fußball, der Appetit auf mehr machte. Die Auftritte gegen Bremen, Schalke, Dortmund, Hannover und Frankfurt erinnerten an die formidable Vorrunde 2008, die im Gewinn der Herbstmeisterschaft gipfelte. Doch durch zahlreiche Unkonzentriertheiten in der Schlussphase in Hamburg und Wolfsburg sowie zuhause gegen Freiburg und Nürnberg brachte sich die Mannschaft selbst um den verdienten Lohn und verhinderte eine bessere Platzierung. So überwinterte die Rangnick-Elf mit Anschluss nach oben auf Rang acht.

Eine Ära geht zu Ende

2006 sorgte der Wechsel von Ralf Rangnick schon einmal für großes Aufsehen. Ein Cheftrainer mit dem Renomme von Engagements in Stuttgart und Schalke wechselt in die Niederrungen des Fußballs, um ein vielleicht einzigartiges Projekt federführend zu begleiten und aufzubauen. Der Beginn einer Ära, die im Januar 2011 ein abruptes Ende fand. „Der einzigartige Erfolg des Durchmarsches in die erste Liga ist und bleibt eng mit dem Namen von Ralf Rangnick verbunden. Dazu hat er für die TSG auf der sportlichen Seite eine beispielhafte Struktur entwickelt und etabliert. Nachdem das „Projekt 1. Liga" schon nach zwei Jahren vollendet war, ist es durchaus verständlich, dass Ralf Rangnick Herausforderungen in anderen Dimensionen sucht und damit naturgemäß in Hoffenheim, ein vergleichsweise kleiner Bundesligaclub mit einem Stadion für 30.000 Zuschauer und rund 6.000 Mitgliedern, an Grenzen stößt. Ich danke Ralf Rangnick für seine großartige Leistung in Hoffenheim, für viele wertvolle Impulse, die noch lange nachwirken werden und wünsche ihm viel Erfolg bei seiner nächsten Trainerstation", sagte Gesellschafter Dietmar Hopp im Januar. „Die Zeit mit 1899 Hoffenheim war geprägt von großem sportlichen Erfolg und einer stetigen Weiterentwicklung der Mannschaft als auch der einzelnen Spieler. Viele sind nicht nur Stammkräfte in Hoffenheim, sondern auch Nationalspieler ihres jeweiligen Landes geworden. Während der ganzen Jahre hatte ich immer ein respekt- und vertrauensvolles Arbeitsverhältnis zu Dietmar Hopp und der Vereinsführung. Wir haben am selben Strang gezogen und bei kleineren Diskrepanzen immer wieder zueinander gefunden. Anders wäre das Erreichte und Geleistete auch nicht möglich gewesen", erklärte Ralf Rangnick auf der Pressekonferenz am 2. Januar. Die Nachfolge trat sein bisheriger Co-Trainer Marco Pezzaiuoli an.

Kaderumbruch im Winter

Der gebürtige Mannheimer hatte kein leichtes Amt angetreten. Nicht nur der sportliche Erfolg Rangnicks, auch der ungewöhnlich große Kaderumbruch im Winter führte zu einem holprigen Start in die Rückserie. Zunächst verließ Christian Eichner den Kraichgau in Richtung Köln, ehe Luiz Gustavo für viel Geld zum FC Bayern wechselte. Als ob dieser Qualitätsverlust nicht schon ausreichend für eine derart junge Mannschaft gewesen wäre, drängte nun auch Demba Ba vor der Abreise ins Trainingslager ins spanische La Manga auf einen Wechsel mit dem Ziel England. „Ba der Meuterer" titelten diverse Zeitungen, als „Söldner" wurde er tituliert. Nach langem Hin und Her landete Ba bei West Ham United, wo der Senegalese zwar zum besten Torschützen der Rückrunde avancierte, doch letztlich in die zweite Liga abstieg und seither erneut auf Vereinssuche ist. Um den Aderlass zu kompensieren, wurden kurzerhand Ryan Babel aus Liverpool, Edson Braafheid und David Alaba (auf Leihbasis) von den Bayern verpflichtet. Mit der Vertragsunterzeichnung Roberto Firminos in der Winterpause tätigte Hoffenheim zudem einen Transfer mit Blick auf die neue Saison und ermöglichte es dem Brasilianer sich in seiner neuen Heimat zurechtzufinden. Das gelang ihm unerwartet schnell, sodass er bereits zum Ende dieser Saison mit ausgezeichneten Leistungen und zwei Toren glänzen konnte.

Schwierige Zeiten für Pezzaiuoli

Der Start in die Rückserie war holprig. Akribisch versuchte Pezzaiuoli der Mannschaft neues Leben einzuhauchen, was teilweise gelang. Zwar unterlag man in Bremen in der Nachspielzeit, holte im Heimspiel gegen St. Pauli nur einen Zähler und schied im Viertelfinale des DFB-Pokals bei Energie Cottbus aus. Doch nach dem Auswärtssieg und einer hervorragenden Leistung beim FC Schalke sowie dem „Dreier" gegen den Nachbarn aus Kaiserslautern schien die Wende geschafft. Das mehr als deutliche 0:4 bei den Bayern verpasste der Mannschaft allerdings einen neuerlichen Knacks. Aus den richtungsweisenden Heimspielen gegen Köln und Mainz holte man lediglich ein Pünktchen und verpasste es dadurch, den Anschluss nach oben wiederherzustellen. Die Alarmglocken läuteten zum ersten Mal in dieser Saison nach dem blutleeren Auftritt beim Schlusslicht Borussia Mönchengladbach. „Wir haben 60 Minuten noch recht gut mitgehalten. Nach dem Gegentor sind wir aber völlig zusammengebrochen. Dafür fehlt mir jegliche Erklärung, wir haben einiges aufzuarbeiten", fand Manager Ernst Tanner nach der Partie klare Worte. Die Reaktion folgte auf dem Fuße - Tabellenführer und späterer Meister Borussia Dortmund wurde mit 1:0 geschlagen, doch es blieb auch weiterhin beim Auf und Ab. Am 29. Spieltag verlor 1899 trotz Überzahl und Halbzeitführung noch mit 2:3 in Freiburg. Nach dem glücklichen 1:0-Sieg und einer erneut schwachen Vorstellung gegen Frankfurt zog der Verein die Konsequenzen: Holger Stanislawski wird Marco Pezzaiuoli zur neuen Saison beerben.

„Stani" kommt

„Holger Stanislawski gehört zweifelsfrei zu den außergewöhnlichen Trainerpersönlichkeiten der Bundesliga", sagte Manager Ernst Tanner über den neuen Übungsleiter bei 1899. „Seine Trainerqualitäten hat er mit den Aufstiegen des FC St.Pauli bis in die Bundesliga unter Beweis gestellt. Darüber hinaus versteht er es, junge Talente an den Profifußball heranzuführen. Mit seiner sympathischen und doch gradlinigen Art genießt er zu Recht bei Fans, Spielern und Mitarbeitern großes Ansehen. Nach fast 20 Jahren St. Pauli sucht er nun eine neue Herausforderung und wir freuen uns, dass er sich für 1899 Hoffenheim entschieden hat." Stanislawski selbst sagte über seine neue Aufgabe: „Natürlich fällt nach so langer Zeit ein Abschied aus Hamburg schwer. Ich denke dennoch, dass es für mich Zeit ist, eine neue, spannende Aufgabe anzugehen. Die Gespräche mit den Verantwortlichen in Hoffenheim haben mich absolut überzeugt. Ich freue mich auf das neue Umfeld und die kommende Saison mit 1899 Hoffenheim. Dennoch gilt meine volle Konzentration noch dem Saisonendspurt und dem Klassenerhalt mit St.Pauli, ehe ich an meine neue Aufgabe herangehe." Der Klassenerhalt blieb dem Fußball-Lehrer allerdings nicht vergönnt.

Schipplock und Johnson verstärken 1899

Zwei Personalien konnte Manager Ernst Tanner schon vor dem Trainingsauftakt am 22. Juni unter Dach und Fach bringen. Sven Schipplock kommt ablösefrei aus Stuttgart, Fabian Johnson wechselt aus Wolfsburg nach Hoffenheim.

Statistiken der Saison 2010/11

Andreas Beck - der Dauerbrenner

Andreas Beck absolvierte die meisten Spielminuten aller 1899iger. 2959 Minuten verteilt auf 33 Spiele bedeuten Platz eins für den Kapitän vor Marvin Compper (2813) und Isaac Vorsah (2530).

Gylfi Sigurdsson - der Toptorschütze und Edeljoker

Neun Tore und drei Vorlagen, mit 17 Einwechslungen Edeljoker. Es war wahrlich ein bewegendes Jahr für den Publikumsliebling der Hoffenheimer Anhänger. Vedad Ibisevic folgt mit acht Treffern auf Rang zwei, vor Sejad Salihovic mit deren fünf.

Sejad Salihovic - der Topscorer und Kartenkönig

Sejad Salihovic war mit fünf Treffern und acht Vorlagen bester Scorer bei den Kraichgauern und somit einen Punkt besser als Gylfi Sigurdsson. Vedad Ibisevic folgt mit 11 Scorerpunkten auf Rang drei. Auch bei den Karten führt „Sali" die Tabelle an. Achtmal Gelb und einmal Gelb-Rot stehen auf dem Konto des Bosniers.

Die Rhein-Neckar-Arena - ein Zuschauermagnet

Mehr als eine halbe Million Besucher strömten in der abgelaufenen Spielzeit in die Rhein-Neckar-Arena. 13 Mal durfte Mike Diehl ausverkauft vermelden, nur viermal waren im Gästebereich noch Karten erhältlich. 29938 Zuschauer bedeutet dies im Schnitt pro Heimspiel. Die Auslastung liegt somit bei 99 Prozent.

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